Ganz einfach du verwendest einen „Zoom“.
Heute geht es nicht um Sex im Speziellen, obwohl sich der Zoom natürlich auch darauf anwenden lässt, sondern um Nähe im Allgemeinen. Also vom ersten Blickkontakt bis zur Berührung.
Ich habe einfach gesammelt, was mir bei „intimen Szenen“ aufgefallen ist. Wie immer gilt: Nimm mit, was für dich funktioniert und vergiss den Rest 🙂
Was ist ein Zoom?
Beim Fernsehen ist er dir sicher schon einmal aufgefallen.
Wir sehen das Sonnensystem mit seinen Planeten und kommen langsam näher. Die Erde wird größer, wir sehen die Ozeane und die Kontinente, schließlich lassen sich Berge und Täler erkennen, Wälder und Städte, Straßen und einzelne Häuser. Wir landen in einem Vorgarten, sehen Kinder spielen, sie werfen einen gelben Ball für ihren Hund und die Mutter ruft „Passt bloß auf, dass er mir nicht ins Blumenbeet springt“.
Das ist ein Zoom. Vom „Großen Ganzen“ rein ins Detail. Das ist es, was die Nähe in einer Szene ausmacht. Einen Zoom auf „die wichtigen Dinge“. Wobei du entscheidest, was die wichtigen Dinge sind und der Leser entscheidet, ob er damit einverstanden ist.
Wie können wir Nähe erzeugen?
Um den Zoom zu beeinflussen gibt es 5 Stellschrauben:
- Fokus
- Wortwahl
- Sinneseindrücke
- Details
- Aktion
Um das Ganze ein bisschen zu veranschaulichen, nehmen wir ein Beispiel. Hier die harten Fakten:
Paul ist der Protagonist und sitzt in einer Bar.
Steffi ist die zweite Hauptfigur, kommt gerade zur Tür herein, schiebt sich an ihm vorbei und setzt sich neben ihn.
Es ist die erste Begegnung der Beiden.
Bitte beachte: Das „drehen an den Schrauben“ ändert sofort die Stimmung der Szene, die Intentionen der anwesenden Charaktere und sogar ihren Charakter selbst. Du musst also je nach Geschichte entscheiden, an welchen Schrauben du überhaupt drehen kannst und möchtest.
*krempelt die Ärmel hoch* Dann also los.
1. Der Fokus — Was guckst du?
MMMs wissen schon lange, dass der Fokus eine verdammt wichtige Sache ist 8) Also, wo schaust du hin?
Schaust du ihm auf den Po oder ihr in den Ausschnitt? Oder konzentrierst du dich ganz bewusst auf das Gesicht?
Dein Fokus kommuniziert deine Absichten. Deshalb kommuniziert der Fokus natürlich auch die Absichten des Protagonisten.
Stufe 1:
Die kleine Brünette fällt mir direkt auf, als sie zur Türe hereinkommt. Jeans, Pumps und ein Tanktop, das nicht nur ihr den Atem raubt.
Als sie sich an mir vorbei schiebt, streift sie meinen Rücken.
Jetzt sitzt sie neben mir auf dem Barhocker und lacht. Das Weinglas in beiden Händen, schwebt dicht vor ihrem Kinn.
Okay, wir haben einen recht allgemeinen Fokus auf „ihr“, ihrer Kleidung, ihrem Verhalten.
Er ist zumindest interessiert genug, um sie zu beobachten und ihre Anziehsachen zu bemerken. Die Berührung wird allerdings fast übergangen. Danach beobachtet er sie weiter, aber eher „allgemein“ vielleicht ein bisschen neugierig.
Es wäre durchaus im Bereich des Möglichen, dass er sich als Nächstes mit dem Barkeeper unterhält oder sich bei der Betrachtung des Weinglases in der eigenen Vergangenheit verliert.
Ändern wir den Fokus, um zu sehen, was passiert.
Stufe 2:
Die kleine Brünette fällt mir direkt auf, als sie zur Türe hereinkommt. Jeans, Pumps und ein gelbes Tanktop, dass sich über ihren Busen spannt.
Als sie sich an mir vorbei schiebt, streift ihr Hintern meinen Rücken entlang, drückte sich gegen mich.
Jetzt sitzt sie neben mir auf dem Barhocker und lacht. Das Weinglas in beiden Händen, schwebt dicht vor ihrem Mund.
Jetzt spannt sich das Tanktop über den Busen, der Hintern streift an ihrem Rücken entlang und das Weinglas schwebt dicht vor ihrem Mund.
Alleine durch die Wahl der Fokusse wirkt Paul nicht mehr „generell interessiert“ sondern eher „sexuell interessiert“. Der Leser erwartet nun wahrscheinlich, dass sich Paul weiter mit der Brünetten befasst, sie vielleicht anspricht oder wenigstens weiter beobachtet.
2. Wortwahl — Brüste, Titten und Melonen
In Stufe 2 war Paul allerdings sehr sittsam. Obwohl der Fokus definitiv sexuell angehaucht war, blieben seine genauen Absichten eher offen. Was der Leser ihm unterstellt, kannst du durch die Wortwahl stark beeinflussen.
Stufe 3:
Die knochige Brünette fällt mir direkt auf, als sie zur Türe herein stakst. Jeans, Pumps und ein gelber Fetzen, der sich über ihre Hühnerbrust spannt.
Als sie sich an mir vorbei quetscht, drückt sie ihren knochigen Hintern gegen meinen Rücken.
Jetzt sitzt sie neben mir und gackert. Das Weinglas in beiden Händen, hängt vor ihren überschminkten Lippen.
Obwohl der Fokus geblieben ist, haben wir jetzt ein völlig anderes Bild von Pauls Interesse.
Ich möchte nur der Vollständigkeit halber darauf hinweisen, dass das oben nur Pauls Sichtweise ist. Entweder findet er sie wirklich nicht attraktiv und sieht sie deshalb so, oder er will nicht zugeben, dass er sie attraktiv findet, und versucht sich selbst zu überzeugen.
In meinem Kopf sieht Steffi immer gleich aus (klein, brünett, weder besonders dick noch besonders dünn, Körbchengröße B).
Sehen wir mal, was passiert, wenn wir die Wortwahl ändern.
Stufe 4:
Die sexy Brünette fällt mir direkt auf, als sie sich zur Türe hereinschiebt. Hautenge Jeans, Pumps und ein heißes Tanktop, dass sich über ihre Titten spannt.
Als sie sich an mir vorbei schiebt, reibt sie ihren Hintern langsam über meinen Rücken.
Jetzt schlängelt sie sich neben mir auf dem Barhocker, dreht das Weinglas zwischen schlanken Fingern, lässt es vor ihren sinnlich, vollen Lippen schweben.
Tja und der Paul aus diesem Paralleluniversum, der hat definitiv etwas mehr als nur „ein bisschen“ Interesse. Mit der Wortwahl und dem Satzbau erzeugst du eine Grundstimmung. Gleicher Inhalt wie bei Stufe 1, 2 und 3 aber eine völlig andere Stimmung und Intention.
Du kannst sehr eindeutige Aussagen über seine Einstellung (z.B. Frauenbild) machen, alleine durch seine Wortwahl.
3. Sinneseindrücke — sehen, hören, fühlen …
Kurz ein anderes Beispiel:
Er rannte, ohne links und rechts zu gucken, an den Häusern vorbei, rempelte eine junge Frau an und …
Wenn du rennst und auf der Flucht bist, dann kannst du froh sein, wenn du von der Fassade noch die Farbe mitbekommst. Grau, oder? Schließlich bist du gerade damit beschäftigt, um dein Leben zu rennen.
Ganz anders ist das dagegen in Szenen, in denen du Nähe erzeugen möchtest. Hier haben deine Sinne die Gelegenheit sich komplett auszutoben.
Bauen wir auf Stufe 2 auf:
Stufe 5:
Die kleine Brünette fällt mir direkt auf, als sie zur Türe hereinkommt. Viel zu enge Jeans und ein gelbes Tanktop.
Ihre schwarzen Pumps spielen einen gleichmäßigen Rhythmus auf den Kacheln, als sie näherkommt. Während sie sich an mir vorbei schiebt, streift ihr Hintern meinen Rücken entlang und ich rieche ihr blumiges Parfum.
Jetzt sitzt sie neben mir auf dem Barhocker und lacht in Glockentönen. Das Weinglas in beiden Händen, schwebt dicht vor ihren weichen, rot geschminkten Lippen.
Sehen, hören, riechen (schmecken) und fühlen.
Ein bisschen overkill, zugegeben, aber es ist ja nur ein Beispiel. Auf jeden Fall wird sein (vom Leser gefühltes) Interesse an ihr durch die zusätzlichen Sinneseindrücke gesteigert.
Ich habe mal farblich gekennzeichnet, welche Sinne ich angesprochen habe. In der aktuellen Szene sind sich die beiden Protagonisten leider nicht wirklich nahe. Das heißt, ich habe ein „Problem“ mit fühlen, riechen und schmecken.
Aber es zählen nicht nur „echte“ Sinneseindrücke, sondern auch das, was nur im Kopf des Protagonisten vorgeht. Ein Beispiel sind die „weichen Lippen“, die (bei mir) sofort ein „fühl Gefühl“ auslösen.
Den Geruchsinn habe ich durch ihr Parfum nur eingeschummelt. Allerdings finde ich schon, dass es eine größere Nähe/Zoom erzeugt. Um so etwas riechen zu können, müssen die beiden für mehr als einen Sekundenbruchteil dicht beieinander gewesen sein. Vor allem ist es wichtig genug, dass er es überhaupt bemerkt (Fokus!).
Das Einzige, was nicht wirklich vorkommt, ist der Geschmack. Deshalb steht der auch in Klammern. Mit viel gutem Willen kann man dem Wein im Glas einen Geschmack zuordnen und eventuell stellt er sich im späteren Verlauf noch vor, wie ihre Lippen schmecken. Aber generell gehört der Geschmack (für mich) eher zu den schwierigen Sinneseindrücken.
Wann schmeckt man schon einmal sein Gegenüber? Was aber gleichzeitig bedeutet, dass er ein sehr intimer Sinneseindruck ist 🙂
4. Details — Goldsprenkel in deinen Augen
Zurück zum Beispiel der flüchtenden Person. Sie hat keine Zeit ihre Umgebung mit allen Sinnen wahrzunehmen. Aber sie hat noch weniger Zeit Details von irgendetwas zu erkennen.
In einer intimen Situation sind es aber gerade die Details, auf die man sich fokussiert. Bzw. Das worauf man sich fokussiert, kann im Detail betrachtet werden und Nähe erzeugen. Je mehr Details, desto „größer“ wirkt der Zoom.
Stufe 6:
Die kleine Brünette mit den samtweichen Locken fällt mir direkt auf, als sie zur Türe hereinkommt. Viel zu enge Jeans und ein gelbes Tanktop mit glitzernden Pailletten.
Die Absätze ihrer schwarzen Pumps schlagen einen harten Rhythmus auf die Kacheln, als sie näherkommt. Während sie sich an mir vorbei schiebt, streift ihr Hintern meinen Rücken entlang, die Naht ihrer Hosentasche zieht eine brennende Spur über meinen Rücken und ich rieche ihr blumiges Parfum — Lavendel und Vanille.
Jetzt sitzt sie neben mir auf dem Barhocker und ihr Lachen klingt wie silberne Glöckchen. Das Glas in beiden Händen, schwebt dicht vor ihrem weichen, rot geschminkten Mund. Ein einsamer Tropfen Wein hängt an ihrer Unterlippe, glänzt im matten Orange der Beleuchtung und wartet nur darauf, dass ihre Zunge in einer einzigen, geschmeidigen Bewegung über ihn hinweg gleitet, kurz verweilt und …
Ein bisschen geschummelt, weil die Zunge bisher nicht vorkam (ein neuer Fokus) aber auch nur ein bisschen. Denn auch der Weintropfen kam bisher nicht vor, aber nicht, weil er nicht da war, sondern nur, weil er ein Detail war, dass Paul bisher nicht beachtet hat.
Detail und Fokus, Detail und Sinne, Detail und Wortwahl, das geht alles Hand in Hand.
Übrigens ist so eine intime Situation die einzige Gelegenheit für dich, die Goldsprenkel in den Augen eines Charakters zu erwähnen. Wenn du sie wirklich nicht weglassen kannst ^^;
5. Aktion — Wie reagierst du?
Wie reagiert Paul auf das, was er sieht, wie ändert er seinen Fokus und was macht er?
Nachdem er den Weintropfen an Steffies Kinn beobachtet hat, kann er sich schnell wegdrehen und auf sein Bier konzentrieren. Er kann weiter den Weintropfen anstarren. Sein Blick kann in ihren Ausschnitt wandern oder er kann eine Unterhaltung beginnen. Je nachdem welche der oberen Beispiele („Stufen“) du verwendest wird die eine oder andere Aktion wahrscheinlicher (vom Leser erwartet), trotzdem bleiben sie alle möglich. Und je nachdem welche Reaktion du wählst, ändert sich das Gefühl der Situation und die Intensität der Szene.
6. Zusatztipp: Was du nicht zeigst
Die erotischsten Bilder sind meistens die, auf denen die Damen (oder Herren) immer noch ein bisschen bekleidet sind. Die Bilder, die Raum für Fantasie lassen. Ein nackter Nippel ist nicht erotisch, er ist einfach nur da und starrt dir ins Gesicht. Aber ein zartrosa Seidenhemdchen, das gerade noch am Rand der Brustwarze leckt, kann durchaus die Fantasie anregen. Manchmal kannst du am meisten durch die Dinge intim werden, die du nicht zeigst oder nur andeutest.
Übrigens habe ich dir im letzten Absatz zweimal einen Nippel gezeigt. An welchen Schrauben habe ich gedreht, um die Intimität des Bildes zu ändern?
Stufe 6 ist auch ein gutes Beispiel dafür:
Ein einsamer Tropfen Wein hängt an ihrer Unterlippe, glänzt im matten Orange der Beleuchtung und wartet nur darauf, dass ihre Zunge in einer einzigen, geschmeidigen Bewegung über ihn hinweg gleitet, kurz verweilt und …
Nach der „Zunge, die über die Lippen hinweg gleitet“ habe ich weggeblendet. Zugegeben, zum Teil, weil ich nicht wusste, was Steffi als Nächstes macht (schließlich kenne ich sie gar nicht). Aber zum Teil auch, weil das die Spannung erhält und die Intimität vergrößert. Was macht Steffi denn jetzt? Was könnte sie denn machen? Was möchtest du, dass sie macht?
Verschränkt.
Wie du an den Beispielen sehen kannst, ist es ungemein schwer, an einer Schraube zu drehen, ohne auch die anderen zu verstellen.
Wenn ich den Fokus ändere, z.B. von den Kleidern auf die Oberweite, dann ändern sich automatisch auch die Details, auf die ich im speziellen Fall achte. Wenn ich die Reaktion ändere, ändere ich fast zwangsläufig den Fokus.
Deshalb ist es im Zweifelsfall auch nicht wichtig, an welcher Schraube du gedreht hast. Es wird dich (wahrscheinlich/hoffentlich) niemals jemand nachts aus dem Schlaf reißen, dich an den Schultern packen und schütteln „Warum! Warum hast du gleichzeitig an zwei Schrauben gedreht?“
Sollte das doch passieren, hoffe ich, dass du einen muskulösen jemand neben dir liegen hast, der den Eindringling festhält, während du die Polizei rufst 😛
Wie veränderst du die Intensität deiner Liebesszenen?
An welchen Schrauben drehst du, um die Situation intimer zu machen? Oder was machst du, um zwischen zwei Charakteren größere Nähe zu erzeugen?
Anton meint
Ich habs gar nicht mit „derben“, ausgestalteten „Liebes“szenen. Noch nie 🙂 Am schlimmsten zu konsumieren finde ich derzeit Sexszenen in den Tatorten, die mein Mitbewohner leider öfter schaut. Das dient doch nur dem Schockeffekt. Demzufolge hab ichs auch nicht so mit „derber“ Ausdrucksweise. Mir reichen Andeutungen. Theater lebt vielleicht von krasser Inszenierung, aber ich brauchs einfach nicht. Man kann eine bestimmte Stimmung erzeugen, wie du das in deinem Blogbeitrag schreibst, wobei mir persönlich das auch da schon teilweise zu derb wird. Ich glaube, es braucht auch nicht so viele Details auf einmal. Reichen nicht ein, zwei verträumte Bilder ? Und man weiß Bescheid ? Oder was weiß ich, ein gieriger Blick ? Man unterdrückt das doch auch im wirklichen Leben oft nur halb. Ich mag diese ganze Fokussierung auf Sexuelles in Medien nicht. Es ist da, ja, in vielen Begegnungen blitzt das auf. Aber kann man das nicht subtiler und damit effektvoller nebenbei einbauen ? Und eigentlich eine andere Geschichte erzählen ? Was ist interessant an Szenen, in denen es nur um Sex oder sexuelles geht ? Dass das das Verhalten beeinflußt, ja sicher. Aber ich finde eine Szene über jemanden, der in einer Bar sitzt und nichts besseres zu tun hat, also… gähn …
Anton meint
Zum einen mag es stimmen, dass das nicht wirklich interessant ist, wenn man darüber liest oder es sieht, aber es nicht gerade selbst tut. Zum anderen las ich (bei Robert McKee) sinngemäß, Sexszenen können Konsumenten aus der Geschichte reißen, weil man anfängt nachzudenken – „they´re not really fucking“ or „my God, they´re really fucking“. Für mich ist da absolut weniger mehr… ruhig viel Sexualität, aber subtiler, weniger zeigen. Meine Meinung.
Matze meint
Hey Du fleißige Schreiberbiene ! Vielen Dank dafür, daß Du so offen so vieles teilst !
Zu der offenen Frage, wie verändere ich die Intensität meiner Liebensszenen?:
Ich habe vor einiger Zeit eine Debütgeschichte geschrieben. Das Projekt ist gewachsen….von Grübeltagebüchern über noch mehr Kladden zur Idee, daraus einfach eine Geschichte zu machen und allem etwas Struktur zu geben und nicht im Regal verschwinden zu lassen – sondern in Köpfen 🙂 So schuf ich über Monate eine „Extrawelt“ für mich und auf Papier und war sehr autobiografisch – inspiriert vom Ernest – und habe viele authentische Erfahrungen eingearbeitet…es hat mir sehr geholfen und ist nett zu lesen – natürlich ein Stück frei aus der Hüfte, ohne handwerkliches Knowhow….eine eher romantisch verklärte Story über das Scheitern und Aufstehen, über Familie und Beziehungen und das Beisichbleiben in herrlicher Fischer- und Hafenatmosphäre 🙂
Dabei bin ich in einige intime Szenen geschlittert und zart geblieben – wie Du empfohlen hast – mehr im Akt – nicht im P….Ich habe nicht sehr darüber nachgedacht, aber wenn ich das nachträglich auseinanderpflücke: Ich habe dazu Handlungen, Verhalten, Gedanken und die konkrete Umgebungssituation detailliert und mit diesen Details gespielt, die Sinne angesprochen. Einiges habe ich offen gelassen, manchem Raum gegeben und jeweils eine Beschreibung der Situation geliefert, die einem Kamerateam Vorlage sein könnte – das habe ich instinktiv durch die Story geführt. Ich mag es, Szenen, die mir wichtig sind, mehr Raum durch Details und Worte zu schenken, als dem allgemeinen Storyflow – damit wird auch klar, daß mir genau diese Momente eigentlich wichtig sind, quasi die Notizen aus den Kladden & Grübelbücher 😉 Ich schaffe Intimität durch Sinne, feine Details, zum Mitschwingen….nicht oberflächlich, sonder nah – aber ganz automatisch, nicht mit dem Katalograster – irgendwie bin ich blockiert, wenn mit abstraktem System oder Katalogzutaten eine Emotion beeinflußt wird – aber kann anerkennen, daß es funktioniert. 🙂 Liegt wohl auch daran, daß es sich um authentische Lebenssituatuionen handelt.
Ich danke Dir für Dein „Ohr“ = „Deine Zeit am Bildschirm“ und freue mich auf mehr Impulse im Blog und ein kurzes Lebenszeichen, ob da wirklich eine kreative Xenia sitzt, die diesen schönen virtuellen Raum (www.schriftsteller-werden.de) erschaffen hat, gestaltet und zwölf Monate am Ball ist ?! 🙂
Matze
Andreas meint
Ich finde, dass du sehr schön mit Textbeispielen gearbeitet hast. Die einzelnen Aspekte sind total anschaulich. Mir ist eine Idee gekommen, undzwar dass man dieses Zoomen auch schön als hin- und wegzoomen sehen kann. Also das Wegzoomen nutzen, wenn die Aufmerksamkeit abschweift oder die Nähe verschwinde etc. Da kann man so ziemlich alles, was man beschreibt dann eben auch quasi gespiegelt nutzen 😉
Ildiko meint
Wow, ich bin immer wieder begeistert von den Artikeln, die du hier so schreibst. Mir gefällt das sehr, dass du das so offen teilst. Diese Art von Zoom habe ich bisher noch nie so bewusst in der Art geschrieben. Ich habe gerade auch direkt einen Szene meines Buches in meinem Kopf, an der ich es gern ausprobieren möchte. Danke dir für den wieder mal weiteren Impuls 😉
Lea meint
Ich verfolge schon seit Jahren „anonym“ deine Artikel und
ich will dir einfach nur danken. Danke Jacqueline, mit deinen Artikeln
hilfst du mir im Alltag wie auch im schreiben meiner Geschichten.
Ich freue mich auf die Schreibwerkstatt 2.0! 🙂