Thomas Edison war einer der produktivsten Erfinder des 19ten Jahrhunderts oder vielleicht sogar aller Zeiten. Er entwickelte unter Anderem die Kohlefaden-Glühlampe, den Phonograph und nahm wesentliche Verbesserungen an der Schreibmaschine vor.
Im Folgenden findest du 11 frei übersetzte Zitate von Thomas Edison und einige Gedanken wie du sie auf das Schriftsteller-werden anwenden kannst.
1. Für Andere Schreiben
„Ich habe niemals eine Erfindung perfektioniert, von der ich nicht überzeugt war, dass sie anderen einen Nutzen bringt […] ich finde heraus was die Welt braucht und dann fange ich an zu erfinden.“
Mit anderen Worten: Schreib was der Markt sich wünscht. Natürlich stimmt das nicht uneingeschränkt. Aber generell ist es eine gute Idee sich vorher zu überlegen, ob der Markt wirklich noch eine vierzehnte Neuerzählung von „Bis(s)„, „Herr der Ringe„, „Romeo und Julia“ oder sonst einer bekannten Geschichte braucht. Stöber ein bisschen in den Bücherregalen, den Onlinebuchläden, den Foren und insgesamt im Netz und finde heraus, was für eine Art Geschichte die Menschen lesen möchten.
Natürlich ist auch dein eigener Wunsch teil der Mission, aber wenn du schon einmal dabei bist und wirklich mit dem Schreiben Geld verdienen möchtest, dann kannst du auch gleichzeitig versuchen, so viele Menschen wie möglich glücklich zu machen.
2. Produktivität steigern
„Beschäftigt sein, heißt nicht immer, wirklich zu arbeiten. Das Ziel jeder Arbeit ist Produktion oder Vollendung und für beides muss Voraussicht, Systematik, Planung, Intelligenz und ehrliche Absicht vorhanden sein, genauso Transpiration. So zu erscheinen heißt nicht es auch zu tun.“
Es ist leicht deine Zeit als Schriftsteller mit lauter Kleinigkeiten zu füllen, die wichtig erscheinen. Lass dich nicht ablenken. Überprüfe deine Arbeitsweise und versuche deine Zeit optimal zu nutzen.
Neben Prokrastination, Schreibblockaden und Korrektur-Blockaden gibt es noch eine Ellenlange Liste von Dingen, die dich vom Erreichen deines Ziels – einen fertigen Roman in Händen zu halten – abbringen können. Versuch dich da nicht hereinzusteigern, nutze deine Zeit so effizient wie möglich. Im Endeffekt kannst du vom Schriftsteller-sein nur leben, wenn du in regelmäßigen Abständen neue Manuskripte erzeugst. Es sei denn natürlich, du schreibst gleich einen Weltbestseller, aber davon kann man natürlich nicht ausgehen.
3. Wartezeiten ausnutzen
„Alles kommt zu demjenigen, der geschäftig ist, während er wartet.“
Wann immer sich die Gelegenheit bietet, denk über deine Geschichte nach, schreib darin/daran herum, korrigiere oder tu, was immer in deiner aktuellen Situation möglich ist. Nutze jede freie Minute, um möglichst schnell fertig zu werden. Denn erst wenn dein Werk von einem Verlag angenommen wird, kannst du anfangen, damit Geld zu verdienen und erst wenn es fertig ist, kannst du es überhaupt verschicken (zumindest wenn du noch unveröffentlicht bist).
Du hast dein Manuskript fertig geschrieben und es ist jetzt tatsächlich schon in der Post? Nun, dann ist es Zeit mit deiner nächsten Idee anzufange, ich wette, da stecken noch tausend Ideen in deinem Kopf, die verwirklicht werden wollen.
Nach dem Abschicken, ist vor dem Abschicken!
4. Schweiß investieren
„Genie ist ein Prozent Inspiration und neunundneunzig Prozent Transpiration.“
Neue Ideen zu finden, ist für die meisten Schriftsteller nicht schwer. Ich zum Beispiel hab gerade sicher ein ganzes Dutzend, die alle gerne geschrieben werden möchten. Das eigentlich Schwierige an der Sache ist, zuerst die Geschichte aufzuschreiben und sie dann zu korrigiern. Wobei Letzteres sicher der noch viel schweißtreibendere Akt ist.
5. Fehlschläge bringen dich näher ans Ziel
„Ich habe nicht versagt. Ich habe nur 10.000 Wege gefunden, wie es nicht funktioniert.“
Jedes Wort das du schreibst, jede Kurzgeschichte, jeder Anfang, jedes Ende und insbesondere jeder Kommentar, bringt dich näher ans Ziel. Denn nur Übung macht den Meister. Je mehr und je öfter du dich am Schreiben versuchst oder darin übst, andere Werke zu kommentieren, desto schneller und desto mehr wirst du darüber lernen, wie man es „richtig“ macht. Du wirst entdecken wie du deine Leser fesselst, Spannung erzeugst (33 Tipps), glaubwürdige Charaktere entwickelst, einen Plot erschaffst oder eben ohne auskommst.
Jedes Programm das zu ausprobierst, jede Methode die du versuchst, jeder Fehler den du findest, zeigt dir ein Stückchen mehr vom Puzzle, bringt dir bei, was für dich funktioniert. Und alles das, was in die Hose geht, lehrt dich, was für dich eben nicht funktioniert. Behandle diese Dinge als eine Investition in die Zukunft. Probier neue Dinge aus, sei mutig und wenn etwas nicht klappt, dann versuch es eben anders – erneut.
6. Die Macht ist mit dir
„Wenn wir all die Dinge täten, die wir tun können, würden wir uns selbst zum Staunen bringen.“
Jeder Mensch ist anders, jeder Mensch ist einzigartig, jeder Mensch hat ganz besondere Fähigkeiten, eigene Erfahrungen, eigene Ideen und eine ganz eigene Geschichte zu erzählen. Lass dich nicht davon abschrecken, dass „so viele Andere auch schreiben„, lass dich nicht einschüchtern von den „großen Schriftstellern„. Du bist etwas ganz Besonderes und du kannst es schaffen etwas ganz Besonderes zu vollbringen. Mit einer positiven Einstellung, geht das gleich noch mal so gut.
7. Deine Sichtweise ändern
„Nur weil etwas nicht tut, was es tun sollte, heißt das nicht, dass es unbrauchbar ist.“
Manchmal sind es gerade die Ideen, Plots, Charaktere oder Handlungsstränge, die nicht das tun oder erreichen, was sie eigentlich sollten, die sich schlussendlich als spannende Wendung, pfiffiges Ende oder geniale Eingebung herausstellen.
Einige der größten Erfindungen wurden durch Zufall gemacht oder weil eigentlich etwas ganz anderes erfunden werden sollte. Mais, der ins Feuer fällt wird zu Popcorn, vergärte Trauben zu Wein, ein widerspenstiger Charakter zum Antiheld. Manchmal reicht es, einfach die eigene Sichtweise zu ändern, um vermeintliche Fehlschläge neu zu bewerten und als Chance zu betrachten.
Wenn sich deine Welt oder deine Geschichte nicht so entwickelt, wie erwartet, schmeiß nicht alles sofort in die Mülltonne. Lass es fließen und sieh zu, was sich daraus ergibt. Wenn es sich tatsächlich als unbrauchbar herausstellt, kannst du es immer noch wegwerfen.
8. Gib nicht auf
„Unsere größte Schwäche ist aufzugeben. Die sicherste Methode, um zu gewinnen ist, es immer noch einmal zu versuchen.“
Die meisten Geschichten landen nach drei bis sieben Kapiteln in einer Schublade und verstauben dort, verloren und vergessen. Aber Stephen King, J.R.R. Tolkien und J.K.Rowling haben ihre Meisterwerke nicht geschrieben, indem sie nach den ersten hundert Seiten aufgegeben haben.
Wenn es nicht so läuft, wie es soll, lass dich nicht entmutigen. Ganz besonders der erste Entwurf und noch dazu den allerersten Roman wirklich zu Ende zuschreiben, ist eine enorme Herausforderung. Was dabei herauskommt, ist nicht unbedingt ein Meisterwerk, aber es wird dir zeigen, dass du es schaffen kannst, dass du Geschichten zu Ende bringen und einen ganzen Roman schreiben kannst. Es wird ein Stein sein, auf dem endlosen Pflasterweg deines Lebens als Schriftsteller. Und auch wenn es kein besonders hübscher Stein ist, wird er dich trotzdem weiterbringen, wenn du nicht aufgibst und es immer und immer wieder versuchst.
9. Hab Spaß!
„Ich habe in meinem ganzen Leben niemals gearbeitet. Es hat mir immer Spaß gemacht.“
Ganz besonders am Anfang ist das Schreiben eine brotlose Kunst. Denn bevor du damit Geld verdienen kannst (falls du das willst), musst du deinen Roman schreiben, ihn korrigieren, probelesern lassen, wieder korrigieren, probelesen lassen, wieder korrigieren, zu Verlagen schicken, abwarten, wieder zu Verlagen schicken und abwarten, bevor du überhaupt eine Chance hast, davon leben zu können. Während all dieser Zeit musst du trotzdem essen, brauchst ein Dach über deinem Kopf, Kleider an deinem Körper, einen Arzt, die Müllabfuhr und vielleicht sogar einen Seelenklempner.
Mit anderen Worten Schriftsteller zu werden ist ein langer und steiniger Weg. Wenn du das ehrlich willst, wenn du das wirklich aus voller Seele und tiefster Brust möchtest, dann muss es dir auch Spaß machen. Denn sonst gehst du ein, sonst gibst du auf, sonst kann es gar nichts werden.
Also schreib über etwas, das dir gefällt, das dir Spaß macht und das du selber gerne lesen würdest. Schreib und hab so viel Spaß daran, dass du die investierte Zeit auch dann rechtfertigen könntest, würdest du niemals einen Pfennig dafür sehen. Nur dann kann aus dem zukünftigen Beruf eine Berufung werden und nur dann hast du überhaupt eine Chance, das Ganze durchzuziehen. Es garantiert dir keinen Erfolg, aber es garantiert dir eine gute Zeit und ein wesentlich größeres Durchhaltevermögen.
10. Die Menge machts
„Um eine gute Idee zu haben, musst du viele haben.“
Zum Schreiben gehört das Träumen. Einer meiner liebsten Aspekte des Schriftstellertums. Ich kann mitten in einem Park in der Sonne sitzen, einem Bächlein beim Rieseln zuhören und meine Gedanken einfach schweifen lassen. Trotzdem ist das „Arbeit„, denn alles was dabei durch meinen Kopf geht, ist Rohmaterial für meine Geschichten. Vielleicht sind 99% davon blöde Ideen, oder nur kleine Fetzen, alles Dinge, die sich nie und nimmer umsetzen lassen oder einfach nicht gelesen würden. Aber dieses eine Prozent, dieses eine, winzige Prozent an wirklich guten Ideen, die dabei herum kommen, das sind die Ideen, aus denen Romane, aus denen Bestseller sind.
Also nimm dir regelmäßig Zeit, um einfach nur nachzudenken und zu träumen.
11. Du brauchst nicht mit einem Meisterwerk anzufangen
„Um zu erfinden, brauchst du ein gutes Vorstellungsvermögen und einen Haufen Müll.“
Viele Schreiberlinge fangen mit der Vorstellung an, dass sie sofort einen Bestseller niederschreiben müssen. Die erste Version muss gleich perfekt, fehlerfrei und umwerfend spannend sein. Aber so funktioniert das nicht. Es hilft natürlich, sich vorher Gedanken zu machen, einen Plot auszuarbeiten, die Charaktere zu entwickeln, aber selbst dann gibt es keine Garantien und selbst dann wird dein erster Entwurf höchstwahrscheinlich kein Meisterwerk.
Wie schon gesagt, muss das auch gar nicht sein. Der erste Entwurf darf so richtig mies sein. Erst wenn der fertig ist, kannst du anfangen, aus dem „Müll„, dem Rohmaterial, der groben Skulptur, das eigentliche Meisterwerk herauszuarbeiten. Finde heraus ob du die richtigen Verhältnisse geschaffen hast, stopfe kleine Plotlöcher und schwarze Löcher, mach deine erste Feinkorrektur indem du von vorne nach hinten alles liest, finde Probeleser, schreib sie an, binde ihre Korrekturen ein, mach eine zweite Runde Probeleser auf, korrigiere erneut und kümmer dich auch um Rechtschreibung und Grammatik. Dann und erst dann kannst du langsam erwarten, dass sich das, was du da in Händen hältst auch lesen und an Verlage schicken lässt.
Der Schlüsse zum Erfolg ist nicht, in einem Rutsch ein Meisterwerk zu erschaffen. Der Schlüssel zum Erfolg ist es, eine gute Idee zu haben und hart zu arbeiten, bis sie zu einem Meisterwerk wird.