Am 31.10.2017 ist Schriftsteller-werden.de 10 Jahre alt geworden. Ich bin immer noch völlig sprachlos, wenn ich daran denke. 391 Artikel in denen ich mit dir meine Entwicklung und meine Erfahrungen teile.
Aber wie genau habe ich mich in dieser Zeit verändert? Was habe ich alles gelernt? Zur Feier des Tages habe ich mich deshalb zurückerinnert und mir 10 Dinge überlegt, die ich meinem früheren Ich gerne mit auf den Weg geben würde, wenn ich in der Zeit zurückreisen könnte. Daraus ist ein kleines Interview mit mir selber geworden. Viel Spaß beim Lesen und Daraus-Lernen.
Jacky = mein heutiges Ich.
Früheres-Ich = mein früheres Ich 😉
1. Das wichtigste am ersten Roman ist, dass du ihn zu Ende schreibst.
Früheres-Ich: So ein Blödsinn, die Geschichte muss atemberaubend und die Idee dahinter genial sein.
Jacky: Natürlich solltest du die beste Geschichte schreiben, die du schreiben kannst. Aber immerhin ist es deine allererste Geschichte, das heißt, es wird auf jeden Fall noch viel Potenzial nach oben geben, und Dinge bei denen du dich verbessern kannst.
Früheres-Ich: Aber die Geschichte ist wichtig. Und meine Idee ist wirklich umwerfend übersupergenial! Das ist mein absolutes Herzblutprojekt und ich werde niemals etwas schreiben, das mir wichtiger ist.
Jacky: Nun mal langsam mit den jungen Pferden. Erstens wirst du noch viele gute (und sogar bessere) Ideen haben. Und zweitens … natürlich ist die Idee wichtig. Aber hauptsächlich deshalb, weil sie gut genug sein muss, um dich bei der Stange zu halten.
Auch die Geschichte insgesamt ist wichtig, aber nicht in erster Linie wegen ihres Inhalts, sondern weil sie dir beibringt, dass du Geschichten zu Ende schreiben kannst. Das ist unheimlich wichtig für dein Selbstbewusstsein und die Grundlage für jede weitere Geschichte, die du schreibst. Außerdem kannst du an dieser Geschichte üben, zu überarbeiten.
Früheres-Ich: Aber ich will gar nicht überarbeiten.
Jacky: Das denkst du jetzt, weil du eben noch kein „Ende“ unter eine längere Geschichte geschrieben hast. Deshalb erscheint dir „der erste Entwurf“ schon unerreichbar. Das ist ja gerade mein Punkt: Schreib die Geschichte zu Ende, um Routine zu bekommen. Und je öfter du das machst, desto mehr wird dir das Überarbeiten gefallen.
Früheres-Ich: Vielleicht muss ich ja gar nicht überarbeiten.
Jacky: Ich weiß, dass du das hoffst. Doch nach meiner Meinung (nach 15 geschriebenen Büchern) ist es völlig unmöglich etwas zu schreiben, das gleich beim ersten Mal perfekt ist. Aber das ist gar nicht schlimm. Im Gegenteil. Es macht sogar Spaß aus einer rohen Form die Feinheiten herauszuarbeiten und etwas Lesbares zu schaffen.
Damit sind wir auch gleich beim nächsten Punkt.
2. Über-Nacht-Erfolge brauchen jahrelange Vorbereitung.
Früheres-Ich: Aber es gibt auch Leute, die bei ihrer ersten Geschichte direkt erfolgreich waren. Rowling zum Beispiel hat es gleich geschafft.
Jacky: J.K. Rowling hat 5 Jahre am ersten Harry Potter Band geschrieben und es dauerte noch zwei weitere Jahre, bis sie einen Verlag dafür fand und die ersten Kopien gedruckt wurden. Stephen King hat lange nur nach der Arbeit geschrieben. Sämtliche „Über-Nacht-Erfolge“ sehen wunderhübsch aus und glitzern und funkeln. Aber am Ende haben sie alle eins gemeinsam: Es steckt unheimlich viel Arbeit dahinter.
Wenn du mich also nach einer Abkürzung fragst (und ich weiß, dass jeder nach einer Abkürzung fragt), dann lautet die schlichte und ehrliche Antwort: Die gibt es nicht. Um Schriftsteller zu sein musst du schreiben, schreiben und noch einmal schreiben.
3. Entwickle eine Routine und schreibe täglich.
Früheres-Ich: Schon klar, irgendwo müssen die Wörter ja herkommen. Aber manchmal hab ich einfach keine Lust oder ich bin nicht motiviert. Dann kann doch nur Mist dabei herauskommen.
Jacky: Das redest du dir vielleicht ein. Aber die Antwort auf die meisten Probleme lautet: Bilde eine passende Gewohnheit und alles ist möglich. Wenn du es gewohnt bist täglich zu schreiben, dann wächst deine Geschichte beständig. Alleine das ist schon motivierend. Und je öfter du das machst, desto häufiger wirst du herausfinden, dass dein Geschriebenes gar nicht so schlecht ist, wie du im ersten Augenblick vielleicht gedacht hast.
Außerdem, selbst wenn du recht hättest und du im unmotivierten Zustand nur Müll produziert hast: a) kannst du ihn nachher wieder löschen und hast wenigstens einen neuen Weg gefunden, wie die Geschichte nicht weitergeht und b) wirst du es wahrscheinlich gar nicht löschen müssen, denn es ist wesentlich einfacher, einen Text zu überarbeiten, der schon existiert, als mit einem leeren Blatt zu kämpfen.
Noch dazu ist es unglaublich, was man aus einer Überarbeitung lernen kann. Was mich zum nächsten Punkt bringt:
4. Investiere in deine Ausbildung und in dein Produkt.
Jacky: Damit meine ich nicht nur einen Lektor, einen Korrektor und ein professionelles Cover. Sondern ich meine auch ein ordentliches Schreibprogramm und vielleicht sogar einen Kurs oder Schreibratgeber. Alles, was dir dabei hilft, noch schneller noch besser zu werden und deine Arbeit möglichst effizient zu erledigen.
Früheres-Ich: Aber ich hab doch sowieso nicht viel und es ist ja nicht so, als ob ich in absehbarer Zeit das Geld wieder hereinbekommen würde.
Jacky: Sagen wir es so. Ein Lektor alleine ist so teuer, dass du ihn wahrscheinlich nicht von den Einnahmen deines ersten Buchs bezahlen kannst. Aber ich hab das als Langzeit-Investment gesehen. Denn wenn du einen Lektor bezahlst, der deine Geschichte analysiert und korrigiert, dann wird ja nicht nur diese eine Geschichte besser, sondern du profitierst auch aus seiner jahrelangen Erfahrung. Dadurch werden alle deine folgenden Geschichten besser. Außerdem ersparst du dir damit eine Menge Herzschmerz, weil deine Rezensenten die Geschichte nicht wegen (vermeidbarer) Fehler zerreißen.
Früheres-Ich: Okay, Lektor sehe ich vielleicht noch ein, aber ein Korrektor ist doch überflüssig, ich hab ja den Lektor.
Jacky: Richtig, der Lektor kann in vielen Fällen auch die Arbeit des Korrektors machen, dann wird er aber teurer, weil er die ganze Geschichte noch einmal mit Korrektor-Brille lesen muss. Und ich persönlich halte viel von einer dritten Instanz, die nochmal drüber liest, wenn wirklich alles fertig ist. Denn auch ein Lektor kann irgendwann betriebsblind werden.
Früheres-Ich: Wenn’s sein muss. Aber was ist mit Ratgebern und Lehrern, die müssen doch nicht wirklich sein. Ich kann mir doch alles im Netz zusammensuchen.
Jacky: Sicher kannst du das. Ich finde, das ist sogar ein Muss. Trotzdem ist es nochmal etwas völlig anderes, jemanden an deiner Seite zu haben, der dir konkrete Fragen beantwortet und aus seinen eigenen Erfahrungen schöpft.
Früheres-Ich: Okay, aber was ist mit dem Schreibprogramm, das muss doch nicht sein. Ich meine, zur Not könnte ich auch mit einem simplen Texteditor schreiben, richtig?
Jacky: Richtig. Aber denk dran, was dein Papa immer gesagt hat: Ein Handwerker verrichtet bessere Arbeit mit ordentlichem Werkzeug.
Früheres-Ich: *seufzt* Aber das Cover, das kann ich doch wenigstens selber machen. Schließlich kann ich ziemlich gut mit Photoshop umgehen!
Jacky: Möglich. Aber man wird immer sehen, dass es selbst gemacht ist und damit sind wir auch schon beim nächsten Punkt:
5. Nur wenn du gefunden wirst, kannst du auch gelesen werden.
Jacky: Zu einer Veröffentlichung gehört wesentlich mehr dazu, als nur der reine Text. Denn die Geschichte (egal wie gut sie auch sein mag) ist nur die eine Seite der Medaille. Um ein Buch erfolgreich zu machen und auf lange Sicht auch vom Schreiben zu leben, brauchst du Leser. Und zwar solche, die deine Geschichten lesen wollen und bereit sind Geld dafür auszugeben. Deshalb brauchst du ein professionelles Cover, gemacht von Leuten, die ihr Handwerkszeug verstehen und wissen, was der Markt verlangt. Denn nur, wenn das Cover und der Titel ansprechend genug sind, wird ein Leser auch dem Klappentext eine Chance geben und dann vielleicht in das Buch hineinlesen. Bei dem riesigen Angebot an Möglichkeiten bleibt ihm einfach keine andere Wahl.
Früheres-Ich: Okay, also besorge ich mir ein gutes Cover, und dann kann es losgehen, richtig?
Jacky: Ganz so einfach ist es leider nicht. Auch mit einem hübschen Cover kannst du in der Menge der Veröffentlichungen untergehen. Deshalb musst du Marketing für dein Buch machen. Dafür gibt es so endlos viele Möglichkeiten, dass du auch hier von einem guten Lehrer nur profitieren kannst. Alternativ wirst du zu deinem eigenen Lehrer, das heißt, du bezahlst, indem du verschiedene Dinge ausprobierst, um selber festzustellen, was funktioniert und was nicht.
Früheres-Ich: Ist das nicht teuer und nervenaufreibend?
Jacky: Ein bisschen. Natürlich tun Fehler weh. Aber sie helfen dir auch, dich weiterzuentwickeln. Außerdem sind das Dinge, die du in jedem Fall lernen musst. Auch Verlagsautoren kommen heutzutage nicht mehr ohne eigenes Marketing aus.
Und es macht unheimlich Spaß, wieder ein neues Türchen gefunden zu haben, das dir neue Leser bringt, die deine Geschichten lieben und sich gerne in ihnen verlieren.
Früheres-Ich: Aber erstmal muss ich ja überhaupt eine Geschichte haben, die dann auch gemocht wird.
Jacky: Noch so ein Punkt …
6. Du kannst es nicht allen recht machen.
Jacky: Wenn du eine Geschichte schreibst, kannst du sie auf die unterschiedlichsten Arten erzählen. Aus „Ein Junge geht auf ein Internat, trifft seine große Liebe und stellt sich dem Mörder seiner Eltern“, kannst du einen Krimi, eine Liebesgeschichte oder eine Fantasy-Geschichte machen (Hallo Harry Potter 🙂 ). Entscheide dich also vor dem Schreiben für wen du schreibst und welche Art von Leser du glücklich machen möchtest.
Früheres-Ich: Aber meine Idee ist so genial, sie sprengt die Grenzen aller Genres und schafft etwas neues, völlig einzigartiges, nie Dagewesenes.
Jacky: Vielleicht hast du recht. Und ich will dich sicher nicht davon abhalten, das zu schreiben, für das dein Herz brennt. Aber wir haben ja gerade schon darüber gesprochen, dass ein Buch nur dann gelesen (und geliebt) werden kann, wenn es auch (von den richtigen Leuten) gefunden wird. Je verstrickter dein Genre ist, desto komplizierter wird es, die Menschen zu finden, denen diese spezielle Kombination gefallen könnte.
Früheres-Ich: So schwer kann das doch gar nicht sein. Leser sind doch überall.
Jacky: Aber nicht jeder Leser liest gerne jedes Genre. Sagen wir, du schreibst eine Liebesgeschichte in der Gegenwart. Offensichtlich ist es einen Versuch wert, ihn Leuten anzubieten, die gerne Liebesromane lesen und davon gibt es eine Menge. Wenn du die Erwartungen von solchen Menschen erfüllst (und du handwerklich alles beachtet hast), dann stehen deine Chancen gut, dass ihnen deine Geschichte ebenfalls gefällt. Nun nehmen wir an, dass du deine Geschichte mit Krimi-Elementen mischst. Schließlich gibt es auch eine Unmenge an Krimi-Liebhabern da draußen. Das Problem bei der Sache ist, dass Krimileser völlig andere Erwartungen an eine gute Geschichte haben als Liebesromanleser. Der eine erwartet Romantik, der andere eine Leiche … zum Beispiel ^^;
Früheres-Ich: Dann packe ich einfach beides rein und alle sind glücklich.
Jacky: Natürlich ist es möglich, eine Geschichte zu schreiben, die für eine (große?) Schnittmenge funktioniert. Aber eben „nur“ für eine Schnittmenge. Hättest du die Krimi-Ebene weggelassen, hätte es mehr Liebesroman-Lesern gefallen und umgekehrt. Je mehr Genres du vermischst, desto kleiner wird gewöhnlich die Schnittmenge der Menschen, denen das Endresultat gefällt. Nicht unbedingt, weil die Geschichte schlecht ist, sondern weil sie nicht wissen, was sie erwarten sollen. Und was empfindest du, wenn du Erdbeereis erwartest aber (ohne es zu wissen) Schokolade probierst? Genau, etwas in der Richtung wie „uäääh“.
Früheres-Ich: Okay, also für den Anfang nur ein Genre, kann ich mit leben. Aber wie schreibe ich dann eine Geschichte, die jedem Fantasyliebhaber gefällt?
Jacky: Gar nicht.
Früheres-Ich: Wie bitte? Ich dachte, du bist hier voll der Schreibguru.
Jacky: Selbst wenn du eine handwerklich perfekte Geschichte schreibst, die genau ins Genre passt, wird sie immer noch nicht jedem gefallen. Aber das ist auch völlig in Ordnung. Nimm schlechte Rezensionen an (egal wie abstrus sie im ersten Augenblick erscheinen) und versuche, etwas daraus zu lernen. Immer. (Auch wenn es manchmal nur der Fakt ist, dass es solche Meinungen eben gibt). Dann wende deine neuen Erkenntnisse bei der nächsten Geschichte an.
Früheres-Ich: Okay, fein. Es wird also immer Leute geben, denen meine Geschichte nicht gefällt. Ist ja auch klar, wenn meine Geschichte so super einzigartig ist, dann kann sie ja auch gar nicht jedem gefallen.
Jacky: *räuspert sich* Na ja, da sind wir auch schon beim nächsten Punkt:
7. Es gibt keine neuen Geschichten, sondern nur neue Sichtweisen.
Früheres-Ich: Das kann doch nicht dein Ernst sein. Meine Geschichte ist absolut einzigartig, die hat es so noch nie gegeben.
Jacky: Mag sein, dass sie ganz neue Features enthält, dass du Drachen mit drei Flügeln hast, die du Hatschiputschi nennst und die auf dem Planeten Thekla im Schottenrock tanzen. Aber völlig egal wie innovativ deine „Features“ sind, am Ende geht es immer um einen Protagonisten, der ein Hindernis überwindet und am Ende sein Ziel erreicht oder auch nicht.
Früheres-Ich: Das ist doch viel zu sehr vereinfacht.
Jacky: Mag sein. Aber das ist der Grund, weshalb wir Geschichten lieben und lesen. Wir beobachten eine Person, die ein Hindernis überwindet und aus deren Verhalten wir (vielleicht) noch etwas lernen können. Das ist zumindest der Grund, weshalb die Höhlenmenschen angefangen haben sich Geschichten zu erzählen. Es wird sogar noch „schlimmer“ wenn du in die einzelnen Genres hineinzoomst. Dann findet Ermittler Erich eine Leiche, folgt den Hindernissen und findet den Mörder (oder auch nicht). Oder Krieger Konrad lehnt sich gegen den fiesen König auf, zerschlägt die Intrigen (tötet vielleicht einen Drachen) und wird zum König oder auch nicht.
Früheres-Ich: Wenn man es so sieht, dann sind ja alle Geschichten langweilig. Dann kann ich es auch gleich ganz sein lassen.
Jacky: Eben nicht. Ja, die Geschichten sind sich in ihrer Grundform alle ähnlich. Aber das ist gut so. Versetz dich mal in eine Zeit zurück, in der es noch Geschichtenerzähler gab, die vielleicht sogar von Dorf zu Dorf gezogen sind. Oder wo abends der Vater am Kamin die Geschichten erzählt hat. Wurde da nicht auch gerufen „Erzähl uns nochmal die Geschichte vom glorreichen Gustav“? Wenn der Geschichtenerzähler gut war, dann hat er die Geschichte gerade so viel abgewandelt, dass sie spannend blieb, obwohl es dieselbe Geschichte war.
Und wenn man die Wahl hatte, wer nun die Geschichte vom glorreichen Gustav erzählt, dann hat der eine lieber dem Vater zugehört, der andere dem Geschichtenerzähler aus der großen Stadt. Einfach, weil jeder seine eigene Art hatte, die Geschichte zu erzählen.
Genau deshalb sind auch deine Geschichten einzigartig. Auf der ganzen Welt gibt es keinen zweiten Menschen, der so ist wie du, der dieselben Erfahrungen gemacht hat und dieselbe Ausbildung erhalten hat. Deshalb besitzt du einen eigenen Stil und eine einzigartige Stimme mit der nur du Geschichten erzählen kannst. Und für einige Menschen wird genau das „die richtige Stimme“ sein.
Früheres-Ich: Okay, einverstanden, aber wie finde ich denn nun diese Stimme beziehungsweise diesen mysteriösen eigenen Stil?
8. Kümmer dich nicht um deinen Stil, den hast du von ganz alleine.
Früheres-Ich: Wie soll das denn gehen?
Jacky: Wir haben gerade schon festgestellt, dass du ein einzigartiges Individuum bist, mit deinen ganz eigenen Erfahrungen, mit deinem eigenen Wortschatz und mit deiner ganz eigenen Art zu erzählen.
Früheres-Ich: Aber du hast doch gesagt, ich soll mich verbessern. Wenn ich dazu lerne und die Art wie ich schreibe verändere, dann verändert sich doch auch mein Stil.
Jacky: Richtig und falsch. Natürlich verändert sich deine Art zu schreiben, dein Wortschatz wird größer, deine Beschreibungen passen sich an deine eigenen (sich ändernden) Vorlieben an. Aber Stil, das umfasst so viel mehr, als „nur“ Beschreibungen und Wortwahl. Es ist schon allein die Art und Weise, in der du deine Wörter aneinanderreihst und welche Wortarten du gerne benutzt. Und er besteht auch aus den Dingen, auf die du dich fokussierst und aus den Dingen, die du weglässt. Dein Stil ist einfach die Art und Weise in der du erzählst. Und (meiner Meinung nach), kannst du zwar versuchen, ihn zu beeinflussen, aber am Ende wird deine wahre Erzählstimme immer durchschimmern.
Früheres-Ich: Bist du ganz sicher? Ich sehe das bei meinen Geschichten nicht. Ich schreib doch ganz normal.
Jacky: Eben. Du schreibst so, wie es für dich „normal“ erscheint, für andere ist es (fast) unmöglich das nachzuahmen.
Stil ist nichts was du „finden“ kannst, du hast ihn bereits. Du musst nur mehr schreiben, um ihn zu sehen.
Früheres-Ich: Wenn du das sagst. Ich bin schon froh, wenn ich erst mal diese Geschichte ordentlich und der Reihe nach aufs Papier bekomme.
Jacky: Das musst du gar nicht.
Früheres-Ich: Wie bitte?
9. Du musst nicht chronologisch schreiben.
Früheres-Ich: Wie soll das denn funktionieren? Natürlich muss ich chronologisch schreiben. Sonst weiß ich doch für die späteren Szenen gar nicht, was schon alles passiert ist.
Jacky: Das macht nichts. Dafür weißt du während der ersten Szenen noch nicht, was später passieren wird und damit sie „perfekt“ wären, müsstest du das wissen. Das ist ein Teufelskreis und deshalb darfst du anfangen, wo auch immer du möchtest. Du musst noch nicht einmal vollständige Szenen aufschreiben. Es reicht, wenn du einen blanken Dialog aufschreibst, oder eine wichtige Beschreibung ganz alleine, oder einfach nur die Handlung in Stichworten.
Hauptsache es steht am Ende irgendetwas da, das man überarbeiten kann. Der Rest kommt später. Denn …
10. Es gibt immer eine Lösung.
Früheres-Ich: Also schreib ich den größten Müll auf Erden und am Ende will das trotzdem jeder lesen?
Jacky: Jetzt veräppelst du mich. Du weißt selber schon, dass es so einfach sicher nicht ist. Du solltest schon (zumindest) einen (groben) Plan haben und wissen, wohin die Reise geht. Und du solltest ständig versuchen, das Beste aus deiner Geschichte herauszuholen. Aber mit einem vernünftigen XXX-File und der richtigen Überarbeitung, gibt es für jedes Problem eine Lösung.
Manchmal findest du sie in der Badewanne, manchmal beim Spazierengehen oder beim Wäschefalten. Manchmal ist sie offensichtlich und manchmal versteckt sie sich in den unmöglichsten Winkeln, aber es gibt sie immer.
Früheres-Ich: Sicher, indem man das ganze Buch umschreibt.
Jacky: Nope. In den allermeisten Fällen ist es wesentlich weniger Arbeit, als du im ersten Augenblick vielleicht denkst. Ja, (spätestens) nachdem du alle Änderungen eingepflegt hast, solltest du nochmal alles von vorne lesen, um sicherzugehen, dass du auch alles erwischt hast. Aber die eigentlichen Stellen, an denen etwas geändert werden muss, halten sich meistens in Grenzen. Häufig reicht es schon, den einen oder anderen Absatz einfach zu streichen ^^;
Früheres-Ich: Das klingt einfach, aber gleichzeitig ist es so viel, dass ich gar nicht weiß, wie ich mir das alles merken soll.
Jacky: Dann hab ich noch einen Bonus-Tipp für dich:
11. Bonus-Tipp: Mach dir Templates.
Jacky: Schreib ein Tagebuch und mach dir während deines Schreibprozesses Notizen, was für dich funktioniert hat und was nicht. Leg dir Template-Dateien für Scrivener und für alle anderen Programme an, so, dass du am Ende alles hast, um den gesamten Prozess zu wiederholen und diesmal alles (noch) besser zu machen.
Früheres-Ich: Das ist alles?
Jacky: Nein, längst nicht. Aber der Artikel ist jetzt schon ellenlang, das reicht für heute. Setz dich lieber wieder an die Tasten und schreib, lerne neue Dinge und hab vor allem Spaß daran.
Früheres-Ich: Aye, aye Sir. Äh, danke, Ma’am.
Jacky: Keine Ursache 😉
Diskussion:
Tja, ungefähr das würde ich meinem Früheren-Ich wohl sagen. Aber jetzt kommt die eigentlich interessante Frage: Was würdest du einem „absoluten Anfänger-Ich“ mit auf den Weg geben? Und was würde dein „absolutes Anfänger-Ich“ wissen wollen?
Ich würde mich riesig über deinen Kommentar freuen 🙂
Silke meint
Hallo liebe Jacky,
Danke für diese 11 Punkte im Dialog mit Dir. Immerhin hast Du mich damit wieder für meine angefangene und ziemlich fortgeschrittene, aber liegen gebliebene Geschichte interessiert. Ich kann mich hier tatsächlich nicht für eine Richtung entschließen. Mein größter Rat an mich früher wäre: weiter machen, locker bleiben und nicht verkrampft suchen, sondern dich „finden lassen“ hier von der Geschichte, werde mir scrivener holen (papyrus muss vielleicht doch nicht sein) und wieder schreiben. Jeden Tag ein Stück. So der Plan. Danke nochmal, schöne Adventszeit und herzliche Grüße
Silke
Jacky meint
Hi Silke,
freut mich, dass dir das Interview gefallen hat und noch mehr, dass du dich motiviert fühlst, jetzt gleich wieder loszulegen.
Ich wünsche dir jede Menge Vergnügen mit Scrivener. Da gibt es jetzt übrigens eine Version 3 und die für den Mac hab ich mir schon angeschaut, die ist einfach der Wahnsinn ♥♥♥
Viel Spaß damit und natürlich mit deiner Geschichte.
Ganz liebe Grüße
Jacky
Carlotta meint
Meinem Anfänger-Ich würde ich raten den Respekt vor dem Text zu verlieren. Am Anfang ist jedes Wort heilig und (wie dein früheres Ich schon sagt) übersupergenial. Ich finde der Moment, indem man lernt Dinge auch einfach mal wegzustreichen und sei es ein ganzes Kapitel, ist entscheidend. Sicher, oft fallen Änderungen gar nicht so groß aus wie man denkt, aber man muss auf der anderen Seite auch bereit sein unzählige Änderungen und Neuanfänge in Kauf zu nehmen, bevor ein rundes Ding draus wird.
Liebe Grüße aus dem nahen Bonn und vielen Dank für den tollen Artikel!
Jacky meint
Hi Carlotta,
sehr guter Tipp für dein Vergangenheits-Ich 🙂
Ganz liebe Grüße
Jacky
Lena meint
Hi Jacky,
danke für deine Tipps, sie spiegeln wirklich die Gedanken eines Schriftstellers wieder, der noch am Anfang steckt und sich über vieles nicht ganz klar ist. Ich würde meinem früheren Ich raten dranzubleiben und einfach die Ideen sprudeln zu lassen. Als ich jünger war, war ich noch so “unschuldig“, was Ideenfindung anbelangt, dass ich die besten Ideen beim Schreiben hatte. Heute fühle ich mich von meinem technischen Wissen so eingeschränkt, dass auch meine Ideen es sind. Ich wünschte, mein früheres Ich hätte einmal eine Geschichte über die 50 Wörter Grenze hinaus geschrieben, damit ich etwas hätte, was ich verbessern könnte, aus dem ich lernen könnte und worauf ich aufbauen könnte.
Das tägliche Schreiben ist also ein Rat, den ich meinem früheren Ich definitiv mitgeben würde. Ich schaffe es selbst heute nicht, obwohl ich weiß, wie wichtig es ist. Aber das ist mein nächstes, großes Ziel; eine regelmäßige Schreibroutine z entwickeln und nicht mehr ewig an meinem ersten Entwurf zu sitzen. Und deine E-mails motivieren mich jedes Mal dazu, vielen Dank an dieser Stelle!
Jacky meint
Hi Lena,
dann wünsche ich dir ganz viel Erfolg beim Schreibroutine-Bilden 🙂
Ganz liebe Grüße
Jacky
Susimarie meint
HI Jacky,
deine Tipps sind wie immer klasse. Ich habe mein erstes Buch zu Ende geschrieben,obwohl ich mir sicher bin, dass es nicht perfekt ist. Es ist einfach gut, sich mal zu trauen.
das gibt Sicherheit. Mein Motto: Fehler sind Lernchancen!
Ein schönes Adventswochenende
wünscht Susi
Jacky meint
Hi Susimarie,
freut mich, dass du es geschafft hast, deine erste Geschichte zu beenden und dadurch Selbstbewusstsein zu gewinnen 🙂
Dann wünsche ich dir jede Menge Erfolg und vor allem Spaß bei der Überarbeitung.
Liebe Grüße
Jacky
Nike meint
Das ist alles so wahr 😉 Ich kann gar nichts hinzufügen, außer vielleicht (zum Template-Abschnitt) den Mini-Tipp, wie man die Standardanführungszeichen in Word durch Guillemets (» «) ersetzt:
– Drücke [Strg] + [H]. Tippe im Reiter „Ersetzen“ im oberen Feld „^0132“ und im Unteren „^0187“. Wähle „Alle ersetzen“.
– Wiederhole diesen Schritt mit „^0147“ und „^0171“.
Jacky meint
Hi Nike,
freut mich dass dir der Artikel so gut gefällt 🙂
Sehr cooler Ergänzungs-Tipp.
Ich nehme an, bei dir steht das „^“ für die Alt-Gr-Taste? (Muss ich am PC noch testen).
Für den Mac sieht die entsprechende Tastenkombination übrigens so aus:
Option + ^ = „
Ersetzen durch:
Option + Shift + q = »
Und:
Option + 2 = “
Ersetzen durch:
Option + q = «
Liebe Grüße
Jacky
Harriet meint
Gleich zu Beginn, als ich zum ersten Mal auf diese Seite geriet, hatte ich den Eindruck eine sehr wertvolle Motivationsgrundlage für das Schreiben gefunden zu haben. Und so ist es bis heute geblieben. Ich habe einige Bücher zum Thema ‚Schreibhandwerk‘ gelesen aber nichts hat ’schriftsteller-werden.de‘ toppen können.
Vielen Dank dafür!
Jacky meint
Hi Harriet,
wow! Freut mich riesig, dass dir Schriftsteller-werden.de so gut gefällt <3
Dann viel Vergnügen beim Weiter-motiviert-Werden und liebe Grüße
Jacky
Denise Yoko Berndt meint
Danke für den unterhaltsamen UND motivierenden Artikel. War super interessant, deine veränderte Sichtweise zu lesen.
Jacky meint
Hi Denise,
freut mich von Herzen, dass er dir gefallen hat 🙂
Liebe Grüße
Jacky
Giulia meint
Tipps für mein vergangenes Ich:
Gib nicht auf!
Glaub an dich!
Vertrau deiner Intuition!
Versuch es wenigstens…
Lies dir doch den Blog auf schrifsteller-werden.de von der lieben Jacky durch!
___
Danke für alles, Jacky! Deine Worte erreichen mich immer sehr!
Jacky meint
Hi Giulia,
sehr coole Tipps 😀
Und freut mich riesig, dass dir mein Blog so gut gefällt, dass du ihn sogar deinem vergangenen Ich empfiehlst 🙂
Ganz liebe Grüße
Jacky
Marianne meint
Herzlichen Glückwunsch zum Zehnjährigen und ganz, ganz lieben Dank für die vielen wertvollen Tipps, Artikel und die schönen Bücher.
Auf die nächsten 10 und mehr Jahrzehnte.
Ganz lieber Gruss
Marianne
Jacky meint
Hi Marianne,
vielen Dank für die lieben Wünsche.
Freut mich von Herzen, dass dir mein Blog und meine Bücher so gut gefallen!!
Ich stoße mit an, auf die nächsten 10 und mehr 🙂
Ganz liebe Grüße
Jacky
Christiane Haas meint
Vielen Dank, liebe Jacky, für deinen sehr spannenden Artikel und für die regelmäßige Motivation, die du mir mit deinem Newsletter verschaffst. Ich würde meinem früheren Ich ebenfalls ans Herz legen, eine Schreibroutine zu entwickeln, auch wenn’s schwerfällt. Und ich wünschte, ich hätte das Schreiben schon viiiiiiiel früher in meinem Leben ernst genommen und mir nicht von der lieben Familie ständig einbläuen lassen (schreibt man „einbläuen“ überhaupt so????), dass das mit dem Schreiben ja ein netter Spleen ist, aber dass es eben nur ein Spleen und bestenfalls ein Hobby ist. Ich würde meinem früheren Ich gerne sagen: Scheiß auf das, was die anderen sagen! Mach es einfach! Schreibe! Überarbeite! Versuche, zu veröffentlichen! Trau dich! Ich hoffe einfach, dass es auch jetzt, mit knapp über 40, noch nicht zu spät ist, seinen Erstling zu veröffentlichen. Alles Liebe, Christiane
Jacky meint
Hi Christiane,
freut mich von Herzen, dass dir mein Blog und meine MotivationsMails so gut gefallen ♥
Und das ist ein guter Ratschlag an dein früheres Ich und eins meiner absoluten Lieblingszitate: Wer kämpft kann verlieren, aber wer nicht kämpft, hat schon verloren.
Meiner Meinung nach wäre selbst 90 noch nicht zu spät, um anzufangen. Hauptsache, du bist mit ganzem Herzen bei der Sache und weißt, was dein Ziel ist, bzw. was „Erfolg“ für dich bedeutet 🙂
Ganz liebe Grüße
Jacky
Tinka meint
Super „Interview“! Man lernt auch selbst bei dieser Unterhaltung wieder ein paar kleine Dinge dazu. Ich bin gerade auf dem Weg des Lernens, neben dem Schreiben und kenne einige der Punkte sehr gut…
Von wegen erstmal fertigstellen und bloß nicht aufhören! Gar nicht so einfach sich erst einmal bis zum Ende durchzuschlagen…
Aber auch der Tipp sich immer alles einfach aufzuschreiben, was einem so durch den Kopf schießt und es dann einzuarbeiten… ich mach das auch sehr gern! Da entstehen manchmal noch ganz tolle Inhalte für den Roman…
LG, TInka
Jacky meint
Hi Tinka,
stimmt, „das erste Mal“ ist immer schwierig. Ich hab sogar einen zweiteiligen Artikel zum Thema Fertig-Werden geschrieben 🙂
Vielleicht ist da ja auch noch etwas dabei.
Liebe Grüße und viel Erfolg und Spaß beim Durchhalten
Jacky
Fashionqueens Diary meint
Eine sehr interessante Methode, sich selbst auch nochmals zu reflektieren. Habe mich auch in vielen Punkten wiedergefunden 😀 Danke für den tollen Beitrag!
Jacky meint
Freut mich, dass er dir gefallen hat und du dich wiederfinden konntest 🙂
Ricarda meint
Liebe Jacky,
Danke für die Inspiration! Mein erster Roman ist zwar immer noch nicht fertig, aber viele Deiner Erkenntnisse kann ich bestätigen. Mein Rat an mich:
„Ein Roman dauert länger als gedacht. Viel länger .. Und Druck hilft nur eingeschränkt weiter.“
Liebe Grüße und eine frohe Schreibzeit! Ricarda
Sontje Beermann meint
Ray Kroc, der „Erfinder“ von McDonald’s (Gründer der McDonald’s Corporation) hat gesagt: „Talent allein reicht nicht. Du musst auch beharrlich sein.“
Ich denke, damit hat er den Nagel auf den Kopf getroffen. Oder eben auch: „Übung macht den Meister“, das hört man von den besten Musikern immer wieder.
Und uns Autoren geht es da nicht anders.
Wir müssen schreiben, schreiben, schreiben, um das das Beste aus uns und unserer Geschichte rauszuholen. Das merke ich jetzt schon.
Und, was soll ich sagen – es macht auch riesigen Spaß, sich weiterzuentwickeln, immer wieder Neues zu lernen, andere Ideen zu haben, auszuprobieren.
Jacky, dein Blog ist immer wieder eine Inspiration und auch Motivation. Und wenn ich sehe, was du in den zehn Jahren erreicht hast, bin ich erst recht zuversichtlich.
Ich wusste von vorneherein, dass man nicht von jetzt auf morgen berühmt wird. Aber wenn ich weiß, dass am Ende meiner Bemühungen das liegt, wovon ich seit Teenagerzeiten träume … die Selbständigkeit als Autorin … dann gibt mir das Kraft und Willen, durchzuhalten und nicht aufzugeben.
Dein Interview ist super, vielen Dank dafür!
Fiona meint
Hey Jacky! 🙂
Mir wurde dein Blog empfohlen und ich bin auch sehr froh darüber! Ich habe gleich mal den Charakterbogen gedownloadet und werde ihn auch gleich für einen Charakter, den ich so oder so schon vor über zwei Jahren geplant habe, und der mich seitdem auch begleitet hat, benutzen. Generell bin ich sehr gespannt, was auf deinem Blog noch alles so kommen wird. In den nächsten Tagen werde ich mir auch noch mehrere Beiträge durchlesen, aber was ich bis jetzt gelesen habe, hat mir auf jeden Fall schon mal sehr gut gefallen 🙂
Lieben Gruß 🙂
Jacky meint
Hi Fiona,
freut mich von Herzen, dass du meinen Blog gefunden hast und er dir bereits weiterhilft.
Dann wünsche ich dir viel Vergnügen mit dem Charakterbogen und beim Weiterstöbern 😉
Ganz liebe Grüße
Jacky
Martina meint
Mal wieder ein absolut großartiger Artikel. Mein Lieblingstipp von allen ist die Nummer 8, weil man sich gerade in puncto Stil so richtig schön bekloppt machen kann. Natürlich gibt es gewisse handwerkliche Grundlagen, die man nicht vernachlässigen sollte. Aber wenn man jeden Stiltipp, den man so bekommt, beherzigt, dann wird der Text zwar klinisch rein, aber es ist nicht mehr der eigene.
Davon ab habe ich mich in jedem einzelnen Tipp wiedererkannt 🙂
Jacky meint
Hi Martina,
freut mich von Herzen, dass er dir so gut gefallen hat und du dich wiederfinden konntest 🙂
Liebe Grüße
Jacky
Jochen Graf meint
Hallo Jacky,
danke für die ehrliche Unterhaltung mit deinem „früheren Ich“.
Tolle und ehrliche Aussagen, die einem wirklich weiterhelfen. Ich finde es so schön wenn man die rosarote Brille absetzt und mit dem ungetrübten Blick erkennt, die Welt kann schön sein wenn man sich Mühe gibt. Ich freue mich auf jeden neuen Beitrag von Dir.
Liebe Grüße Jochen Graf
Jacky meint
Hi Jochen,
freut mich, dass dir mein Artikel gefallen und weitergeholfen hat.
Ja, es ist sehr interessant, wie sich die Sichtweise ändert 🙂
Ganz liebe Grüße
Jacky
Florian Führen meint
Fühlt sich ein bisschen so an, als hättest Du gleichzeitig alle meine vergangenen Greuel eingefangen und gleichzeitig meine letzten verbleibenden Ausreden entkräftet.
Scheint wohl doch ein gängiges Problem unter der schreibenden Zunft zu sein 😉
Super Beitrag!
Jacky meint
Hi Florian,
freut mich sehr, dass dir der Artikel so gut gefällt!
Dann ganz viel Erfolg beim Ausreden-Überwinden.
Liebe Grüße
Jacky
Rafael meint
Hallo dieser Kommentar ist Artikel übergreifend und ich wollte mich bei dir bedanken für all diese tollen tipps bitte entschuldige meine Reschtschreibung hab legasthenie und deshalb lange nicht angefangen zu schreiben obwohl ich schon in der Grundschule und im Kindergarten gemärkt hab das das voll mien ding ist. Doch jetzt schreibe ich sogar aktiv und kan mir leider noch keine tipps an mein früheres ich geben auser fang an zu schreiben hatte früher immer angst zu versagen wegen meiner legasthenie und das schreiben ganz sicher nicht das richtige ist aber durch deine tipps ist es mir gelungen mich zu überwinden und anzufangen dank dir weiß ich die teschnik 🙂 ich lobe zu viel sry wollte nur schreiben das mir deine Tipps gefallen und das ich es lobenswert finde das sie frei zugänglich sind überlege mir sogar ein buch von dir zu lesen obwohl ich eher der krimi typ bin :)) Noch schönen Tag zu diesen Kalten zeiten.
Markus meint
Hallo Jacky,
sehr erfrischend und mit Humor geschrieben! Eine tolle Idee, in einer Dialogform sich dem umfangreichen und komplexen Unterfangen Buchschreiben zu nähern.
Weiterhin viel Erfolg!
Markus
Bettina Rothe meint
Was ich meinem „früheren“ Ich sagen würde? Ich habe im Sommer 2018 aus einem massiven Frust heraus etwas geträumt, bin am nächsten Morgen aufgestanden und habe ohne jede Planung angefangen, diesen Traum aufzuschreiben. Ich wusste den Anfang und das Ziel (nichtmal das Ende). Ich wusste, wer „mitspielt“, und einiges über die realen Persönlichkeiten. Sonst nichts. Hochgeladen habe ich die lange Geschichte auf Wattpad. Bis heute weiß ich immer irgendwann beim Schreiben, warum ich jetzt grade diese Geschichte geträumt habe. Immer. Es hat immer etwas mit einem Verarbeitungsprozess in meinem echten Leben zu tun.
Als Familie und Verwandte neugierig wurden, als ich andere Autorinnen auf WP persönlich kennen lernte, da wuchs mein Anspruch ans Schreiben – und meine Unbedarftheit verflog. Ich habe angefangen, mich zu vergleichen, Schreibtipps zu suchten und Meinungen einzuholen. Ich habe angefangen zu planen, Charaktere vorher zu entwickeln, über verarbeitete Probleme zu googeln, … Und dabei den Spaß und den Fluss verloren. Gelernt habe ich daraus: ich schreibe nicht für den Buchhandel. Ich schreibe, um meiner Seele ein Ventil zu geben. Ich springe durch die Genres und die Zeiten – weil ich meinen Träumen folge.
Was sage ich also meinem früheren Ich:
1. Wenn du nicht für zahlende Leser schreibst, dann vergiss die ganzen Profi-Tipps und schreibe weiter drauflos, wie du es geträumt hast. Deine Träume sind nicht mehr echt, wenn du sie in ein Korsett sperrst. Charaktere entwickeln? Menschen sind unlogisch! Es wird schon seinen Sinn haben, wenn in deinem Traum jemand „unlogisch“ reagiert hat. Schreibs auf, dann findest du raus, warum.
2. Frage nie wieder deine Schwestern! Das tut nur weh …
3. Schicke auch nie wieder eine Leseprobe an einen selbst ernannten Profi. Das tut nur noch mehr weh. Beherzige konstruktive Kritik von Lesern, sei dir nicht zu schade, alles zu überarbeiten, wenn da was unlogisch oder unverständlich ist. Aber frage dich trotzdem immer: warum hab ich das so geschrieben? Was war mir daran wichtig? Dann findest du deinen Weg.
4. Bleib dir, deinen Ideen, deiner Wortwahl, bleib deinen Träumen treu. Versuche nicht, weil du JETZT an einem Sammelprojekt teilnehmen willst, dir eine passende Idee aus dem Hirn zu quetschen. Im positivsten Sinne: träum´ weiter, Mädel!
All diese Fehler habe ich gemacht, weil ich mehr auf die anderen als auf mich gehört habe. Jetzt träume ich wieder und bin glücklich. Nicht jeder Traum wird zu Worten. Und viele Träume werden dann erstmal im Wachsein geerdet und unter die Lupe genommen. Auch ich schreibe nicht ohne Recherche und Hintergrundwissen. Aber nur, wenn ich meiner Intuition folge, kann ich mir selbst treu bleiben.
Ich bin grade auf Deinen Blog gestoßen und fand diese Frage so spannend, dass ich antworten „musste“. Ich werde ganz bestimmt hier noch mehr stöbern. Kann man Deinem Blog irgendwie folgen? (ich bin ein technischer Dinosaurier …) Tina
Jacky meint
Über die Motivations-Mails bleibst du immer auf dem Laufenden
Jacky meint
Über die Motivations-Mails bleibst du immer auf dem Laufenden 😉
Michaela meint
Liebe Jacky,
ich habe gerade diesen Artikel zufällig auf Deinem Blog gefunden und bin völlig von den Socken. Für mich ist dies der beste und hilfreichste Artikel, den ich hier bisher gelesen habe. Und auch die Kommentare Deiner vielen Follower helfen mir sehr weiter.
Ich habe gerade den ersten Band meiner Triologie beendet und stecke mitten im zweiten Band. Es hilft mir, die „handwerklichen“ Tipps zu lesen und gleichzeitig die Erlaubnis zu haben, mir treu zu bleiben. Meiner Meinung nach widerstpricht sich das überhaupt nicht.
Wenn ich einen Tipp an mein früheres ICH geben darf – auch wenn ich noch gar nicht so lange schreibe wie die meisten hier – dann wäre das Folgender: Schreiben ist vor allem Fleiß und Disziplin. Wenn ich dran bleibe, sprudeln die Ideen von ganz alleine und die Geschichte wächst. Dann besteht zumindest die Möglichkeit, irgendwann Leser mit meiner Geschichte zu erreichen und zu inspirieren. Ich darf mich nicht von den vielen Hürden und „Wenns“ abhalten lassen – vor allem nicht von der Sorge, dass meine Geschichte nicht gut genug ist oder ich keinen Verlag finde. Deine Tipps in Richtung Self-Publishing haben mir echt Mut gemacht.
Also bleibe ich weiter tapfer dran und schreibe und schreibe und schreibe… gerne auch gemeinsam mit Dir und den anderen auf Twitch. Der NaNo war super und ich freue mich darauf, mit Dir und den anderen den Weg weiterzugehen. Spätestens Deine Motivations-Mails schicken mich jedes Mal wieder auf die Reise!
VIELEN LIEBEN DANK FÜR ALLES!
Liebe Grüße
Michaela
Jacky meint
Freut mich von Herzen, dass dir der Artikel so gut gefällt und bei deiner Geschichte hilft ☺️
Dann sehen wir uns morgen Abend wieder
Ganz liebe Grüße
Jacky