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Wollmilchsau – Wie glaubwürdig sind deine Charaktere?

Jacky · 16. Oktober 2012 ·

Dinge, die die Welt nicht braucht. Du kennst sie sicher auch, die eierlegenden Wollmilchsäue von Charakteren, die stark, schlau, schön und auch noch stinkend reich sind.

Eierlegende Wollmilchsau

Sie existieren um ihrer selbst willen und retten ganz nebenbei die Welt. Sie haben keine Motivation, keine Freunde, keine Hobbys und nur wenn sie ganz viel Glück haben dürfen sie ein Selbstbewusstsein ihr Eigen nennen.

Was die Welt braucht, sind glaubwürdige Charaktere. Aber wie erschaffst du einen glaubwürdigen Charakter?

Charaktere erschaffen

Der allererste Schritt ist natürlich eine vollständige und vor allen Dingen durchdachte Charakterentwicklung. Dazu gehört ganz besonders ein Charakterbogen oder zumindest eine irgendwie geartete Sammlung all dessen, was deinen Charakter ausmacht, um sicherzugehen, dass du nichts Wichtiges vergisst.

Vielleicht denkst du jetzt: „Ich kenne meine Charaktere so gut, ich vergesse sowieso nichts.“

Das mag für den Augenblick stimmen. Aber spätestens beim 27ten Nebencharakter wird auch dein Gehirn an seine Grenzen stoßen. Beziehungsweise spätestens dann, wenn du – durch welche äußeren Umstände auch immer – dazu gezwungen bist, eine mehrtägige/mehrwöchige Schreibpause einzulegen. Da tauchen plötzlich so Fragen auf wie „Wer war noch mal zwei Zentimeter größer als der Andere?“ und „Wie hieß noch mal die erste Freundin des dritten Nebencharakters?“ Genau an diesem Punkt wirst du dich auf Knien in den Staub werfen und mir händeringend danken, dass du dich doch dazu hast überreden lassen Charakterbögen anzulegen 8)

Aber zurück zum Thema.

Was heißt eigentlich glaubwürdig?

Um es ganz kurz zu machen: Es gibt für alles einen Grund.

Jeder Charakter, der glaubwürdig wirkt, tut alles was er tut aus (gutem) Grund.

Nehmen wir an Emma Hüllwinkel ist eine kleine Leseratte, sie ist glücklich mit ihrem stillen Computernerd-Freund verlobt und will ihn im nächsten August heiraten. Die Geschichte beginnt mit der Beschreibung eben dieser harmonischen Beziehung und ihrem langweiligen Leben. In der zweiten Szene nimmt sie sich dann eine Kettensäge und naja, sagen wir die Fleischwarenfachverkäuferin von nebenan hätte es nicht besser machen können.

Die Reaktion des Lesers im schlechtesten Fall: Ähhhhh – ja. Wo ist der Papiermüll?

Im besten Fall fragt sich der Leser: Warum sollte Emma Hüllwinkel das tun?

Die Beantwortung dieser Frage ist genau deine Aufgabe.

Wenn die Beziehung gar nicht so glücklich war, ihr Freund sie immer geschlagen und vergewaltigt hat, oder sie einen Hirnschlag hatte, oder jemand das Leben ihrer Katze bedroht hat, die sie mehr liebt, als alles andere, dann kann aus dieser Geschichte tatsächlich noch etwas werden. Wobei die Qualität der Begründung direkt proportional dazu ist, wie gut deine Leser die Geschichte finden werden.

Ein „Es ist einfach so“ wird im besten Fall ein angewidertes Naserümpfen zur Folge haben.

Die Vergangenheit

Jeder Mensch ist die Summe seiner Erfahrungen – und noch ein bisschen mehr. Der Mensch lernt und wächst durch die Dinge, die ihm widerfahren. Kleine Kinder werfen immer und immer wieder Dinge auf den Boden, bis sie schließlich das Konzept der Gravitation verstanden haben. Schließlich erwarten sie, dass Dinge fallen, wenn man sie loslässt. Ohne die Vorangegangenen Erfahrungen wäre das nicht möglich gewesen.

Aber Erfahrungen alleine machen einen Menschen noch nicht aus. Wie sonst wäre es zu erklären, dass manche Menschen sich buchstäblich selbst verlieren, wenn sie durch einen Unfall querschnittgelähmt werden, oder bei einem Börsencrash pleitegehen. Während andere in genau derselben Situation zum weltbekannten Physikprofessor werden oder einfach die Ärmel hochkrempeln und als besserer Mensch von vorne beginnen.

Wie also unterscheiden sich Charaktere voneinander? Werfen wir dazu doch einen Blick in die „Selbstverwirklichungstheorie„.

Fokus

Jeder Mensch hat in jeder Situation seines Lebens einen Fokus, etwas, worauf er sich konzentriert. Sagen wir, dein Wecker klingelt morgens. Worauf konzentrierst du dich?

  • Auf das Piepen des Weckers?
  • Auf das Licht, das (nicht) durch dein Fenster scheint?
  • Auf die Temperatur des Raums?
  • Auf den warmen Körper neben dir?

Wahrnehmung/Bedeutung

Der nächste Unterschied besteht darin, welche Bedeutung du der Sache beimisst, auf die du dich konzentrierst.

  • Ist das Piepen des Weckers angenehm? Heißt es, dass ein weiterer schrecklicher Tag beginnt?
  • Ist das Licht ein gutes Zeichen für einen warmen Tag? Ist das Licht ein Ärgerniss, dass dich blendet?
  • Ist der kühle Raum ein Hinderniss, dass dich frieren lässt, wenn du versuchst dich anzuziehen? Ist die Kälte ein guter Ansporn, um dich beim Anziehen zu beeilen?
  • Ist der Körper angenehm und bietet dir emotionale Nähe? Nervt dich seine Bewegung?

Jedes Ereignis, egal wie „eindeutig“ es dir im ersten Augenblick erscheinen mag, kann auf die unterschiedlichsten Weisen wahrgenommen werden. Der eine Mensch, der querschnittgelähmt wird interpretiert es als das Ende seines Lebens. Der Andere sieht darin eine neue Herausforderung und geht als Physikprofessor in die Geschichte ein.

Entscheidung/Was tut er

Der dritte Unterschied besteht darin, was du aus der entsprechenden Situation machst.

Stehst du auf und startest mit Elan in den Tag? Drehst du dich noch einmal rum und verschläfst?

Wenn die Querschnittslähmung das Ende deines Lebens ist, bringst du dich dann selber um, bleibst du für immer in deinem Bett und bemitleidest dich selbst? Oder erfindest du dich selber neu? Wenn alles eine Herausforderung ist, wie gehst du sie an? Was tust du aktiv um sie zu bewältigen? Besorgst du dir einen entsprechenden Stuhl oder zuerst eine Krankenschwester? Suchst du zuerst einen Job oder bittest du deinen Bruder um Hilfe?

Woher kommen diese Unterschiede in Fokus, Wahrnehmung und Entscheidung?

Aus der Vergangenheit. Wenn deine Eltern Zeit deines Lebens damit verbracht haben dir einzutrichtern, dass du ein wertloses Stück Sch***e bist. Dann stehen die Chancen gut, dass du das glaubst und dich darauf fokussierst. Du interpretierst Ereignisse entsprechend und handelst danach. Du lässt wahrscheinlch auf dir rumtrampeln und findest das auch noch normal. Fürsorgliche Eltern, ein Selbstfindungskurs oder ein toller Lehrer können dagegen dafür gesorgt haben, dass du eine selbstbewusste Persönlichkeit geworden bist. Du fokussierst dich auf deine Wünsche und Träume, betrachtest alles als spannenden Ausgangspunkt eines neuen Abenteuers. Du stellst jeden Tag höhere Ansprüche an dich selbst und handelst danach.

Mit anderen Worten, dein jetziges „ich“ gründet sich auf der Vergangenheit, genauso geht es auch den Charakteren, die du erschaffst. Wenn du also glaubwürdige Charaktere erschaffen möchtest, dann reicht es nicht zu sagen „er ist so stark wie ein Baum und so schlau wie ein Fuchs„. Du musst eine Begründung parat haben, warum das so ist.

Natürlich ist ein Teil der Begründung auch in den Genen und in der Veranlagung zu finden. Sicherlich hatte Mozart von Anfang an ein Talent für Musik. Aber wenn Mozart keinen Zugang zu einem Klavier gehabt hätte, oder wenn er den ganzen Tag auf dem Feld hätte schuften müssen, dann wäre aus ihm nie der Virtuose geworden, als den wir ihn kennen.

Und genau aus diesem Grund muss ein 2 Meter großer Muskelmann regelmäßig auf die eine oder andere Weise trainieren, um stark zu bleiben. Ansonsten schlaffen seine Muskeln ab. Auch wenn er eine noch so gute Veranlagung hat und er vielleicht nie zu einem Hänfling wird. Er würde doch aufhören ein muskelbepackter Schrank zu sein, der es mit zwei Gegnern gleichzeitig aufnehmen kann.

Glaubwürdige Charaktere erschaffen – aber wie?

Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Erschaffen, dann begründen

Du kannst dir zuerst überlegen, welche Fähigkeiten dein Charakter haben soll. Z.B. Muskelriese, Schachgenie und meisterhafter Klavierspieler. Anschließend suchst du nach den Gründen. Warum kann er all die Dinge, die er kann?

Muskelriese: Er geht fünf mal wöchentlich je eine Stunde trainieren.

Schachgenie: Er geht in zwei verschieden Vereine und spielt abends noch online Schach oder liest Bücher darüber.

Klavierspieler: Er nimmt drei mal in der Woche Unterricht und übt jeden Tag mindestens eine Stunde.

Anschließend machst du dir einen Zeitplan und beantwortest dir ehrlich die Frage: Geht das überhaupt? Hat er noch genug Zeit um zu schlafen, zu arbeiten, zu essen und „ein Leben“ zu haben?

Lautet die Antwort nein, dann musst du dir überlegen, welche Fähigkeiten verzichtbar sind oder verringert werden können: Das machst du so lange, bis dein Charakter ein Leben hat, mit dem er auch leben kann.

Manche Charaktere zeichnen sich gerade dadurch aus, dass sie ein stressiges Leben haben oder eins, mit dem sie selbst nicht zufrieden sind. Trotzdem müssen sie schlafen, essen und arbeiten gehen und gelegentlich einfach nur erschöpft auf dem Sofa liegen. „Alles“ geht einfach nicht ^^;

2. Fang in der Vergangenheit an

Du kannst das Pferd auch von der anderen Seite aufzäumen. Mach dir Gedanken über die Vergangenheit deiner Charaktere. Wo sind sie aufgewachsen? Was hat ihre Familie von ihnen erwartet? Welche Freunde hatten sie? Was waren ihre Hobbies? …

Dann ergibt sich von ganz alleine, was für Menschen sie heute sind und welche Fähigkeiten sie besitzen.

Diskussion

Welchen Ansatz wählst du, um deine Charaktere glaubwürdig zu gestalten? Welche Fähigkeiten haben deine Charaktere? Welche Vergangenheit haben sie? Sind deine Charaktere glaubwürdig?

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Kategorie: Charaktere erschaffen Stichworte: charaktere, entwicklung, glaubwürdigkeit, veröffentlicht

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