Schriftsteller-Fragen
Wie werde ich Schriftsteller?
Die kurze Antwort lautet: Du musst schreiben. Eine Menge. Und regelmäßig.
Die lange Antwort lautet:
Jeder Mensch hat ein Geschichtengefühl. Denn du wirst mit Geschichten konfrontiert, noch bevor du anfängst zu sprechen. Deine Eltern erzählen dir Geschichten, lesen dir vor, sprechen mit den Nachbarn über deinen Windelinhalt und mit dem Kindergärtner über deine Erlebnisse.
Geschichten sind überall. Deshalb gehen sie dir in Fleisch und Blut über.
Wenn du jetzt versuchst, selbst eine Geschichte zu schreiben, stehen die Chancen gut, dass du vieles richtig machst.
Allerdings wirst du (so wie bei allen Dingen, die du zum ersten Mal machst) auch viel verkehrt machen. An diesen Stellen brauchst du Feedback. Dafür kannst du entweder einen Profi anheuern, du kannst dir Probeleser suchen, oder du kannst einfach eine Menge über das Thema „Geschichten Schreiben“ lernen, besser werden und so dein eigener Lektor sein.
Es ist am besten, wenn du alle drei Methoden benutzt, dann lernst du am meisten. Dieser Blog existiert, um dir bei dem dritten Punkt zu helfen: Schriftsteller-werden-existiert als Sammelort für all die Dinge, die ich während meines Schreibens gelernt habe, in der Hoffnung, dass sie auch dir helfen, bessere Geschichten zu schreiben.
Wie kann ich Bücher veröffentlichen?
Die erste Möglichkeit geht natürlich über einen Verlag. Dabei ist es (für Erstautoren) super wichtig, dass das Manuskript bereits fertig ist (erfahrene Autoren kommen mit einem Vorab-Exposé auf).
Als Nächstes musst du ein Exposé für deine Geschichte schreiben und die geht an einen Verlag. Der entscheidet dann, ob er dein Manuskript nimmt, oder nicht. Das hängt nicht nur von deiner Geschichte ab, sondern auch davon, welche anderen Manuskripte der Verlag in letzter Zeit angenommen und veröffentlicht hat und was sonst so gerade auf dem Markt erscheint.
Dann macht der Verlag ein Lektorat, ein Korrektorat, erstellt das Cover und losgeht es. Allerdings findet nicht zwangsweise auch Marketing statt und es ist auch nicht sicher, dass dein Buch nun in jeder Buchhandlung zu finden ist (außer man fragt extra danach). Das hängt ganz davon ab, wie viel Erfolg sich der Verlag von deinem Buch verspricht.
Die Alternative ist das Selfpublishing. Das bedeutet, du veröffentlichst dein Buch selbst. In dem Fall bist du dafür verantwortlich, dass ein Lektorat stattfindet, dass ein Korrektor gemacht wird, dass du ein Cover hast, was potenzielle Leser anspricht und dass Marketing stattfindet.
Hier liegt das Risiko ganz bei dir, allerdings bist du so nicht abhängig von einem einzelnen Lektor oder Agenten, der als Schwellenwächter fungiert.
Mit welchem Programm kann ich Bücher schreiben?
Generell gilt: Wenn dein Programm Text darstellen und speichern kann, kannst du damit auch ein Buch schreiben.
MS-Word ist also tatsächlich eine Alternative. Allerdings empfehle ich von Herzen, ein Programm zu benutzen, dass auch tatsächlich gemacht ist, um mit großen Mengen Text umzugehen und ganze Bücher zu schreiben.
Als ich damals nämlich mit MS-Word angefangen habe, bin ich ziemlich schnell an seine Grenzen gestoßen. Ich hab mich in dem riesigen Dokument nicht mehr zurechtgefunden. Deshalb habe ich einzelne Dateien pro Kapitel erstellt. Doch auch bei denen habe ich sehr schnell den Überblick verloren.
Deshalb habe ich sämtliche Schreibprogramme ausgesucht, die ich finden konnte und bin am Ende bei Scrivener hängen geblieben. Warum genau, das erkläre ich hier. Wenn du einen super schnellen Einstieg möchtest, findest du hier meinen Scrivener-Fast-Track.
Ich habe mit diesem Programm über 20 Bücher geschrieben und benutze es seit über 10 Jahren, das alleine ist wohl ein Statement für sich 😉
Macht das Genre einen Unterschied beim Schreiben?
Die kurze Antwort lautet: nein.
Die lange Antwort: Alle Geschichten haben gemeinsam, dass sie aus ganz bestimmten Grundbausteinen bestehen. Du brauchst ein auslösendes Ereignis, größer werdende Hindernisse, Konflikte, einen Höhepunkt und eine Auflösung.
Charaktere müssen erschaffen, Umgebungen beschrieben werden, Ereignisse müssen ablaufen, Rätsel gelöst, Spannung aufrechterhalten werden.
Außerdem sind Genres nicht in Stein gemeißelt. Sie ändern sich mit der Zeit und du kannst sie miteinander kreuzen. Das heißt, eine Geschichte kann zu mehr als einem Genre gehören.
Fakt ist, Geschichten haben mehr gemeinsam, als sie unterscheidet. Trotzdem hat natürlich jedes Genre seine Eigenarten, die du beachte musst. Eine Liebesgeschichte, ohne, dass sich die beiden Protagonisten treffen, wird schwierig, ein Krimi ohne Verbrechen ist lahm und Fantasy ohne fantastische Elemente wird wohl nicht gut beim Leser ankommen.
Diesen Blog habe ich absichtlich so gestaltet, dass er unabhängig vom Genre interessant ist. Sollte sich ein Ratschlag nur auf ein einziges Genre beziehen, schreibe ich das explizit dazu 😎
Muss ich wirklich jeden Tag schreiben?
Die kurze Antwort lautet: ja.
Die lange Antwort: Es kommt darauf an, was dein Ziel ist. Wenn du „nur“ als Hobby schreibst, deiner Großmutter ein Weihnachtsgeschenk machen möchtest oder eben „Spaß willst“, dann kannst du schreiben, wann immer du möchtest.
Aber wenn du vor hast, das Schreiben ernsthaft zu betreiben, dann musst du Profi werden.
Was machen Profis? Sie nehmen das Schreiben ernst und das bedeutet, dass du jeden Tag schreiben solltest.
Natürlich gibt es Ausnahmen. Aber die Regel sollte sein, dass du schreibst. Schon alleine, damit deine Geschichte schnell wächst, du Fortschritte siehst, dich verbessern kannst und möglichst schnell mit der nächsten Geschichte beginnst.
Wie lange brauche ich, um ein Buch zu schreiben?
Das hängt natürlich davon ab, wie lang dein Buch ist und wie häufig du daran schreibst.
Bevor ich dir eine Zahl an den Kopf werfe, möchte ich deutlich machen, wie wichtig es ist, deine Geschichte möglichst schnell zu beenden.
Ich weiß, damit laufe ich ein wenig gegen den allgemeinen Ratschlag, dass „Kunst Zeit braucht“, aber Bücher sind so eine gigantisch große Angelegenheit, dass du sie anders betrachten musst.
Wenn du nämlich hingehst und dir zwei oder sogar drei Jahre Zeit lässt, um ein Buch zu schreiben, dann hast du dich am Ende so sehr weiter entwickelt, dass du eigentlich gleich wieder von vorne anfangen kannst, deine Geschichte neu zu schreiben. Und wenn du dann mit dem Korrigieren fertig bist, ist wieder so viel Zeit um, dass du von vorne anfangen kannst. Dadurch würde das ein ewiger Kreis und du würdest niemals fertig.
Deshalb empfehle ich dir von Herzen, deine Geschichte so schnell wie möglich zu Ende zu schreiben. Und auch so schnell wie möglich zu korrigieren und zu veröffentlichen. Denn nur dann bekommst du echtes Leserfeedback, kannst daraus lernen und deine nächste Geschichte noch besser machen.
Dass das super funktioniert, habe ich sogar bewiesen. Ich habe nämlich im Jahr 2016 ganze 12 Bücher in 12 Monaten geplottet, geschrieben, lektoriert, korrigiert und veröffentlicht. Ab der Hälfte sind alle davon in den Top 100 der allgemeinen Amazon-Kindle-Bestseller-Liste gesammelt und 1 hat es sogar auf Platz 1 geschafft 💖
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Ich freue mich immer über Kommentare, Fragen und neue Blickwinkel. Viel Spaß beim Austausch mit anderen Schriftsteller-werden.de – Lesern und Schreibwütigen.
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https://schriftsteller-werden.de/motivation-und-organisation/finde-eine-schreibschwester/
Darf ich deinen Blog verlinken?
Gerne 🙂
Welche Software benutzt du zum Bloggen?
Ich benutze die deutsche Version von WordPress.
Wie oft schreibst du Beiträge?
Im Augenblick versuche ich meine Beitragshäufigkeit von einmal monatlich auf einmal wöchentlich zu erhöhen 🙂
Meine Schreibaktivitäten
Was tust du um besser zu werden?
Ich schreibe eine Menge und ich lese eine Menge.
Außerdem beschäftige ich mich mit dem Schreiben an sich und lese stapelweise Bücher darüber. Zusätzlich verarbeite ich das erworbene Wissen hier in diesem Blog. Dann gibt es noch die Schreibwerkstatt, auf der ich mich täglich aufhalte, in der ich durch das Lesen lerne, was Andere interessiert, was sie für Stärken und Schwächen haben und wie sie wachsen.
Wieviel schreibst du?
Jeden Tag.
Wieviel liest du?
So viel ich kann.
Persönlich
Wo wohnst du?
Ich wohne in Brühl, in der Nähe von Köln, Deutschland. Mehr dazu im Impressum. Die Daten dort sind immer aktuell. Sogar die E-Mailadresse ist aktiv, d.h. ich lese und antworte auf meine E-Mails — wenn auch nicht immer so schnell, wie ich das gerne hätte ^^;
Wie lange schreibst du schon?
Ich habe wie die meisten kleinen Kinder schon früh Geschichten erzählt und später auch aufgeschrieben. Meinen ersten Roman habe ich 1995 begonnen. Eine Leseratte war ich schon immer.
Was tust du, wenn du nicht schreibst
Ich habe zwei kleine Kinder. Daneben, dem Schreiben, diesem Blog und der Schreibwerkstatt sind pro Tag etwa noch minus acht Stunden für andere Dinge übrig 😛