Die lit.COLOGNE ist eigentlich für Leser gedacht aber natürlich auch für Schriftsteller eine Augen- und Ohrenweide. Besonders zum Kontakte knüpfen sicher eine gute Gelegenheit. Unterschätze nie die Macht des Vitamin B.
Sie findet dieses Jahr zum achten Mal statt, diesmal vom 29. Februar bis 9. März und zwar, wie der Name schon sagt, in Köln.
Hier habe ich dir ein paar Leckerbissen herausgesucht, die zumindest mir gefallen würden. Auch wenn ich dieses Jahr leider verhindert bin. Zum Zeitpunkt als ich gestöbert habe, waren in diesen Veranstaltungen noch Plätze frei, aber das kann sich natürlich jeden Moment ändern. Wenn du also Interesse hast, dann nichts wie ran an den Speck. Es gibt natürlich auch noch mehr Programmpunkte. Wirf einfach einen Blick in die Übersicht.
Ein Buch von A–Z: Dietmar Dath und Andreas Platthaus kreuzen die Waffen
Freitag, 29.02., 18 Uhr
Der jüngste Roman von Dietmar Dath heißt Waffenwetter und beschließt als „subjektiv-objektiver Teil“ seine Johanna-Rauch-Trilogie. Gelesen wird das komplette Buch hemmungslos subjektiv, und zwar vom Autor selbst und von Andreas Platthaus. Beide haben sich in sechs gemeinsamen Jahren bei der FAZ schätzen gelernt, aber ihre jeweilige ästhetische Weltsicht eher aneinander geschärft. Bei der ersten Komplettlesung eines Romans auf der lit.COLOGNE werden sie nun verbal ihre Waffen kreuzen. (Ende der Veranstaltung offen)
Kölnischer Kunstverein/Die Brücke
Hahnenstraße 6, Innenstadt
VVK € 12 / AK € 15,50
Wie retten wir die Welt? Jean-Christophe Rufin trifft Frank Schätzing
Freitag, 29.02., 21 Uhr
Die Umweltaktivistin Juliette befreit Tiere aus einem Labor und gerät mitten ins Herz eines Komplotts. Eine fanatische Umweltorganisation verfolgt einen mörderischen Plan. Es bleiben Hundert Stunden, um die Welt zu retten. Jean-Christophe Rufin war Vize-Präsident von „Ärzte ohne Grenzen“, Frank Schätzing („Der Schwarm“) diskutiert mit Rufin darüber, wie ein Leben in Einklang mit der Natur zu mörderischem Fanatismus führen kann.
WDR, Klaus-von-Bismarck-Saal
Wallrafplatz, Innenstadt
VVK € 10 / AK € 13
Thea Dorn und der Mädchenmörder
Samstag, 01.03., 21 Uhr
Die 19-jährige Julia wird entführt. David, der Täter, quält und vergewaltigt sie. Der Ex-Radprofi hat bereits drei Frauen vor ihr missbraucht und umgebracht. Dennoch hat Julia keine Angst vor ihm. Deshalb gelingt es ihm auch nicht, sie umzubringen; er fährt mit ihr stattdessen ziellos durch Südeuropa. Mädchenmörder ist ein packender Roman zum Stockholm-Syndrom. Thea Dorn („Die Hirnkönigin“), lebt als freie Autorin in Berlin.
Kulturkirche Köln
Siebachstraße 85, Nippes
VVK 10 / AK 13
Lauter Lyrik
Sonntag, 02.03., 11 Uhr
Hymnen, Gebete, Balladen, Sonette, Totenlieder, Volksballaden, Elegien, Lieder, Oden, erotische Gedichte, Frühlings-, Spott- und Liebesgedichte … – „Der Conrady“ ist ein einzigartiges Archiv deutschsprachiger Lyrik von Minnesängern, Dichterfürsten, Romantikern, Satirikern oder Slam-Poeten. Sandra Hüller, Ulrich Matthes, Donata Höffer und Hanns Zischler bringen das Gedächtnis der literarischen Königsgattung zum Klingen. Elke Heidenreich schlägt die Brücken zu den verschiedenen „Spielarten“ deutschsprachiger Lyrik. Karl Otto Conrady, geb. 1926, („Der neue CONRADY. Das große deutsche Gedichtbuch“) hat die Texte für diese Matinee mit souveräner Übersicht und Feingefühl für Proportionen ausgewählt. Sie machen deutlich, dass die Gedichte untereinander und über die Zeiten hinweg im Dialog stehen.
Oper Köln
Offenbachplatz, Innenstadt
VVK € 13–28 / Tageskasse € 17–32
Mit Maarten ‚t Hart ins 18. Jahrhundert
Sonntag, 02.03., 14 Uhr
„Zwei Schiffe mehr, du wirst Gott loben und preisen, du wirst der größte Reeder sein.“ So einfach stellte seine Mutter sich das vor. Doch dafür würde Stroombreeker Diderica heiraten müssen, ein abscheulicher Gedanke, denn sie überragte ihn um Haupteslänge, ihr Geruch erinnerte an einen riesigen Heilbutt … Der Psalmenstreit – der neue Roman des niederländischen Erfolgsautors Maarten ‚t Hart – versetzt uns ins 18. Jh. und handelt von Liebe, Konvention und Toleranz.
Kulturkirche Köln
Siebachstraße 85, Nippes
VVK € 10 / Tageskasse € 13
Der WDR 3-Franz-Kafka-Tag „Mein Leben ist Zögern vor der Geburt“
Sonntag, 02.03., 16-20 Uhr
Einmal wünschte sich Kafka, „mit dem Schreibzeug und einer Lampe im innersten Raume eines ausgedehnten, abgesperrten Keller“ zu leben. Stattdessen kehrte er alltäglich in die Arbeiter-Unfall-Versicherungsan
WDR Funkhaus, Kleiner Sendesaal
Wallrafplatz, Innenstadt
Eintritt frei
Meine Phantasie ist zu allem fähig – Ernst Augustin
Montag 03.03., 18 Uhr
Der 80-jährige Ernst Augustin gilt erstaunlicherweise immer noch als ein literarischer Geheimtipp. Dabei ist er einer der aufregendsten Schriftsteller Deutschlands: phantastisch, surreal und kafkaesk. „Seine Art zu erzählen ist einzigartig, traumatisch, hypnotisierend und rauschhaft verstörend“ (Die ZEIT). Augustin, Arzt und Psychiater, lebt in München. Seine Bücher: u.a. „Der Künzler am Werk“, „Raumlicht: Der Fall Evelyne B.“, „Die Schule der Nackten“.
Altes Pfandhaus
Kartäuserwall 20, Südstadt
VVK € 9 / AK € 12
Neue Väter braucht das Land: John von Düffel, Eberhard Rathgeb und Stephan Grünewald
Montag 03.03., 20.30 Uhr
Die traditionelle Familie ist passé, der Mann als Familienvorstand ebenso. Moderne Paare verhandeln, variieren und hinterfragen ihre Rollen. Wo steht der Vater und wo will er hin? Fragen, die sich auch John von Düffel (ein Kind) in seinem Roman Beste Jahre und Eberhard Rathgeb (drei Kinder) in seiner Reflexion Schwieriges Glück stellen. Der Psychologe Stephan Grünewald („Deutschland auf der Couch“, vier Kinder) legt den Vater auf die Couch.
S RheinEnergie/Literaturschiff
Frankenwerft, KD-Anleger, Innenstadt
VVK € 10 / AK € 13
Durch die Kurven der Zeit mit Herbert Feuerstein & Co.
Dienstag 04.03., 20 Uhr
Ob Schröder oder Fischer, Grass oder Obermaier – Autobiografien sind oft voller Trivialitäten. Doch Lebenserinnerungen können auch spannend sein, wenn Autoren zu ihren Brüchen stehen. Herbert Feuerstein und seine Gäste heben Schätze der autobiografischen Literatur von Aurelius Augustinus bis Stefan Zweig und begeben sich auf eine Zeitreise mit Persönlichkeiten, die einen kurvigen Weg gegangen sind. Mit Gustav Peter Wöhler, Charles Brauer, Katja Ruppenthal.
Friedrich-Wilhelm-Gymnasium
Severinstr. 241, Südstadt
VVK € 10 / AK € 13
William Gibson zwischen Matrix und Quellcode
Donnerstag 06.03., 20 Uhr
Vor mehr als zwanzig Jahren schrieb William Gibson „Neuromancer“ und schuf aus purer Panik, den Leser zu langweilen, seinen berühmten atemlosen Stil. Seither hat er den Cyberpunk begründet, die Forschung zur Simulation virtueller Realität inspiriert, für Kultserien wie Akte X geschrieben – nur seine Leser gelangweilt hat er nie. Sein neuer Roman Quellcode ist randvoll mit Dieben, Dealern und Piraten, zugleich Thriller und präzise Analyse des „American Zeitgeist“.
Gloria
Apostelnstraße 11, Innenstadt
VVK € 10 / AK € 13
Ishmael Beah: Rückkehr ins Leben – Ich war Kindersoldat
Freitag 07.03., 18 Uhr
„Töten war so leicht geworden wie Wasser trinken.“ Rund 250.000 Kindersoldaten werden weltweit mit Drogen und Folter gezwungen, in bewaffneten Konflikten und Kriegen mitzukämpfen. Eines dieser Kinder war Ishmael Beah. Mit Hilfe von UNICEF hat er es geschafft, den Weg zurück in ein normales Leben zu finden. „Jeder Mensch auf der Welt sollte dieses Buch lesen (…) als eine Lektion, was es bedeutet, Mensch zu sein.“ (Washington Post)
Kulturkirche Köln
Siebachstraße 85, Nippes
VVK € 10 / AK € 13
Der WDR5-Literaturmarathon: 100 Bücher – 100 Träume
Freitag 07.03., 22 Uhr–Sa 22 Uhr
Zum 6. WDR 5 Literaturmarathon lesen SchauspielerInnen, KleinkünstlerInnen und Prominente 24 Stunden lang Geschichten von und über Menschen, die träumen: Von schönen neuen Welten, der Kraft des Geistes, Reisen durchs All, vom Glück oder der Erfindung der Glühbirne. Von Lovecraft bis Lem, von Humboldt bis Huxley, von Shelley bis Schätzing … Vorgestellt werden die Texte von bekannten ModeratorInnen aus Radio und TV: Frank Plasberg, Christine Westermann, Denis Scheck, Katrin Bauerfeind u.v.a.
WDR, Kleiner Sendesaal
Wallrafplatz, Innenstadt
Eintritt frei
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