Heute wieder Neues zu Meinem Projekt. Wieviele Ideen brauchst du wirklich für eine gute Geschichte? Und was fängst du mit Sachen an, die einfach nicht passen wollen?
Die Resignation
Eigentlich hatte ich die Berichterstattung zu diesem Projekt aufgeben wollen. Ja, das ging schnell was? Meine Idee hat mir einfach nicht mehr gefallen. Ich hatte ja schon erwähnt, dass es Probleme mit den Zielen der Charaktere gab.
Deshalb habe ich über meine Charaktere ganz neu nachgedacht. Zunächst hat das auch sehr geholfen. Das Resultat war dem Original immer noch sehr ähnlich, aber doch wesentlich ausgefeilter und wieder ganz anders. Außerdem hatten die Figuren endlich Gründe für das was sie tun sollten. In sofern schon Mal ein großer Schritt in die richtige Richtung.
Ich hatte gehofft, dass das reicht meine Lust an der Geschichte wieder zu finden. Aber das „Problem“ bei den neuen Charakteren war, dass der Plot gar nicht mehr zu ihnen passen wollte. Große Teile fielen einfach weg, ja selbst der Antagonist hatte keine Existenzberechtigung mehr. Ich bin wirklich verzweifelt.
Aber was lief falsch?
Der Punkt war einfach, dass die Geschichte nur aus einer einzigen Idee bestand. Es gab insgesamt vier Charakteren und ein magischen Objekt, zumindest im Wesentlichen.
Das waren wenigstens die Teile die mir wirklich wichtig waren und die ich unbedingt behalten wollte. Der Rest war einfach austauschbar und mir relativ egal.
Tja und das war auch das eigentliche Problem. Denn was mir unwichtig ist, über das kann ich auch nicht schreiben. Wenn es mich nicht interessiert, wie soll ich dann damit einen Leser fesseln?
Der Leerlauf
Die Punkte die mir gefielen spukten mir immer weiter im Kopf herum und ließen mich nicht los. Aber mir wurde mit der Zeit immer klarer, dass sie einfach nicht ausreichten um eine ganze Geschichte zu füllen. Ein Stück Kuchen reicht eben nicht um sieben Leute satt zu machen, da kann man es noch so schön anrichten.
Dazu kam der Fakt, dass mir Fantasy (und eine Fantasygeschichte sollte es eigentlich werden) im Augenblick ziemlich zum Halse raus hängt. Also wollte ich meine Magiestruktur umbauen. Ja, am Ende war ich sogar bereit, die Magie ganz aus der Geschichte zu verbannen nur um etwas anderes zu machen.
Und dann war schließlich gar nichts mehr übrig von der eigentlichen Geschichte, außer drei bis vier Personen, die eigentlich nichts miteinander zu tun hatten. Krampf.
Wie Google mir geholfen hat
Also verschwand das was von der Geschichte übrig blieb erst Mal in einer Schublade.
Bis ich vor einiger Zeit eine kleine Suche auf Google durchführte. Es ging um nichts wichtiges; Mir fiel der Name einer Figur aus einem Buch nicht mehr ein. Ich tippte ein paar Suchbegriffe ein. So, wie man das normalerweise macht, ohne die ganzen Schnörkel, einfach nur zwei bis drei Hauptwörter und gut ist.
Als ich auf die „Suchen„-Taste drückte und die Seite einen Augenblick brauchte um neu zu laden, starrten mich diese beiden Suchworte an. Diese beiden Worte, die eigentlich nichts miteinander zu tun hatten schrien förmlich „Ich bin eine Idee! Verwende mich!„.
Eine neue Idee – Schon wieder
Die Idee war eigentlich an sich schon ziemlich interessant. Aber in Verbindung mit ein paar Rollenspiel Erfahrungen und noch einer Priese Fantasie, ließe sich daraus sicher eine gute, bis sehr gute Idee entwickeln.
Ich seufzte innerlich „Wieder so eine einzelne Idee, die ich nie zu einer ganzen Gedichte auffüllen kann„.
Das Geheimnis der Kombination
Kannst du deinen Feind nicht schlagen, verbünde dich mit ihm.
(Volksmund)
Eigentlich war es nur so ein blöder Gedanke, ein verzweifelter Versuch. Ich probierte einfach die neue Idee in den kläglichen Rest (der noch von meiner Geschichte übrig geblieben war) einzubauen. Ich hatte das früher schon oft mit allen möglichen Ideen versucht, bisher immer ohne Erfolg.
Diesmal hatte ich Glück. Es hat funktioniert. Noch besser: Es hat der Geschichte ganz neue Perspektiven eröffnet. Selbst die Magie hat ihren Weg zurück in diese Welt gefunden, ohne allzu klischeehaft enden zu müssen.
Was lerne ich daraus?
Selbst die zwei Ideen die ich bisher verbunden habe, werden nicht genug sein um einen kompletten Roman zu verfassen. Aber wie es so schön heißt „Und mühsam ernährt sich das Eichhörnchen„. Es geht einfach darum so viele Nüsse wie möglich zu sammeln und dann zu sehen, welche geschmacklich zusammen passen.
Merke:
Eine einzelne Idee reicht nicht aus um eine Geschichte zu schreiben. Sammle Ideen und sammle viele und dann verbünde dich mit ihnen. Füge sie zusammen zu einem großen, organischen ganzen, so dass sie die Chance haben, in der Summe mehr zu sein als die einzelnen Teile.
Oder hast du schonmal einen Nusskuchen gesehen, in dem nur eine einzige Nuss drin war? Eben!
Diskussion
Kann man aus einer einzigen Idee einen ganzen Roman machen? Wie viele Ideen sammeln sich in deinem Projekt? Hast du vielleicht wirklich nur EINE Idee verarbeitet?
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