Der NaNo ist vorbei, und damit neigt sich auch mein Wettbewerb dem Ende. An alle die mitgemacht haben hiermit ein ganz dickes Dankeschön!
Hier also die letzte Zusammenfassung eurer Berichte, zumindest für dieses Jahr. Die Bekanntgabe der Gewinner gibt es innerhalb der nächsten Woche.
Die letzten Worte des NaNo sind geschrieben, und wie immer es für dich ausgegangen ist, hiermit ziehe ich vor allen die mitgemacht haben meinen Hut. Ihr hattet den Mut euch ein großes Ziel zu setzen. Ihr habt es versucht und dabei wichtige Erfahrungen gesammelt. Egal wie es ausgegangen ist, ihr habt euch meine Anerkennung verdient.
Wenn du es zusätzlich noch geschafft hast, tatsächlich die 50.000 Worte zu knacken, dann ist dir der Weg in den Olymp gewiss. Du hast den Stier bei den Hörnern gepackt, deinen inneren Editor und das gemeine Biest hinter deinem linken Ohr in die Wüste geschickt und alle Hürden genommen. Meinen aller herzlichsten Glückwunsch!
Jacky (50.310)
Dass ich die 50K geknackt habe, hab ich ja schon erzählt, und auch, was ich sonst so vom NaNo gelernt habe.
Deshalb möchte ich meinen letzten Logbuchbeitrag dazu nutzen, um zwei Dinge zu sagen:
1. Vielen herzlichen Dank an alle die mitgemacht haben! Ihr ward nicht nur mir, sondern auch allen anderen Lesern Inspiration und Motivation.
2. Ich hätte es nicht erwartet, aber der Schreibwerkstatt-Word-War hat nicht nur jede Menge Zuspruch gefunden, sondern auch enorme Motivation geliefert. Mein Plan fürs nächste Mal: Wieder einen starten, bzw. bei einem mitmachen. So eine Gruppe bietet eine super unterstützende Basis.
jinxx (50.142 W)
Klaudia hat es geschafft, und nimmt neben der Gewissheit es schaffen zu können, noch eine gehörige Portion Motivation mit ins nächste Jahr. Mehr dazu in ihrem Blog.
joeturner Abschlussbericht (61.000 W)
A) Was habe ich bisher schon geschafft?
Nun, ich habe den NaNoWriMo geknackt! Ich bin heute bei einem Stand von 55196 und habe noch 4 Kapitel vor mir. Aber es ist vollbracht. Für mich eine absolute Meisterleistung. Bisher waren es immer nur wenige Worte, die auf das Papier kamen, weil dann schon der Zensor zugeschlagen und ich frustriert den Stift in die Ecke geworfen hatte.
Aber jetzt realisiere ich, dass ich nicht nur über 50.000 Wörter geschrieben habe, sondern auch über 180 Seiten zu Papier gebracht habe. Wow!
Und ich habe etwas Wichtiges festgestellt: Wenn man eine Idee hat, dann sollte man wirklich mit einem kleinen, dezenten Plot, der nur die grobe Richtung zeigt, einfach loslegen und schreiben; sich also jeden Monat seinen eigenen NaNo auferlegen. Am Ende, wenn das Rohwerk dann steht, kann man in Ruhe anfangen, daran herumzufeilen. Zumindest stellt sich mir diese Vorgehensweise für mich persönlich als sehr praktikabel heraus.
B) Was hast du für die nächste Woche vor?
Nichts, ich werde keinen Satz an meiner Geschichte schreiben, nichts korrigieren, sie noch nicht einmal öffnen. Sie bleibt jetzt mindestens 2 Wochen in der virtuellen Schublade liegen, weil ich noch ein Weihnachtsprojekt beenden möchte. Erst dann werde ich sie mir wieder vorknöpfen und schauen, wo ich am besten den Meißel ansetze.
C) Wie läuft es so, macht es noch Spaß?
Nun, jetzt wo die geforderte Wortzahl erreicht ist, ist auch der Druck weg und es macht gleich noch mehr Spaß. Aber gerade dieser Druck, in einer bestimmten Zeit eine bestimmte Menge zu schreiben, bringt einen dazu, auch mal quer zu denken und auch ausgefallenen Ideen Platz zu lassen. Diese würden ansonsten nur dem Zensor zum Opfer fallen.
Und wenn ich dran denke, was für seltsame Wortgebilde, was für abstruse Satzkonstruktionen und was für plötzliche Ideen da entstanden sind in den 4 Wochen, da bin ich sehr froh drüber. Im Normalfall wäre mir das nie eingefallen. Und diese Konstruktionen passen auch noch haarscharf in die Geschichte, genial!
D) Welche Tipps hast du für andere Teilnehmer?
Macht euch einen Plot, der nicht zu ausufernd ist. Lasst alle Kleinigkeiten und Feinheiten da raus; wirklich nur der grobe Plot, wie es von A nach B geht. Dann eine Liste mit den möglichen Kapiteln machen und dort in 1 Satz das Kapitel beschreiben (mehr nicht!). Dann einfach den Zettel abarbeiten, und eben den inneren Zensor aussperren, die Rechtschreibprüfung abschalten, Schreibfehler ignorieren und einfach schreiben.
Alles in allem eine gute Disziplinübung.
E) Was wirst du nächstes Jahr besser machen?
Nun, ich werde einen groben Plot schon im Vorfeld erarbeiten und in Kapitel aufteilen. Aber wirklich nur ganz grob. Der Rest ergibt sich von selbst (das hat mich dieses erste Mal gelehrt). Natürlich werde ich übers Jahr noch so einige NaNos schreiben, ist eine sehr gute Übung und man schafft so schnell den groben Rahmen, den man dann weiter ausbaut.
So, jetzt haben wir noch 2 Tage, da werde ich mich noch den restlichen 4 Kapiteln meiner Story widmen.
An alle, die es dieses Jahr nicht geschafft haben: Setzt euch den Termin für nächstes Jahr am besten jetzt schon fest, trefft am besten jetzt schon erste Vorbereitungen, damit ihr in einem Jahr ungestört schreiben könnt.
Grüße an alle
joeturner
Kinki: Total geschafft (50.593 W)
Ich habe es geschafft! NaNoWriMo ist zu Ende und trotz aller Schwierigkeiten und Gedanken des Aufgebens ist die magische Grenze von 50k erreicht (durchbrochen) und das Gefühl ist der Wahnsinn. Ich habe meinen Text noch nicht durchgelesen, nix korrigiert und ich denke ich werde ihn auch eine ganze Weile nicht anrühren. Es ist ein großer Quatschhaufen geworden, aber bei NaNoWriMo ist alles erreicht, also hey was soll’s.
Doch es dauerte etwas, bis ich erkannt hatte, dass egal ist, was ich schreibe. Ich hatte kein bisschen geplottet und die Ursprungsidee sogar schnell aufgegeben. Natürlich musste dann schnell was Leichtes, Einfaches her, was NUR Spaß macht. So lernte ich durch NaNoWriMo schnell, dass ich einen Plot brauche, sonst kommt nur Müll bei raus. Für NaNoWriMo war das nicht schlimm, aber für meine anderen Arbeiten weiß ich jetzt umso mehr, dass ein Plot einfach alles ist. Nicht nur die grobe Idee von Anfang und Ende, sondern die genau Ausarbeitung.
Gleichzeitig habe ich aber auch gemerkt, wie schnell ich eigentlich schreiben kann (selbst ohne eine Vorstellung, was als Nächstes kommen wird). Ich glaube insgesamt habe ich nur 1 Woche geschrieben und trotzdem mehr als die geforderte Wortzahl erreicht und das 1 Woche vor Ende. Das hat mir gezeigt, wie wenig 50k eigentlich sind. Ich meine, wenn ich sie aus dem Nichts schaffen kann, wie viel Wörter brauche ich dann für eine echte Ausarbeitung?
Ich freue mich jedenfalls schon auf nächstes Jahr. Obwohl ich immer wieder gepredigt habe, dass ich nie wieder ohne Plot arbeiten werde, nach all dem ganzen Stress bei NaNoWriMo, kommt mir jetzt, wo ich fertig bin, die Erkenntnis wie aufregend das eigentlich ist. Ich schreibe doch das ganze Jahr über mit Plot, da kommt so ein Monat plotloser Mist als Gehirnentspannung doch eigentlich genau richtig!
Nächstes Jahr werde ich darum nichts anders machen. Ich werde weiter mit lauter Musik schreiben, damit störende Gedanken keine Möglichkeit haben sich bei mir Gehör zu verschaffen, ich werde mit weißer Schrift schreiben, um nichts korrigieren zu müssen und bis auf einen vagen Ansatz von einer Idee werde ich keine Vorbereitungen treffen, schließlich habe ich NaNoWriMo überlebt und an Erfahrung bin ich auch reicher, obwohl ich schon sagen muss, dass es ziemlich stressig war, in meinem engen Zeitplan regelmäßiges Schreiben reinzuquetschen. Aber vielleicht gehört das auch irgendwie dazu. Es ist sicher gar nicht schlecht mal eine Art von Druck beim Schreiben zu verspüren, damit man es auch wirklich tut und die freien Minuten, die man so hat, nutzt.
Ich freue mich schon auf nächstes Mal, denn ich werde definitiv wieder mitmachen. Trotzdem ist es gut, dass wir noch 1 Jahr warten müssen, bis es wieder soweit ist, denn obwohl ich NaNoWriMo erfolgreich überlebt habe, bin ich jetzt erst mal total geschafft!
Isabel.la (50.629 W)
Ich habe meine Geschichte heute mit 50.629 Worten abgeschlossen, bin stolz wie Oskar und bin ein NanoWinner. Das ist super. Bis zum Ende ist meine Geschichte Titel-los geblieben. Anstelle eines echten Titels steht leider nur ein Insiderwitz, aber das bleibt jetzt so.
Für mich war es von Anfang an und während des gesamten Monats klar, dass es sich um eine Übung handelt, an die ich nicht die Maßstäbe von ernsthaftem Schreiben, und schon gar nicht von hoch geschätzten Autoren anlegen dürfte, da sonst kein einziges Wort herauskommen würde. Aber für mich hat die Übung absolut geklappt. Ich habe garantiert keine fast fertige Romanvorlage produziert, aber ich habe geschrieben. Und erfahren, dass das Runterschreiben, das Formulieren an sich, wenn ich eine Idee erstmal entwickelt habe, eine sehr freudvolle und geschwinde Angelegenheit ist.
Ich bin ernsthaft motiviert und zum Denken angeregt worden. Ich habe ziemlich viele Pläne für nächstes Jahr, aber diese so positive Erfahrung mit dem Schreiben, das ich mir insgeheim ja nie zugetraut hatte, lässt mich überlegen, ob ich nicht auch ein richtiges, also langfristig angelegtes, Schreibprojekt angehen kann.
Ich bin sehr zufrieden! Liebe Grüße an alle anderen Nanos!
Isabel
PS: Ich merke heute genau wie bei den letzten Logbüchern: Nach mehreren Tausend Wörtern Worterguss der letzten Tage fällt mir das Formulieren eines einfachen Berichts schon nicht mehr so leicht.
jghh (50.015 W)
a) Was hast du im NaNo geschafft? Alle Ziele erreicht?
Fünfzigtausendundfünfzehn Wörter. Bingo! (Aber mit Ach und Krach, siehe unten)
b) Hat es dir Spaß gemacht?
Aber ja doch! Die letzten Tage waren ungeheuer abenteuerlich, da beruflich jede Menge Dinge dazwischen kamen, die meinen inneren Schweinehund dazu verlockten, die Dinge schleifen zu lassen.
Am allerletzten Tag (30.11.) war dann für Mittag eine Reise nach Breslau fest eingeplant und davor sollten morgens um 10:30 bereits ein Journalist und ein Fotograf von einer Superillustrierten kommen, um Interviews und Aufnahmen für einen zweiseitigen Artikel zu machen, der über mich irgendwann Ende Dezember dann erscheinen wird. Das Ganze hatte überhaupt nichts mit NaNoWriMo zu tun, und der Termin ließ sich absolut nicht mehr verschieben.
Ich hatte am vorletzten Tag mithilfe einer dicken Flasche Rotwein geschrieben, wurde dann von meinen Nachbarn überredet, dort zum Sekt anzuprosten, war mit dem Ende absolut unzufrieden und kam über 49.783 Wörter nicht hinaus. Am Sonntagmorgen hatte ich dann einen riesigen Brummkopf und jede Menge Restalkohol im Blut. Anstatt weiter zu schreiben, löschte ich jedoch in geradezu selbstmörderischer Absicht einen dicken Absatz aus dem letzten Kapitel, das mir im nüchternen Zustand erst recht nicht mehr passte, und fiel prompt runter auf 48.000 und ein paar Zerquetschte.
Viel zu schreiben, das ist überhaupt kein Problem. Die Frage ist nur, ob der Text in die Breite geht wie ein ausgelaufenes Hühnerei oder ob alle Sequenzen die Kraft eines gut abgehangenen, würzigen Parmaschinkens haben. Nur dann lohnt es sich, die Wahnsinnsidee zu realisieren, ohne direkte Interessensbekundung eines Verlages an einem Buch zu schreiben. Es geht m.E. nicht darum, im NaNoWriMo-Wettbewerb der Erste zu sein oder die meisten Worte zu schreiben. Viel wichtiger ist, dass der Stoff nach dieser intensiven Periode es wert ist, weiter überarbeitet zu werden. Deshalb hatte ich in den letzten Wochen immer wieder mit mir gerungen, viele Änderungen am Hauptplot, den Subplots und den Protagonisten vorgenommen. Ich muss glücklich sein mit dem, was ich erschaffe, sonst fehlt mir die Motivation, um langfristig dabeizubleiben.
Sonntagvormittag gegen 10:15 klickte es dann endgültig bei mir und es entwickelte sich ein Ende, in dem alle Fäden zusammenflossen und dennoch der Leser noch einmal vollkommen überrascht wird. Um 10:28 zeigte NaNoWriMo immer noch einen Wert von 49.973 an. Störrisch weigerte sich etwas in mir, Füllworte hineinzubasteln.
Der Reporter klingelte und sein Fotograf schleppe den Koffer mit den Fotoleuchten rein (echt wahr, kein Scherz!). Ich verdonnerte die Beiden dazu, sich still hinzusetzen. Dann begriff ich endlich, wie die letzten Schlussworte zu gestalten sind, hämmerte in die Tasten, postete das Ganze bei NaNoWriMo in den Wortcount, erreichte den Wert 50.015 und kurz darauf die Meldung ‚Winner!‘ Die Leute von der Presse verfolgten die ganze Sache live und staunten nicht schlecht.
Das Fotoshooting und die Interviews dauerten dann bis 13:15 Uhr. Inzwischen hatten meine polnischen Freunde die Breslau-Reise abgesagt. Ich hätte also genug Zeit gehabt, um weiter an den Text herumzubasteln oder noch Diverses einzufügen, um andere beim Schreibwerkstatt WordWar egoschmeichelnd auszustechen. Tatsächlich war ich jedoch mit der ganzen Sache so weit zufrieden. Ohne den Druck von NaNoWriMo hätte ich es bestimmt nicht geschafft, mich derart zu überraschen. Ich trank drüben in Zgorzelec in Ruhe Kaffee, fuhr dann weiter in den französischen Hypermarché Carrefour (in Polen haben die Geschäfte auch Sonntags auf), kaufte zwei dicke Packen Druckerpapier, druckte zu Hause acht Exemplare für meine Freunde aus und brachte die schweren Pakete zum Briefkasten. Jetzt ist es 18:45 Uhr. Ich hätte also noch ein paar Stunden Textmüll in das Skript einzufügen, um mein NaNoWriMo-Rating zu erhöhen. Aber wozu? Ich bin’s erst einmal zufrieden und danke allen von der Schreibwerkstatt, die mich zu diesem grandiosen Abenteuer verführt haben.
c) Welche Tipps hast du für andere Teilnehmer?
Im nächsten Jahr unbedingt wieder mitmachen!!!
d) Was wirst du mit deinem Text anstellen?
Mehrere gute Freunde, die das Projekt und den Film bereits kennen, bekommen jetzt mit der Post einen Textausdruck dieser ersten Romanfassung. Ich warte auf ihr Feedback und werde danach so lange an der Endfassung herumfeilen, bis ich sie Verlagen anbieten kann. Ich tue mich schwer, Neues anzufangen. Doch was ich einmal angefangen habe, bringe ich auch zum Abschluss. Es gibt halt nichts Gutes, außer man tut es – ganz oder gar nicht.
Me – Jamie (52.346 W)
a) Was hast du im NaNo geschafft? Alle Ziele erreicht?
Ich habe das Endziel erreicht und liege bei 52.000 Worten. Ich fühle mich klasse und könnte Bäume ausreißen. Natürlich nur im bildlichen Sinne. Aber das Gefühl ist echt erhebend.
b) Hat es dir Spaß gemacht?
Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, aber ich habe auch geflucht und mich geärgert. Besonders in den letzten Tagen, in denen mir die Zeit davonrennen wollte. Ich war mal gut gelaunt und ich habe 1 bis 2 Mal daran gedacht aufzugeben. Aber ich habe es durchgehalten und das ermutigt.
c) Welche Tipps hast du für andere Teilnehmer?
Kämpfe, kämpfe, kämpfe! Wenn Du das Ziel von 50.000 nicht erreichst, dann ist das doch auch kein Weltuntergang. Du musst es halt nur schaffen, dich selbst zu motivieren und im Falle eines Falles auch gern mal die Ziele runterschrauben.
d) Was wirst du nächstes Jahr besser machen?
Nichts ich werde einfach ohne Plot drauflos starten. Immer wenn ich separate Ideen hatte, habe ich mir Notizen gemacht. Am Anfang hatte meine Geschichte weder einen Start noch ein Ende. Erst drei Tage vor Ende des Nano, wusste ich, was Sache ist und das war faszinierend. Die Geschichte hat sich förmlich von allein erzählt. Ich war sehr erstaunt.
e) Was wirst du mit deinem Text anstellen?
Ich werde ihn überarbeiten und guten Freunden zum Lesen geben. Habe da doch Leute gefunden, die zumindest neugierig sind. Alles Weitere ergibt sich. Sollte ich einen Wettbewerb finden, wo mein Text zu passt, dann schicke ich ihn ein. Sollte ich keinen Wettbewerb finden auch nicht schlimm, dann habe ich zumindest eine sehr gute und schöne Erfahrung gemach.
freakingmuse (64.810 W)
Es ist vorbei. Zum Glück. Leider. Ich blicke mit Wehmut und Erleichterung auf die Vergangenen 30 Tage zurück.
Vorher habe ich mir sehr viele Gedanken gemacht, da mein letztes Projekt in Romanlänge sich über fünf Jahre gestreckt hat und 30 Tage schon etwas anderes sind. Dass das Schreiben dann viel besser lief als erwartet, war natürlich eine unglaubliche Freude. Auch die Ankündigung, dass man mich wohl nicht besonders oft sehen wird im November, hat sich als nichtig erwiesen. Mein Haushalt und meine Freunde wurden nicht (so sehr) vernachlässigt und an der Uni war ich auch nicht unregelmäßiger als sonst 😉
Was war also anders in den letzten 30 Tagen?
- Unregelmäßiges Essen
- Eingeschränkter TV Konsum (von 4 Stunden/Woche auf 1 Stunde/Woche)
- Weniger Schlaf
- Weniger Termine
- Weniger Einkäufe (Oktober= Vorratskäufe)
- Keine Stadtbesuche
- Kein allsamstagliches Schreiben per Hand in meinem Lieblingscafé
- Literatur-lese-Verbot (das war hart, …)
- Computerspiele-Verbot
Meine Tipps für nächstes Jahr:
- Versucht am Anfang richtig durchzustarten und einen Vorsprung aufzubauen.
- Setzt euch eine Belohnung, auf die ihr euch mit Erreichen der 50K freuen könnt.
- Ab und zu mal eine Belohnung zwischendurch.
- Zwingt euch manchmal aufzuhören und frische Luft zu schnappen, es macht den Kopf freier.
- Ich sage es wieder: Namensgeneratoren!
- Öfters im NaNo-Forum vorbeigucken.
- Spendet dem Office of Letters and Light ein bisschen was, damit es auch nächstes Jahr einen NaNoWriMo geben kann. Wenn ihr kein Geld habt, dann unterstützt es mit GoodSearch.com, die für jede Suche etwas spenden (vorausgesetzt ihr habt vorher das OoLaL als Empfänger angegeben).
- Timer, wie der eingebaute im Q10 Writer, sind nützlich und spornen an in sehr kurzer Zeit möglichst viel zu schreiben.
- Benutzt eine NaNo Report Card um euren Fortschritt zu dokumentieren.
- Es gibt noch jede Menge anderer Nano-Tools im Web, schaut sie euch an und besorgt euch, was ihr praktisch findet.
Ein Rückschlag war, dass meine Motivation nach Erreichen der 50K sehr gesunken ist, ich aber unbedingt den Roman im November beenden musste, weil ich Angst hatte, es sonst gar nicht zu tun. Gestern habe ich mir dann ein Schlafverbot auferlegt, bis ich „Winternächte“ fertig hätte und das ist heute Nacht irgendwo bei 64K dann auch geschehen.
Alles in allem hat es Spaß gemacht, sehr sogar. Ich habe meine Ziele erreicht und habe mir bewiesen, dass ich nicht immer 5 Jahre brauche um ein großes Projekt fertigzustellen. Ich denke, dass ich nächstes Jahr alles handhaben werde wie dieses Jahr, da es gut funktioniert hat.
Da ich erst einmal eine Pause brauche, wird die Korrektur von „Winternächte“ noch etwas warten müssen. Ich muss mich erst mal mit etwas weniger Verstörendem beschäftigen und den Kopf freier kriegen, bevor ich mich nochmal darüber setze.
Ansonsten…
April? Script Frenzy? Wer ist mit dabei? 😉
Alice (50.055 W)
Was hast du im NaNo geschafft? Alle Ziele erreicht?
Ja, ich habe tatsächlich alle Ziele erreicht. Und mit „alle“ meine ich alle 50.000 Wörter, die dazu nötig sind, den NaNoWriMo zu gewinnen. Mehr Erwartungen an mich selbst hatte ich mir auch gar nicht gestellt. Die Wortanzahl war für mich Herausfordernd genug.
Hat es dir Spaß gemacht?
Auf jeden Fall! Ich hab schon immer gerne Prosa geschrieben, doch in den letzten Jahren habe ich das kaum verfolgt. Am schönsten fand ich es zu sehen, wie sich meine Protagonistin entwickelt hat. Fiktive Nähe ist eben auch Nähe.
Welche Tipps hast du für andere Teilnehmer?
Ich denke, am Wichtigsten ist es, seinen inneren Zensor und Kritiker abzuschalten. Ohne ihn braucht man keine Hemmungen mehr zu haben, einfach drauflos zu schreiben, auch wenn man mal nicht den perfekten Satz parat hat. Es ist nun mal so: Man hat wenig Zeit und Perfektion hat deswegen beim NaNoWriMo wenig verloren – aber das ist ja auch völlig in Ordnung! Umschreiben kann man später immer noch. Umso wichtiger ist es, schnelle Lösungen zu finden, anstatt erst lange nach der perfekten Lösung zu suchen.
Was wirst du nächstes Jahr besser machen?
Für den Fall, dass ich mal wieder mitmache, möchte ich schon früher weiter sein. Ich musste dieses Jahr am letzten Tag 7.000 Worte schreiben. Das war zwar letztlich kein Problem, hätte aber Eines werden können, wenn irgendetwas dazwischen gekommen wäre. Ich werde mir also wahrscheinlich schon eine frühere Deadline setzen. Wenn ich mal wieder beim NaNoWriMo mitmache, dann eventuell auch mit einem anderen Ziel, also z.B. 100.000 Wörter oder den Roman auf Englisch verfassen.
Was wirst du mit deinem Text anstellen?
Bearbeiten, umschreiben und hoffentlich veröffentlichen. Mit „hoffentlich“ meine ich nicht: „Hoffentlich nimmt mich ein Verlag“, sondern „Hoffentlich finde ich meinen Text dann auch gut genug“. Veröffentlicht wird das Ganze wohl als eBook oder wahlweise als Book on Demand.
Die Gewinner des Wettbewerbs
Die Gewinner ziehe ich im Laufe dieser Woche und veröffentliche sie spätestens nächste Woche, gemeinsam mit einer Zusammenfassung all eurer NaNo-Tipps.
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