Es geht in diesem Beitrag um Zeit, Disziplin und ein bisschen „sportlichen Ehrgeiz“.
Dr. Eisenfaust
Eigentlich wollte ich an dieser Stelle berichten, dass Dr. Eisenfaust (Vitali Klitschko), der Schwergewichtsboxer, außer einem Fittnessbuch noch kein eigenes Buch veröffentlicht hat. Aber bei meiner Recherche hat sich herausgestellt: Hat er doch (Wenn auch mit Hilfe eines Coautors: Unter Brüdern). Doch darum soll es hier nicht gehen.
Es geht einzig und allein um eine herausragende Eigenschaft von ihm, die auch jeder Schriftsteller dringend braucht: Selbstdisziplin.
Vitali Klitschko ist in seinem Leben schon sehr oft hart getroffen worden, und nicht nur einmal auch im Wörtlichen Sinne. Aber egal wie schlecht es um ihn stand, er hat immer die Zähne zusammen gebissen und einfach von vorne angefangen.
Zeitmanagement
Ich wurde schon ein paar Mal gebeten etwas über Zeitmanagement zu schreiben, aber ich habe es immer wieder vor mir hergeschoben. Es erschien mir irgendwie sinnlos. Gestern Abend habe ich darüber nachgedacht woher dieses „sinnlos-Gefühl“ kommt und letzte Nacht viel es mir dann wie Schuppen von den Augen:
Um Zeitmanagement effektiv betreiben zu können brauchst du natürlich einen guten Plan, effektive Ideen und Anleitungen wie du deine Produktivität steigern kannst. Aber das aller wichtigste Werkzeug um überhaupt eine Chance darauf zu haben deine Ziele erfolgreich umzusetzen ist Selbstdisziplin.
Solange die nicht vorhanden ist, macht es gar keinen Sinn über Zeitmanagement überhaupt nachzudenken. Deshalb fange ich am Anfang an:
Was ist Selbstdisziplin?
Selbstdisziplin ist die Fähigkeit Dinge auch dann zu erledigen, wenn du eigentlich keine Lust dazu hast.
Wäre es nicht toll, wenn du jeden morgen richtig früh aufstehen würdest, gleich ein bisschen Frühsport, dann ein gesundes Frühstück, anschließend 2000 Wörter schreiben an einem aufgeräumten Schreibtisch ein toller Start in einen produktiven Tag?
Wie sieht für dich ein wirklich erfüllender und produktiver Tag überhaupt aus? Was müsstest du tun um abends im Bett zu liegen und dir sagen zu können „Heute war ein super Tag, ich habe alles geschafft was ich machen wollte, ich fühle mich richtig gut und dürfte ich den Tag noch einmal erleben, dann würde ich alles genau so machen!“
Und wann hast du zuletzt so einen Tag erlebt?
Wenn es weniger als eine Woche her ist, dann gratuliere ich dir von ganzem Herzen. Die meisten Menschen in unserer heutigen Gesellschaft können sich aber häufig nicht Mal daran erinnern, dass sie es überhaupt schon einmal geschafft hätten. Denn was du dazu brauchst ist Selbstdisziplin: Durchhalten und weiter machen.
Aber warum sollte ich das tun wenn es doch so viel einfacher ist mich vor den Fernseher zu setzen und mich mit einer Tüte Chips und einer Flasche Cola berieseln zu lassen? Willst du das wirklich?
Wie bekommst du Selbstdisziplin?
Als aller erstes musst du dir darüber klar werden wo du stehst. Wie viel Selbstdisziplin besitzt du schon?
Stehst du regelmäßig immer um dieselbe Uhrzeit auf? Ist dein Schreibtisch aufgeräumt? Legst du die Dinge immer wieder sofort dahin wo sie hingehören? Haben sie überhaupt einen Platz?
Bewerte dich selbst auf einer Skala 1-10 wobei 10 totale Selbstdisziplin ist. Es ist egal wie gut oder wie schlecht du bist, jeder hat Mal klein angefangen. Es ist nur wichtig, dass du ehrlich mit dir bist. Dass du akzeptierst wo du anfängst.
Und an dieser Stelle kommt Dr. Eisenfaust ins Spiel. Denn genau so wie deine physischen Muskeln, ist auch Selbstdisziplin eine Art von Muskel, den du trainieren musst. Wenn du einen wohl definierten Körper möchtest, dann musst du regelmäßig ins Fitness Studio gehen.
Außerdem müssen die Gewichte die du stemmst gut gewählt sein. Sie müssen schwer genug sein, damit sie dich fordern, sonst bekommst du sie nicht gehoben und es stellt sich kein Muskelwachstum ein. Sie dürfen aber nicht zu leicht sein, denn vom „Kaugummipapier-heben“ hat noch niemand Muckis bekommen.
Genau dasselbe gilt für deine Selbstdisziplin. Wenn du versuchst alles auf einmal zu schaffen, dann bist du überfordert, schaffst es nicht, wirst entmutigt, dadurch schaffst du es beim nächsten Mal noch weniger, schon steckst du in einer Abwärtsspirale gefangen. Wenn du aber nur Dinge tust, die dir leicht fallen wird sich deine Selbstdisziplin dadurch nicht verbessern.
Du musst dir also eine Herausforderung suchen, die dich an die Grenze dessen bringt was du schaffen kannst, aber gerade noch machbar ist.
Der Biss in den Rattenschwanz
Tja und jetzt kommt das eigentlich Schwierige an der Sache: Du musst Üben. Wenn es beim ersten Mal nicht klappt, dann musst du von vorne anfangen.
Angenommen du willst jeden Tag früh 1000 Wörter schreiben. Schaffst es auch eine ganze Woche lang, dann setzt du aus. Okay das war zu viel verlangt. Schraub runter auf 500 Wörter und fang von vorne an. Entdeck den Dr. Eisenfaust in dir.
Tja und da siehst du auch schon wo sich die Ratte in den Schwanz beißt: Du brauchst Selbstdisziplin um Selbstdisziplin zu erlernen.
Das einzig gute an der Sache ist nur, dass jeder von uns ein Mindestmaß an Selbstdisziplin hat. Wenn du mit voller Blase im Zug stehen kannst ohne dich nass zu machen (in der Hoffnung, dass du bald zu Hause bist), dann besitzt du Selbstdisziplin, und zwar genug davon um (wenn du dein gesetztes Ziel mal nicht erreichst) ein Kleineres zu finden und von vorne anzufangen.
Wenn 500 Worte immer noch zu viel sind, dann mach 100 draus, oder einen einzigen Satz. Aber schreib ihn regelmäßig jeden und jeden und jeden Tag. Wenn du es einen Monat geschafft hast, dann setz die Hürde hoch, 100 Worte, 200, … 2000. Immer in Schritten wo du es gerade noch schaffen kannst, wo es schon nicht mehr ganz einfach ist, aber auch keine Qual.
Hab Spaß daran zu sehen, wie deine „Muskeln“ wachsen.
Was ist dein erster Schritt um Selbstdisziplin zu erlangen? Bist du schon diszipliniert? Was ist dein Trick? Wie sind deine Pläne?
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