Es hat mich Mal wieder gepackt, das Motivationsfieber. Also habe ich einen älteren Artikel zum zweiten Mal rausgekramt und überarbeitet und stelle mir heute die Frage: Wie werde ich Schriftsteller?
Brauchst du eine Ausbildung? Musst du studiert haben? Was ist das wichtigste auf deinem Weg? Es geht schlicht darum: „Was brauche ich wirklich um Schriftsteller zu werden?“, also einfach „zulesen“ und mitreißen lassen.
Was brauchst du, um loszulegen?
Einen Zettel und einen Stift.
Was musst du können?
Das klingt zu einfach. Was musst du nun wirklich tun, was musst du können und gelernt haben, um Schriftsteller zu werden?
Im Grunde ist aber Zettel und Stift, respektive ein Computer, wirklich alles, was du brauchst. Jeder Mensch birgt ein Mindestmaß an Fantasie. Und jeder Mensch mit einem Zettel und einem Stift kann sich einen Schriftsteller nennen.
Natürlich lässt sich darüber streiten, ob es sich dabei um einen guten oder einen schlechten Schriftsteller handelt. Fakt ist, es gibt keine Ausbildung, keinen bevorzugten Werdegang. Schriftsteller sind Menschen wie du und ich.
Sicher gibt es Autoren, die Germanistik studiert haben, die Jahre damit verbrachten ihre Muttersprache in Ausdruck und Grammatik zu perfektionieren, die Journalismus studiert haben und am Ende eines harten, steinigen Weges endlich ihr Ziel erreichten und ein Buch veröffentlicht haben.
Aber es gibt eben auch die Anderen. Die Bauarbeiter, die Müllmänner, die Kindergärtner, die Physik-Professoren, die Mütter, die Schwestern, die ganz normalen Menschen, die einfach nur Spaß am Schreiben haben, ihre Geschichte einschicken, und am Ende berühmte Schriftsteller werden.
Wie fängst du an?
Nimm deine Fantasie, einen Zettel, einen Stift, und setz dich an einen gemütlichen Ort. Dann fang einfach an zu schreiben. Jeder noch so lange Roman beginnt mit einem einzigen Wort, mit einem Satz. Und, so verwunderlich das vielleicht scheint, er endet auch mit Einem.
Alles was du also zu tun hast, ist die Worte in der richtigen Reihenfolge aneinander zu setzen. Zugegebener Maßen ist das oft eine eher knifflige Angelegenheit. Aber schließlich erwartet niemand von dir, dass gleich dein erstes Werk ein absoluter Bestseller wird.
Wenn du die Sache gerne strukturierter angehen möchtest, wirf einen Blick auf meinen Artikel „In 7 Schritten zum veröffentlichten Roman„, noch mehr Tipps zum Anfangen findest du auch in der Schreibwerkstatt unter „Wo fange ich an?„, oder wirf Mal einen Blick in mein Archiv.
Du darfst also Fehler machen?
Dein erstes Werk und dein erster Entwurf sollen kein Bestseller werden? Du darfst wirklich Fehler machen?
Natürlich! Und jetzt wird es wirr: Du sollst sogar Fehler machen!
Klingt verrückt oder?
Aber es ist absolut notwendig Fehler zu machen, denn nur aus Fehlern lernst du. Oder, um eins meiner Lieblingszitate loszuwerden:
„Ein Irrtum wird nicht zwangsläufig zu einem Fehler, es sei denn, man weigert sich, ihn zu korrigieren.“
(J. F. Kennedy)
Also mach Fehler! Und dann korrigier sie
Und wie wirst du besser?
Das ist genau wie mit allen anderen Dingen, du wirst besser durchs Üben! Schnupper dazu doch auch mal in meinen „Trainingsplan für Romanschriftsteller„. Wenn du dann deine ersten eigenen Werke verfasst hast, geht es ans Korrigieren. Nichts ist dafür besser geeignet als ein paar Gleichgesinnte.
Natürlich kannst du im echten Leben eine Schreibgruppe gründen oder aber dir ein Schriftsteller-Forum suchen. Dabei geht es nicht nur darum deine eigenen Geschichten auseinanderzunehmen, sondern auch darum, durch das Korrigieren von fremden Texten selbst besser zu werden.
Ein großer Vorteil beim Schreiben ist, dass du dich nicht nur durch das Schreiben selbst verbesserst, sondern auch durch das Lesen. Wenn du viel liest, hast du den enormen Vorteil, dass du genau weißt, wie der Leser tickt, dadurch, dass du selbst zu Einem wirst. Das sind die allerbesten Voraussetzungen, um deine Leser zu berühren.
Und was wenn du nie etwas veröffentlichst?
Ist das denn wirklich so wichtig?
Natürlich ist es sicher ein hinreißendes Gefühl, den eigenen Namen auf dem Cover eines Buchrückens zu sehen. Aber mal ehrlich: Juckt es dir nicht sowieso in den Fingern?
Ich für mich schreibe, weil es mir Spaß macht, und ich würde auch dann noch schreiben, wenn ich jetzt schon wüsste, dass es niemals jemand veröffentlichen würde. Natürlich bleibt das mein großes Ziel, aber ich kann auch ohne leben.
Außerdem, wenn du dir die Definition des „Schriftstellers“ mal ansiehst, sind „Schriftsteller Urheber beziehungsweise Verfasser literarischer Texte“ [Quelle: Wikipedia], dass man im veröffentlicht sein muss, geschweige denn mit dem Schreiben seinen Lebensunterhalt finanzieren muss, konnte ich nirgendwo finden.
Dazu kommt, dass ja jeder Schriftsteller irgendwann mal sein erstes Buch verfassen muss. Davor kann er nichts veröffentlicht haben, Schriftsteller ist er aber auch während des Schreibens schon.
Hier noch eine Definition des Wortes „Schriftsteller„:
„[…] heute Bezeichnung für einen (berufsmäßigen) Verfasser von literar. Werken […]“
(Brockhaus. Enzyklopädie. Band 19: Rut-Schu. Mannheim19 1990, S.522.)
Wie du unschwer erkennen kannst, ist hier das Wort „berufsmäßig“ in Klammern gesetzt. Damit können sich all diejenigen, die sich in einem Autoren-Forum beteiligen, völlig zu Recht als Schriftsteller bezeichnen.
Warum schreibst du?
Das liegt natürlich an dir selbst. Jeder Mensch hat seine eigenen Gründe. Für mich ist schreiben Magie. Es ist ein Tor in eine Andere Welt. Es ist die Möglichkeit Menschen zu erreichen, die an einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit sitzen und die ich trotzdem berühren kann. Es ist eine Art Wurmloch durch alle Dimensionen, ein Transmitter für Emotionen, Gedanken und Ideen.
Im gleichen Atemzug ist es auch noch mein persönlicher bester Freund. Das Schreiben hilft mir immer, egal ob ich gerade auf Wolken schwebe, am Boden zerstört, oder völlig verwirrt bin. Ein paar Sätze reichen oft schon und mit einem Mal wird alles wieder klar und völlig durchsichtig.
Vielleicht noch ein abschließender Rat?
Fang einfach an! Leg los! Und hab Spaß dran!
Diskussion
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