So wenig Zeit, so viele Geschichten. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber irgendwie habe ich im Augenblick selten die Ruhe, um mich entspannt hinzusetzen und eine Geschichte zu lesen. Trotzdem gibt es sooo viele Bücher, die gelesen werden wollen.
Ein paar auf meiner Liste:
- Heroes Journey (Joseph Campbell)
- The Tao of Seneca
- Harry Potter und der Orden des Phoenix (reread)
- The Gulag Archipelago
- Ready Player One (reread)
Die Lösung, die ich zur Zeit benutze, hat sich eher zufällig ergeben, als ich noch zur Uni gegangen bin: Hörbücher.
Der Retter in der Bahn – Hörbücher für unterwegs
Ich glaube, ich habe hauptsächlich damit angefangen, weil mich die Geräuschkulisse in der Bahn nicht gerade inspiriert hat. Ich bin zwar ziemlich gut darin, einfach abzuschalten, sobald ich in ein Buch eintauche, aber was noch besser funktioniert, sind Kopfhörer.
Genau da kam das Hörbuch ins Spiel.
Richtig fasziniert war ich aber, als ich auf die (völlig innovative) Idee gekommen bin, dass man Hörbücher auch auf dem Weg zur Bahn hören kann. Für diese Situation sind sie wesentlich besser als „echte Bücher“, denn während des Laufens ein Buch zu lesen ist … nicht gerade empfehlenswert. Als ich das einmal raus hatte, war ich verfallen.
Ein Löffelchen Voll Zucker
Heute nutze ich das Hörbuch vor allem bei der Hausarbeit. Also beim Wäsche-Aufhängen, während ich die Spülmaschine ausräume oder das Bad putze. Auch beim Gemüseschnippeln sind Hörbücher ein hervorragender Zeitvertreib.
Das ist ein bisschen wie bei Mary Poppins, mit ein wenig Zucker (oder Musik) funktioniert auch die langweiligste Aufgabe besser. Und noch besser funktioniert es eben mit einer guten Geschichte im Ohr 😎
Lediglich wenn ich beim Kochen ein neues Rezept ausprobiere oder wenn ich Zutaten abwiegen muss, lenkt mich das Hörbuch zu sehr ab. Zum Glück gibt es ja die Pause-Taste. Und übrigens sollen auch bei falscher Zubereitung schon interessante Gerichte entstanden sein 😎
Ruhe finden mit Hörbüchern
Eine weitere Gelegenheit, um in gehörte Geschichten einzutauchen ist, wenn du abends im Bett etwas lesen möchtest. Völlig ohne Licht sind Hörbücher da eine angenehme Alternative. Zumindest solange die Geschichte nicht zuuu spannend ist und dich die ganze Nacht wach hält 😅 – nein, ich spreche nicht aus Erfahrung.
Sind Hörbücher so gut wie selber lesen?
Die Antwort ist: Es kommt auf den Sprecher an. Die meisten sind wirklich richtig gut, da macht es Spaß zuzuhören und du bist so „drin in der Geschichte“, dass du im Zweifelsfall gar nicht merkst, dass du gerade jemandem zuhörst.
Allerdings habe ich auch schon mal ein Hörbuch gekauft, da war mir die Stimme der Sprecherin so unsympathisch, dass ich einfach nicht richtig in die Geschichte hineingekommen bin.
Seitdem höre ich mir vorab immer die Hörprobe an, um sicherzugehen, dass mir das Zuhören Spaß machen wird. Seitdem bin ich mit meinen Hörbüchern sehr glücklich.
Übrigens, wenn das Buch sehr bekannt ist, kannst du sogar Glück haben und es gibt mehrere Sprecher, aus denen du wählen kannst.
Wann funktionieren Hörbücher nicht?
Es gibt manche Bücher, die kannst du einfach nicht „nur hören“. Bei Sachbüchern kann das gelegentlich der Fall sein. Du hast wahrscheinlich gesehen, dass oben in meiner Liste auch einige nicht-fiktionale Bücher dabei sind. In den meisten Fällen funktionieren auch die als Hörbuch problemlos. Allerdings gibt es ein paar, die sich auf Grafiken oder Tabellen in den Büchern beziehen und das kann ganz schnell haarig und unverständlich werden. (Leider lässt sich das nicht immer im Voraus feststellen.)
Deshalb kann es Sinn machen, zu prüfen, ob das jeweilige Hörbücher ein PDF zur Verfügung stellt. Im besten Fall wird aber im Hörbuch selbst erklärt, was auf dem entsprechenden Bild zu sehen ist.
Dieses Problem beschränkt sich übrigens auf Sachbücher. Fiktionale Bücher sind ja genau darauf ausgelegt, dass der Leser „nur“ seine Fantasie als Werkzeug hat. Das heißt, die sind sogar als Hörbuch prädestiniert und machen besonders viel Spaß.
Wie funktionieren Hörbücher?
Eine sehr angenehme Möglichkeit zum Bücher-Hören ist Audible. Das war von Anfang an die Hörbuch-Plattform meiner Wahl und bei der bin ich auch hängen geblieben.
Dort gibt es ein Abo, und bei der monatlichen Gebühr ist bereits ein Hörbuch-Guthaben enthalten. Ich habe kein durchgehendes Abo (so viele Bücher höre ich auch wieder nicht). Aber immer mal wieder, wenn es ein Angebot gibt, bin ich dabei, sammle ein paar Abopunkte, suche mir aus, was mir gefällt und schalte mein Abo dann wieder aus.
Wichtig ist, dass du deine Abo-Punkte ausgibst, bevor du das Abo abschaltest. Die können nämlich sonst verfallen. Aber sobald du sie einmal ausgegeben hast, bleiben die Bücher in deiner Bibliothek, egal, ob du ein aktives Abo hast oder nicht. So nutze ich Audible und bin sehr zufrieden damit.
Zusatzfunktionen
Neben den gängigen Hörbüchern gibt es auf Audible auch noch zahlreiche Podcasts.
Da ich bei meine Audiobibliothek aber schon recht umfangreich ist, habe ich die noch gar nicht ausprobiert.
Jetzt du
Hast du schon Hörbücher gehört? Welches war dein liebstes? Wer ist dein liebster Sprecher?
Wie findest du Hörbücher im Vergleich zum „echten Lesen“?
Welche Geschichte würdest du unglaublich gerne als Hörbuch hören? Wen würdest du dir als Sprecher wünschen?
Gerd Kramer meint
Mein Lieblings-Hörbuch: Millionär von Tommy Jaud.
Und natürlich mein eigenes, das Ende Juli bei Lübbe Audio rauskommt 🙂
Jacky meint
Dann bin ich gespannt. Komm gern zurück mit dem Link
Julei meint
Hi Jacky
als dreifach Mama und Haushalt-Hasserin sind Hörbücher meine einzige Möglichkeit zu Lesen! Ich liebe sie. Am besten gefällt mir Jennifer Armentrout und Ilona Andrews. Bei Jennifer Armentrout höre ich grade Crown and Bones, wobei ich die Sprecherin mag, jedoch ‚heult‘ sie mir zu oft fast, das nervt. Von Jennifer Armentrout mag ich auch die abwechselnd gesprochene Reihe Götterleuchten mit: Merete Brettschneider und Jacob Weigert.
Und bei Ilona Andrews liebe ich die Hidden Legacy-Reihe, die ist witzig und spannend und romantisch, also perfekt! Und die Sprecherin Yesim Meisheit ist genial, sie könnte wegen mir alles sprechen, was ich höre! Außer das Wort ‚Windschutzscheibe‘, wo ich jedesmal lachen muss, weil es sich bei ihr anhört wie ‚Windz-schutzscheibe‘:)
liebe Grüße und danke für den Motivations-Mail-Tipp, dass man auf diese Art die eigene innere Stimme des Schreibens trainiert, das klingt gut.
Jacky meint
Die beste Haushaltshilfe überhaupt
Kerstin meint
Liebe Jacky,
Meine Lieblingshörbücher? Six of crows von Leigh Bardugo und alle weiteren Bücher der Grisha-Saga, so phantastisch, ohne Epic, so spannend, weil ich mit den Hauptfiguren mitzittern muss, gerissene Protagonisten und knackige Dialoge. So will ich auch schreiben können! Das Hören dieser Bücher unterstützt meine Schreibstimme. Und es schult, mich kurz zu fassen.
Kerstin
Gerd Kramer meint
Den Link zu meinem Hörbuch (Titel: Friesisch morden) gibt es schon (wollte hier nur keine Werbung machen). Gesprochen wird es von der Schauspielerin Ilka Teichmüller.
VG Gerd
EDIT von Jacky:
Ab 29.Juli bei Amazon, Hörprobe jetzt schon bei Lübbe.
Ralph meint
Hey Jacky!
Während meiner Vergangenheit als Leser kaufte ich mir nur ein einziges Hörbuch – es ist die Audio-Version des Josef Martin Bauer Romans „So weit die Füße tragen“ – dieses Werk kenne ich als Romanform ( habe drei Ausgaben in meiner Bibliothek, darunter eine zur Spielfilmversion mit dem Hauptdarsteller Bernhard Bettermann und den Bildern aus dem Film) und man kennt den Sechsteiler in S/W mit dem späteren Traumschiff-Kapitän Heinz Weiss, welcher Clemens Forell sehr realistisch verkörperte. Der Weihnachtsfilm mit Bernhard Bettermann und dem seligen Ende des Wiedersehens mit Frau und Kindern in der Kirche am Heiligabend unter den Gesängen „Maria durch den Dornwald ging – kyrieleison“ war der emotionale Straßenfeger – leider wurde in späteren Jahren als stark verkürzte Ausgabe ins Fernsehen geschleudert. Das Hörbuch zum Buch habe ich auch heute noch – jedoch auf Dauer die eigene Konzentration zu bewahren, ist für mich, der seine Gedanken stets kreisen läßt ein heilloses Unterfangen. Bücher sind mir lieber! Schönen Restsonntag, Ralph
Petra Gericke meint
Ich höre sehr gerne Hörbücher. Lieblingsvorleser ist Rufus Beck mit der Harry Potter Buchreihe.
Aber auch David Nathan und das Buch 1Q84 von Haruki Murakami.
Alexa meint
Hallo Jacky,
bis vor einiger Zeit habe ich Hörbücher kategorisch abgelehnt, da ich ein Fan „echter“ Bücher bin. Ich möchte ein Buch anfassen, darin herumblättern und das Cover genau studieren können. Doch dann habe ich es aus Krankheitsgründen doch mal mit einem Hörbuch versucht und inzwischen mag ich es, abends, wenn ich zu müde bin, um noch selbst zu lesen und mich gerne noch ein wenig berieseln lassen möchte, mir etwas vorlesen zu lassen. Allerdings sind das keine meiner Lieblingsbücher bzw. Bücher, die mich besonders interessieren würden. Für die behalte ich mir doch lieber das richtige Lesen vor, das macht es für mich einfach intensiver. Dazu kommt noch, dass ich auch gerne mal in einem Buch zurück blättere, um noch mal was nachzusehen, Passagen, die ich besonders gelungen finde, lese ich gerne noch ein zweites Mal, usw.. Da íst mir die Sucherei/Spulerei bei einem Hörbuch viel zu umständlich. Daher entsprechen die Geschichten, die ich mir anhöre, bislang kaum meinem Lieblingsgenre, sondern sind eher leichte Kost für zwischendurch. Und so schnuppere ich auch mal in Storys rein, die ich als „echtes“ Buch nie lesen würde! Was durchaus auch eine interessante Erfahrung sein kann.
Liebe Grüße an dich
Alexa