Heute also mal wieder ein kleiner Statusbericht von mir.
Seit ich die erste Feinkorrektur fertig habe, geht es bei mir leider relativ schleppend voran. Ich weiß noch nicht so ganz genau, woran das liegt, aber dazu später mehr.
Mittlerweile habe ich mich auch schon wieder ziemlich zusammengerauft und ich bin guter Dinge, dass es in Zukunft besser laufen wird. Aber jetzt erst mal wieder zu den:
Fakten
Erste Version: 100% (Rohfassung)
Erste Überarbeitung:
- Plotlöcher stopfen 100%
- Schwarze Löcher stopfen 100%
- 1. Feinkorrektur 100%
- Probeleser Korrektur einbinden 9% (Provisorium)
Die letzte Prozentzahl ist wirklich nur ganz grob geschätzt. Weil teilweise auch Probeleser abgesprungen sind, orientiere ich mich hauptsächlich an meinem Kapitelfortschritt (wobei es wesentlich mehr Arbeit ist, vier Probeleser einzuarbeiten, als zwei, aber sei’s drum).
Probeleser Runde 1:
- Probeleser: 100%
Probeleser: 9%- Probeleser: 27%
- Probeleser: 60% („nur“ Leser)
Probeleser: 1%- Probeleser: 18%
Die durchgestrichenen Probeleser haben sich auch nach Rückfrage nicht mehr gemeldet, ich weiß also nicht, ob da noch etwas kommt. Allerdings möchte ich mit der Korrektur gerne weitermachen, deshalb kann ich leider nicht mehr auf sie warten.
Probeleser 3 wird wahrscheinlich aus persönlichen Gründen nicht weiterlesen können, allerdings hab ich noch ein korrigiertes Kapitel an der Hand, bevor ich da die Hoffnung aufgebe 8)
Der Probeleser 4 liest die Geschichte wie ein ganz normales Buch, d.h. ich bekomme „nur“ mündliches Feedback, was natürlich auch seinen Reiz hat.
Widerstand
Zwischendurch überkam mich gelegentlich der kaum widerstehliche Drang, meinen Kopf gegen die Schreibtischplatte zu rammen, gegen die Wand oder eine andere, harte Oberfläche. So, als ginge es darum, mir meinen innerlichen Widerstand – von dem ich keine Ahnung habe, wo er herkommt – buchstäblich aus dem Kopf zu schlagen.
Ich habe zunächst überhaupt nicht verstanden, woher dieser Widerstand kam oder wogegen ich mich eigentlich gesträubt habe. Es ging im Augenblick nur darum, die Geschichte (ein zweites Mal) zu korrigieren, Wortdopplungen und Sinnlücken zu finden und den Satzbau zu perfektionieren. Das ist nichts Schlimmes. Eigentlich sollte das Spaß machen.
Also habe ich mich gefragt:
- Ist die letzte Korrektur zu kurz her?
- Weiß ich noch zu genau, was passieren wird?
- Ist es deshalb langweilig?
Die Geschichte an sich macht Spaß. Ich finde sie mittlerweile sogar ganz gut (auch wenn mich natürlich immer wieder die üblichen Zweifel plagen). Aber es kostet mich einiges an Überwindung, mich immer wieder dranzusetzen und sie zu korrigieren. Was natürlich total sinnfrei ist, weil dadurch das Korrigieren nur noch länger dauert.
Es ist eigentlich nicht so sehr das Korrigieren selbst, was mich stört. Wenn ich einmal angefangen habe, dann geht es eigentlich ganz gut voran.
Wenn es wirklich daran liegt, dass ich die Geschichte gerade erst korrigiert habe, ist das Problem, dass ich keine Zeit (und auch keine Lust) habe, das Projekt schon wieder für ein oder zwei Monate ruhen zu lassen, um dann mit frischem Geist von vorne zu beginnen. Vielleicht sollte ich das für mein nächstes Projekt von vorneherein einplanen.
Dazu kommt noch das Rumgefrickel mit den Probeleserkorrekturen, dem Original, dem zweiten Bildschirm (Laptop), den zwei Mäusen … kein Wunder, dass solche Kompromisslösungen keinen Spaß machen.
Nach langem Grübeln ist mir noch etwas aufgefallen, was es sein könnte: das laute Lesen.
- Ich kann nur korrigieren, wenn niemand da ist.
- Ich kann während des Korrigierens nichts essen.
- Ich kann keine Musik hören (die Stille macht mich nach einer Weile ein bisschen kirre, obwohl ich weiß, dass es so am besten funktioniert).
- Es ist so, so, soo langsam, laut zu lesen.
- Immer wenn ich etwas geändert habe, muss ich die Stelle noch einmal lesen und wegen des Leseflusses muss ich am besten sogar ein ganzes Stückchen vorher wieder damit anfangen.
Alles Gründe, warum ich am liebsten nicht laut lesen würde. Wenn ich dann aber solche Sätze finde, wie „Toms Brust barst fast“ 😯 , die keinem Probeleser aufgefallen sind, dann weiß ich, dass es absolut notwendig und sinnvoll ist, laut zu lesen.
Die Lösung
Zähne zusammenbeißen und durch. Das ist das Einzige was hilft und nachdem das erste Kapitel jetzt fertig ist – endlich – bin ich auch schon wieder so weit motiviert, dass ich auf jeden Fall in dem Tempo weitermachen möchte.
Okay, für die letzten Szenen fehlt noch die Rechtschreibprüfung, aber die ist wieder nicht so anstrengend, weil ich nicht alles lesen muss, sondern nur die Stellen, die der Rechtschreibprüfung auffallen kontrollieren muss.
Ich arbeite mich einfach Szene für Szene durch und freu mich jedes Mal über den (wenn auch noch so kleinen) Fortschritt. Ganz besonders wenn ein Kapitel fertig ist, klopfe ich mir selber auf die Schulter und belohne mich erst einmal.
Außerdem mache ich es mir während der Korrektur so bequem wie möglich und bringe mich in eine positive Grundstimmung. Das hat nach all dem Widerstand wirklich super geholfen und wird heute aufs Neue umgesetzt.
Diskussion
Wie weit bist du mit deinem Projekt? Sträubst du dich manchmal auch gegen das Korrigieren? Wie fühlt sich das an? Warum denkst du ist das so? Was hilft bei dir am ehesten, um diesen Widerstand loszuwerden?