Ein Gedankenexperiment:
Dein Name ist Sven. Du bist 5 Jahre alt und du lernst gerade Schwimmen. Die ersten Versuche sehen ziemlich gut aus, du kennst die Theorie und deine Freunde aus der Schwimmschule bewundern dich für deine Tauchkünste.
Was machst du als Nächstes?
Richtig. Du ziehst deine Badehose an, schnappst dir deinen Schwimmreifen und versuchst den Ärmelkanal zu durchqueren.
Versteh mich nicht falsch. Natürlich ist es möglich, dass Sven so ein begnadeter Schwimmer ist, dass er den Ärmelkanal nicht nur überlebt, sondern sogar eine annehmbare Zeit hin legt. Zugegeben, die Chancen sind nicht groß, ich will ihm diese Fähigkeit jedoch nicht gänzlich absprechen.
Aber die Frage ist, ob es tatsächlich so schlau ist, gleich mit dem Ärmelkanal anzufangen.
Von meinen Motivations-Mail-Mitmachern habe ich häufiger die Frage gestellt bekommen „Mit welcher Geschichte soll ich anfangen?“
Um das zu beantworten, musst du dir zunächst eine ganz andere Frage stellen:
Was willst du mit deiner Geschichte erreichen?
Die Antwort darauf ist nicht gerade einfach, weil das zum großen Teil darauf ankommt, was dein übergeordnetes Ziel ist.
Angenommen, dein einziges Ziel ist es, diese eine Geschichte aufzuschreiben. Deine Pentalogie, dein Fantasy-Epos oder was-auch-immer-es-ist zu Papier zu bringen. Dir in diesem Fall zu raten, sie nicht als Erstes zu schreiben, würde bedeuten sie gar nicht zu schreiben.
Wenn es aber dein Ziel ist, ein erfolgreicher Autor zu werden und du genau diese Geschichte zu einem Bestseller machen möchtest, dann ist es höchstwahrscheinlich der beste Rat, den man dir geben kann: Warte noch, bis du dein Seepferdchen gemacht hast (vielleicht sogar bis zum Bronze-Abzeichen … oder dem Rettungsschwimmer ^^; ).
Egal was du machst …
Wenn deine Pentalogie dein Erstlingswerk werden soll, dann wird sie niemals so gut, wie sie geworden wäre, wenn du sie später geschrieben hättest.
Natürlich hast du dieses Problem immer und mit jeder Geschichte. Im schlimmsten Fall schreibst du deshalb niemals etwas auf. Deshalb darf ich das eigentlich nicht als Grund anführen. Wenn deine erste Geschichte aber direkt ein Mehrteiler werden soll, führe ich ihn trotzdem an.
Denn statt gleich mit dem Ärmelkanal zu beginnen, wie wäre es da, wenn du erst mal den Rhein in Angriff nimmst oder den Bach in deinem Garten?
Erfolgserlebnisse
Wenn du schwimmen lernst oder Fahrrad fahren oder Lesen oder was-auch-immer, dann fängst du klein an. Kurze Strecken, kurze Wörter und beim Schreiben lernen eben kurze Bücher.
Das machst du nicht, weil du „schlecht“ bist, sondern, um Erfolgserlebnisse zu sammeln.
Weißt du, was für ein tolles Gefühl das ist „Ende“ unter eine Geschichte zu schreiben?
Wenn ja, dann weißt du, wie wichtig es für dich war, dir selbst zu beweisen, „dass du es kannst, dass du in der Lage bist, eine große Geschichte zu Ende zu bringen„.
Wenn nein, dann kennst du die Frustration, die damit einhergeht, dass du bisher „immer irgendwo in der Mitte aufgehört hast“. Das zieht dich runter und lässt dich zweifeln „kann ich das überhaupt schaffen? Sollte ich es lieber ganz sein lassen?“ Nein.
„Ende“ zu schreiben beweist dir, dass du auch große Projekte bewältigen kannst.
Die Pentalogie
Zum Glück war meine erste Idee, die ich hatte nicht Pentalogie-würdig. Aber ich habe schon so oft von ihnen gehört, von den Erstlingsautoren, die unbedingt eine Trilogie, Tetralogie oder Oktologie (Was ist das?) schreiben wollen.
Wenn du dazugehörst, will ich dir nicht die Fähigkeit absprechen, dass du das tatsächlich schaffen kannst. Aber ich möchte dir raten: Fang mit etwas Kürzerem an, mit etwas, das sich leichter überschauen lässt.
Aber ich will doch meine Geschichte schreiben 🙁
Das sollst du ja auch! Und ich weiß, dass du sie unbedingt ‚jetzt‘ schreiben möchtest. Aber die-Erste-große-Idee hat normalerweise die Eigenschaft, dass sie dich einschüchtert. Dafür muss sie nicht einmal besonders lang sein. Es reicht, dass du sie unglaublich super findest und dir deshalb eine Perfektion abverlangst, die du gar nicht erreichen kannst.
Zugegeben, diese Perfektion wirst du wahrscheinlich auch dann nicht erreichen, wenn du sie in fünfzig Jahren schreibst. Ich will dir auch gar nicht raten so lange zu warten.
Also, was sagst du dann?
Ich sage, bevor du eine Heptalogie schreibst, schreib einen Einteiler.
Was wenn meine Super-Idee ein Einteiler ist?
Dann fang mit einer anderen Geschichte an. Zumindest, wenn du merkst, dass sie dich einschüchtert.
Das kann nicht dein Ernst sein!
Doch. Absolut.
Ich habe es genau so gemacht und habe es keinen Tag bereut. Meine erste Idee war eine Art „Fantasy-Epos“ und oh-man habe ich lange an der herumgedoktert. Aber ich habe mich nie getraut „richtig“ anzufangen, weil … ja, „Ich könnte es ja versauen„.
Hmmm … hier steht, mein „geplantes Fantasy“ sei in der Tat meine erste zu-Ende-Geschichte gewesen … *grübel* Ich hätte schwören können, dass meine erste zu-Ende-Geschichte etwas anderes war …
Okay, ist auch egal, das Ergebnis meiner ersten-geplanten-Fantasy-super-Idee war … niederschmetternd. Es hat sich zwar gut angefühlt „Ende“ zu schreiben, aber die Mitte war kaputt.
Wen es interessiert: Mittlerweile habe ich die Idee komplett abgespeckt, rund erneuert und als Nebenplot in meinem aktuellen Projekt verwurstet. Wahrscheinlich, gerade weil ich sie als Erstes geschrieben habe 😀
Die Geschichte, an die ich mich jetzt noch als „meine Erste die ich zu Ende geschrieben habe“ erinnere, das ist eine völlig andere Idee, die ich 2009 beim NaNo geschrieben habe. Das war eine on-the-fly-Geschichte ohne großes Plotten oder Vorbereitung. Die Grundidee finde ich immer noch gut. Überarbeitet habe ich sie aber nie und das habe ich im Augenblick auch nicht vor.
Diese Idee war nämlich nie wirklich „super“ und nicht einmal da, um „gut“ zu werden. Sie war nur dazu da, um mir selbst zu beweisen, dass ich „Ende“ unter eine lange Geschichte schreiben kann. Dieser Fakt trägt mich bis heute, wenn ich an einer Geschichte arbeite. Ich weiß jetzt schon, dass ich es schaffen kann, sie zu Ende zu bringen, wenn ich mich nur auf den Hosenboden setze und es einfach versuche. Denn immerhin habe ich das schon einmal gemacht.
Wenn ich es wieder machen müsste, dann würde ich direkt mit einer Wegwerfidee anfangen. Nach dem Motto: Augen zu und durch. Danach dann mit gestärktem Selbstbewusstsein und gestählten Muskeln rein ins „echte Abenteuer“.
Aber dann dauert das alles ja noch länger. Oder?
Nö!
Denn es gibt den NaNoWriMo
Genau für so einen Fall ist der NaNoWriMo gut!
Du schreibst 50.000 Wörter in 30 Tagen. Gewöhnlich ohne Plot aber dafür mit der Unterstützung von etlichen anderen Schreibverrückten auf der ganzen Welt.
Was das genau das ist und Links zu allen zugehörigen Artikeln in meinem Blog findest du hier.
Und was bringt mir das?
50.000 Wörter bedeuten, dass du nicht mehr versuchen musst, einen ausladenden Spannungsbogen über 15 Teile aufrechtzuerhalten.
Du hast ein Buch. 3 Akte. Einen Hauptplott.
Nicht sieben Bücher. Nicht zwölf. Nicht drei. Eins!
Wenn du deine Dodekalogie noch nicht schreibst, bringt dir der NaNoWriMo ein Erfolgserlebnis und jede Menge Übung, die man immer gut gebrauchen kann. Aber hauptsächlich bringt er dir, dass du nach diesem Monat „Ende“ unter eine deiner Geschichten geschrieben hast.
Das ist nicht nur Balsam für deine Seele, sondern auch ein ordentlicher Boost für dein Selbstbewusstsein. Jetzt kannst du jedem, der es hören will — und allen anderen auch — erzählen, dass du bereits einen kompletten Roman fertig geschrieben hast.
Falls du trotz meines Rats, mit deinem Mehrteiler anfangen möchtest, auch super! Dann hast du nach dem NaNo deinen ersten Teil beendet. Herzlichen Glückwunsch und auf zum Nächsten Meilenstein 🙂
Auch mit „nur einem Einteiler“ mag das immer noch nicht wirken wie „nur“ der Bach hinter deinem Haus. Vor allem, weil der NaNoWriMo dich anhält, das in einem Monat zu schaffen. Aber wenigstens ist es nicht der Ärmelkanal.
Also?
Also gar nichts. Also los! Würde ich sagen.
Denk dir einen neuen Plot aus. Etwas Unverbrauchtes. Etwas „Kleines“. Hab bei der Planung schon die 50.000 Wörter im Blick, die das Endprodukt haben soll.
Oder versuch es ganz ohne Plot oder wie Stephen King.
Aber das ist doch kein Buch?
Natürlich ist das eins! Es ist kein dickes Buch, kein Wälzer, kein Epos. Aber das muss es gar nicht sein. Es ist ein Buch. Dein erstes Buch. Fertig.
Es ist kein NaNo?
Du liest das hier und es ist gerade nicht November? Oder du kannst diesen Monat einfach nicht? Dann mach deinen eigenen NaNo. Alles, was du brauchst, sind 30 Tage und das Ziel 50.000 Wörter zu schreiben.
Oder du setzt dir dein eigenes Ziel. Hauptsache du hast eins. Hauptsache du hast eine Idee für ein Buch, ein Wortzahlziel und eine Deadline.
Los!
Ich mach keine Witze.
Jetzt. Ziel setzen! 🙂
Vielleicht hilft dir ja ein Scrapbook beim Durchhalten.
Was ist ein Scrapbook?
Einfach nur ein Hilfsmittel, um dich selbst zu motivieren.
Wenn du keine Zeit oder Lust hast, eins zu basteln, dann lad dir einfach einen dieser Wortzahl-Ziel-Kalender herunter, druck ihn aus, häng ihn über deinen Schreibtisch und trag jeden Tag ein, wie viele Wörter du geschafft hast.
Ich hab sie extra schlicht gehalten, also noch jede Menge Platz zum Verzieren, für alle die wollen 🙂
Was denkst du?
Was schreibst du als Erstes? Einen Einzelband oder eine Dekalogie?
Bist du mit deinem Erstlingswerk schon fertig und welche Erfahrungen hast du damit gemacht?
Shadow meint
Huhu,
ich verfolge jetzt schon eine Weile deinen Blog und möchte auch einmal einen Kommentar zu diesem Thema abgeben.
Meine Meinung ist die, dass ich es für den Anfang sinnvoll finde an einem Einzelband zu arbeiten, oder kleineren Dingen.
Eine Trilogie finde ich für den Anfang etwas zu viel, und eventuell zu schwer. Je nachdem wie viele Charaktere involviert sind, und was die Thematik ist könnte es sich ganz schön ziehen. Zumal man, wie du bereits sagtest, schnell den Überblick verlieren kann. Besonders, wenn man es nicht gut geplant hat.
Als nächstes wäre die Frage, was für Probleme alles in dieser Thematik aufkommen sollen. Ein paar Hauptcharaktere können ja nicht an einem kleinen Problem über drei Bücher verteilt nagen. Da muss schon etwas größeres kommen, etwas, was im ersten Band noch lange nicht abzusehen war. Das alles Teil eines viel größeren Konfliktes ist.
Oft habe ich beim lesen festgestellt, dass eben jener Konflikt nicht vorhanden ist. Ich lese viel auf Seiten wie FanFiktion.de, gerade im Fantasybereich und sehe oft „Mary und die Zauberkugel Buch 1“ (Oder welche Titel auch immer. : ) )
Gerade bei denen fehlt mir die Spannung, der rote Faden, richtige Konflikte. Stattdessen bekommt man nur ein haufen Charaktere, unterschiedlicher Altersklassen und Gemüter, die friedlich durch das Kriegsland ziehen und gegen den König der Finsternis antreten wollen und dabei ein paar kleinere Probleme haben, die aber nur ein Charakter löst.
Ohne, dass ein Charakter dagegen spricht, mit der Handlung nicht einverstanden ist.
Ich will hier keine Arbeit schlecht machen, da ich selber weiß wie viel Herzblut, Energie und Leidenschaft in seinem eigenen Werk steckt. Aber wenn das erste Buch mein Interesse nicht weckt, wie soll es dann eine Trilogie schaffen?
Aber es gibt ja auch gute Trilogien, die Erstlingswerke sind. Ich würde ja gerne sagen, wie zum Beispiel Der Hobbit, aber das war ein Einzelband und wurde erst lange nach der Veröffentlichung bekannt.
Aber ich schweife ab. : )
Ich jedenfalls arbeite momentan an einem….Möchtegern Einzelband. xD Bis es sich Einzelband nennen darf, oder eher einen fertigen, muss aber noch einiges geschrieben werden. Keine Frage, es macht Spaß, aber auch ich habe mit sehr unbedeutenden kleinen Schritten angefangen. Seien es die eigentlich viel zu langen Schulaufsätze, die wohl alle außer mit gehasst haben. Danach kam das Rollenspiel, Kurzgeschichten, diverse Ideen für Bücher, eine handgeschrieben, knapp zweihundert Seiten lange Geschichte die absolut kein Sinn macht (na ein Glück war ich da erst zwölf) noch mehr Rollenspiele und schließlich bin ich zu meinem Möchtegern Einzelband gekommen. : )
Und obwohl ich es nur kurz online hatte, ein paar Kapitel, habe ich doch schon „Fans“ gewonnen, die unbedingt wissen wollen wie es weiter geht und anfangen die Charaktere zu mögen, oder eben zu hassen.
So oder so, auch ich habe mich nicht vom schreiben abbringen lassen, möchte aber keine übergroßen Projekte für ein Einstieg planen.
Daher ist mir der Einzelband mehr als recht. Und falls ich mit dem fertig bin… …Ich weiß gar nicht welches Projekt ich danach angehen soll.
Bevor ich aber weiter abschweife und meinen kunterbunten Kommentar veröffentliche: Im Endeffekt soll jeder das schreiben, wozu er sich entschieden hat. Solange es Spaß macht ist es doch die Hauptsache.
Jacky meint
Genau so sehe ich das auch. Hauptsache, es macht Spaß. Denn nur wenn es dem Autor Spaß macht, kann es auch etwas werden, dass dem Leser Spaß macht 🙂
sokka meint
Den NaNo kann ich wirklich empfehlen. Ich habe schon drei – oder waren es sogar vier? – mitgemacht. Klar, es gibt Durststrecken und Tage, an denen mir nichts einfallen wollte und ich dachte, wieso tue ich mir das an. Dann habe ich mit absolut nichtssagendem Zeugs begonnen, um wenigstens zu schreiben. Daraus wurde auch mal ein längerer Absatz. Egal, dranbleiben ist das Motto und irgendwann fluppt es wieder. „Es“ schreibt einen dann in eine Richtung, die nicht geplant war oder lässt Figuren entstehen, die man vorher nicht auf dem Schirm hatte. Das macht richtig Spaß.
viele Grüße
Foxy meint
Genau das was Shadow sagt ist auch mir selbst auf Fanfiktion.de aufgefallen. Der Charakter der Geschichten ist meist eine kleine Mary Sue oder ein kleiner Gary Sue. Ein Charakter der alles löst, alles schafft, hochbegabt, unantastbar, sexy usw. ist. Einfach eine perfekte Person.
Auch ich hab mich an verschiedenen Fanfiktion versucht, bis ich meine eigene Buchreihe geplant habe. Und Peng! Wie du selbst geschrieben hast „oh-man habe ich lange an der herumgedoktert. Aber ich habe mich nie getraut „richtig“ anzufangen, weil … ja, „Ich könnte es ja versauen““, bin ich genau an dieser Stelle. Seit wohlgemerkt 2 Jahren arbeite ich daran, verwerfe wieder alles, beginne neu, verwerfe wieder alles, beginne mit der Erzählung der Geschichte als sie 9 Jahre alt ist, verwerfe wieder alles, beginne mit der Erzählung der Geschichte als sie 4 Jahre alt ist, verwerfe wieder alles. Tja so geht es bei mir jeden Tag, oder besser gesagt GING. Mittlerweile halte ich an der groben Richtung fest und schneidere den ersten Entwurf fertig und doch ist immer noch das böse Teufelchen bei mir das mir sagt das ich das ganze versauen werde.
Wahrscheinlich hast du recht, ich sollte meine Buchreihe zur Seite legen und mich etwas kleinerem widmen und später kann ich mich immer noch um meine Buchreihe kümmern.
Für NaNoWriMo hab ich leider keine Zeit, solange ich noch im Studium stecke und nebenbei noch 100% Arbeite (Sag mal, wie bekommst du das hin? Du hast auch nicht wenig um die Ohren?)
Vielen Dank für deinen Blog
Ich liebe deine Arbeit und deine Motivationsmails 🙂
Liebe Grüsse
Foxy
Jacky meint
Nur der Neugier halber, hast du solche Texte schon einmal überarbeitet? Bzw. was ist bei der Überarbeitung herausgekommen? War das kompliziert?
Amilyn meint
Welche Idee zuerst? Das ist wirklich ein Thema, das mich seit Jahren beschäftigt, denn wenn es allein an den Ideen läge, hätte ich wohl schon 85 Sachen fertig (grob geschätzt 😉 ).
Bei mir sieht das dann allerdings so aus:
Idee A erscheint mir super, zwei Seiten sind in 10 min vollgeschrieben, eventuell eine dritte. Pause, man muss ja auch mal schlafen, essen, solcherlei Kleinigkeiten.
Dann begegnet mir Idee B, noch viel superer, 2 Seiten wie im Rausch geschrieben, Pause.
Idee C ist aber dann das genialste, was die Welt je lesen wird, eine Seite, höchstens. Na ja, erst mal Pause.
Idee D… nee, Moment, Idee A war doch eigentlich echt grandios, aber was hab ich da eigentlich für einen Mist geschrieben? Noch mal von vorne…
Das ging seit ungefähr 20 Jahren so (oh Gott, bin ich wirklich so alt…?), bis ich irgendwann in einem gratis Ebook-Schreibratgeber folgendes gelesen habe: Egal, wie genial Dir eine neue Idee gerade erscheinen mag, rühre sie nicht an, bevor die aktuelle Geschichte nicht beendet ist!
Klar, da hätte man auch schon mal vorher drauf kommen können, und es war auch nur ein kleiner Tipp unter vielen anderen, aber mir hat er endlich mal den Kopf zurechtgerückt, und ich schreibe seither an Idee XYZ, die vielleicht nicht die tollste, einzigartigste und bahnbrechendste der ganzen Welt ist, aber ich will sie beenden, und das wird mir auch gelingen 🙂 (NaNoWriMo derzeit ist die Ausnahme, da schreibe ich tatsächlich gerade was völlig ungeplottetes Neues vor mich hin *hust*).
Bei mir sind alles aber eher „kleine“ Ideen und nichts, was man in 20 Bänden durchkauen müsste.
Jacky meint
Dann wünsche ich dir doppelt Erfolg für den NaNo. Das gibt garantiert extra-Aufwind für XYZ 🙂
Fatima meint
Hey Jacky
Ich muss dir frecherweise sagen, dass ich deine Meinung nicht ganz teile 😛
Mein Rat wäre, mit dem Ding anzufangen, dass einem wichtig ist und keine Angst haben, es zu versauen. Ins kalte Wasser springen. Aufräumen kann man nachher.
Ich glaube bei einer kleinen Idee, vor der ich nicht ein bisschen Angst habe, hätte ich keine Motivation dafür, mich richtig reinzuknien.
Aber vielleicht kommts auch einfach darauf an, wie man als Schreiber so tickt 🙂
Liebe Grüsse,
Fatima
Jacky meint
Wir alle sind anders und das ist gut so. Jeder muss für sich selbst herausfinden, was richtig für ihn ist und was für ihn funktioniert!
lg
Jacky 😉
PS: Ich habe nicht gesagt, dass es eine langweilige Idee sein soll, ich habe nur gesagt, dass es eine kleine im Sinne von kurze Idee sein soll. Eben etwas, das in 50.000 Wörtern oder zumindest in einem Einzelband Platz hat und sich nicht über 17 Bände strecken muss, um zu funktionieren 😎