Du willst ein Buch schreiben, endlich deine eigene Geschichte zu Papier bringen, sie verschenken, veröffentlichen oder als schickes Hardcover in den Regalen einer Buchhandlung bewundern? Mittlerweile gibt es hier auf Schriftsteller-werden.de über 400 Artikel zu diesen Themen.
Um dir den Einstieg zu erleichtern, damit du deine Geschichte möglichst schnell zu einem spannenden und tiefgreifenden Ende führen kannst, habe ich dir hier einen Überblick zusammengestellt. So weißt du, wo du anfangen kannst. Such dir ein Thema aus oder stöbere einfach auf gut Glück in den Artikeln – ich wette, es ist etwas für dich dabei 😉
0. Bevor du anfängst …
Es gibt die romantische Vorstellung davon, wie eine Geschichte geschrieben wird. Die Wahrheit lautet: Der erste Entwurf ist immer Mist. Das muss er sogar sein, denn jede Geschichte ist ein großes Netzwerk, in dem alle Teile untereinander verbunden und fest verwoben sind. Weil du aber am Anfang noch nicht alle Szenen kennst, können sie in der ersten Runde noch gar nicht richtig zusammenpassen.
Deshalb möchte ich dir gleich als Erstes ans Herz legen: Das Wichtigste an jeder Geschichte ist, dass du sie zu Ende schreibst. Ja, du solltest sie so gut machen, wie du kannst, aber es ist noch wichtiger, dass sie fertig wird. Denn nur dann kannst du sie verbessern, aus ihr lernen und die nächste Geschichte (noch) besser machen. Aber dafür musst du natürlich anfangen …
1. Schreiben, der Kickstarter und Schreibblockaden-Brecher
Wenn du beginnst, hast du offensichtlich nur eine vage Idee oder ein paar coole Szenen im Kopf. Das heißt, du kennst nur einen kleinen Teil von all den Punkten, die sich gegenseitig beeinflussen. Das ist normal und völlig in Ordnung. Wie gesagt: Der erste Entwurf ist immer Mist! Deshalb solltest du ganz schnell lernen, schlecht zu schreiben 😉
Während du dann Ideen sammelst, über deine Geschichte nachdenkst, sie planst (oder auch nicht) und aufschreibst, erfährst du ganz langsam mehr und mehr über die Hintergründe und Zusammenhänge, über die Charaktere und das große Finale. Da ist es ganz natürlich, dass du erst im Nachhinein wissen kannst, was wirklich gut ist, was zur Geschichte passt und was du noch ändern musst.
Deshalb kann die eigentliche Arbeit erst beginnen, wenn der rohe Entwurf – mit all seinen Fehlern, Plotlöchern und Stolpersteinen – seinen Weg auf Papier gefunden hat. Deshalb bezeichne ich Geschichten auch gerne als lebende, atmende Wesen oder auch als kleine Kinder, die immer weiter wachsen und irgendwann in die Welt entlassen werden müssen, um auf eigenen Beinen zu stehen, damit du dich der nächsten Geschichte und ihrem Wachstum zuwenden kannst. (Wenn du Hilfe bei deiner Geschichte brauchst, kannst du dich übrigens gerne an mich wenden 😉 )
Um es dir vorab so einfach wie möglich zu machen, in deine Geschichte zu starten, solltest du ein Schreib-Vakuum schaffen, Gewohnheiten bilden und herausfinden, was dir Spaß macht.
Am liebsten würde ich dir schon gleich hier und jetzt die 11 Ebenen erklären – die sind mein absoluter Kickstarter –, um eine neue Geschichte zu beginnen oder um herauszufinden, wo der Hase im Pfeffer liegt, wenn du feststeckst. Allerdings würde das hier im Blog viel zu weit führen. Trotzdem findest du die Grundzüge, aus denen die 11 Ebenen entstanden sind, bereits hier, hier und hier.
Dann möchte ich dir noch verraten, was ich über Schreibblockaden generell denke, ich will dir meinen Lieblingstipp gegen Steckenbleibmomente zeigen (neben den 11 Ebenen) und dich mit dem Gedanken vertraut machen, dass es manchmal gar nicht so gut ist, du selbst zu sein 😉
Anschließend bist du auch schon bereit dazu, dich mit deinen Charakteren zu beschäftigen.
2. Charaktere erschaffen
Wenn du Charaktere aus dem Nichts erschaffen möchtest, musst du irgendwo anfangen. Dazu habe ich eine kleine Serie hier auf dem Blog veröffentlicht (Charaktere erschaffen). Mittlerweile ist mein System um einiges effizienter und tiefer geworden, aber für den Einstieg ist es eine gute Sache, wenn du dich mit den Grundlagen auseinandersetzt (Aussehen, Beschreibung, Hobbys etc.). Viele meiner Leser haben allein mit dieser Methode ihre Charaktere erschaffen und wundervolle Ergebnisse erzielt.
Außerdem habe ich schon viel über Hauptcharaktere, Nebencharaktere und Antagonisten (in all ihren Variationen) gesprochen, was dir einen guten Start in die Materie gibt. Außerdem solltest du natürlich die richtige Sichtweise wählen 😉
Dann geht es auch schon um den wichtigsten Bereich …
3. Plotten, Planen und Geschichtenstruktur
Wie bereits erwähnt, sind Geschichten Netzwerke. Das bedeutet, eigentlich kann es weder Pantser noch Plotter wirklich geben (selbst Stephen King plottet eigentlich doch). Gerade deswegen sind beide Methoden (mit und ohne Plot) unverzichtbare Werkzeuge, wenn es darum geht, die verschiedenen Handlungsstränge im Blick zu behalten und deine Geschichte zu Papier zu bringen. Dabei kannst du die Schneeflocken-Methode verwenden und musst trotzdem nicht unbedingt chronologisch schreiben.
Hauptsache, du behältst die Spannung im Auge (egal ob mit Spannungskurven, Uhren oder Bomben) und sorgst dafür, dass die Motivation deiner Charaktere immer nachvollziehbar bleibt und die Geschichte vorantreibt.
Tja, und irgendwann kommt der Punkt, an dem du aufhören musst, es zu versuchen, um einfach loszulegen, bis du tatsächlich fertig bist 😎
Dann kommt das, was beim Geschichten-Veröffentlichen am allerwichtigsten ist.
4. Korrigieren
Sobald du zum ersten Mal „Ende“ unter deine Geschichte geschrieben hast (vielleicht auch schon ein bisschen vorher), geht es an die Korrektur. Im besten Fall hast du dir bereits während des Schreibens eine XXX-Datei angelegt.
Meine eigenen Geschichten sind im ersten Entwurf häufig zu kurz, weil ich die Beschreibungen, die Sinneseindrücke und die Gefühle erst einmal weglasse. In dem Zusammenhang macht es Sinn, dass du dir einmal anschaust, wie eine perfekte Szene aussehen kann 😎 Beides (Ausführlichkeit der Sinneseindrücke und was gehört in eine Szene) sind Dinge, über die du auch nachdenken musst, wenn deine Geschichte zu aufgebläht ist und du etwas streichen möchtest.
Dann gibt es natürlich auch noch Plotlöcher zu stopfen, Feinkorrektur zu erledigen und „laut vorlesen“ solltest du bei deiner Selbstkorrektur definitiv auch einmal ausprobiert haben (insbesondere bei Dialogen).
Zu guter Letzt sind Probeleser das A und O jeder Korrektur. Denn du weißt schließlich ganz genau, was du sagen möchtest. Die Frage ist nur, ob das beim Leser auch so ankommt. Deshalb brauchst du Menschen, die dir Feedback geben.
Dafür solltest du sie auf die richtige Art und Weise ansprechen und du musst vor allem auch bereit sein, ihr Feedback anzunehmen (ohne dich davon fertigmachen zu lassen).
Damit sind wir auch schon beim Thema:
5. Selbstzweifel überwinden und Motivation
Selbstzweifel haben die unterschiedlichsten Gründe, deshalb habe ich einen ganzen Artikel dazu geschrieben. Und deshalb gibt es hier drei verschiedene Herangehensweisen, die dir für den Anfang helfen sollen:
a) Der Schattenroman oder weiß auf weiß
Wenn du wirklich noch nie etwas zu Ende gebracht hast, rate ich gerne, einen „Schattenroman“ zu schreiben. Das bedeutet, du tust so, als würdest du das, was du da schreibst, niemals im Leben jemandem zeigen.
So beendest du deinen rohen, allerersten Entwurf.
Erst, wenn du damit fertig bist, versuchst du etwas daraus zu machen, das auch andere Menschen lesen dürfen. Danach kannst du immer noch entscheiden, ob der „Schattenentwurf“ nur ein Trick war, um dich selbst zu überlisten, oder ob du dabei bleibst, deine Geschichte niemandem zu zeigen – ich empfehle aus vollem Herzen das Letztere, weil erst dann das richtige Lernen beginnt.
Das absolute Extrem dieser Methode ist es übrigens, wenn du im Schreibprogramm deiner Wahl die Schrift so einstellst, dass du deine Geschichte einfach mit weißer Schrift auf weißem Grund schreibst. So kannst du gar nichts korrigieren, sondern musst weiterschreiben 😉
b) Motiviert durch den Erfolg von anderen
Erfolg motiviert – das ist der Grund, warum ich meinen ersten Amazon-Kindle-Nummer-1-Bestseller geteilt habe, das ist der Grund, warum ich eine Schatzkiste voller erfolgreich veröffentlichter Bücher von meinen Bloglesern und Studenten habe, und es ist einer der Gründe, weshalb ich 12in12 überhaupt gestartet habe. Also: Such dir Vorbilder 😉
c) Gemeinschaft finden
Manchmal reicht es aber nicht, zu sehen, dass andere erfolgreich sein können. Manchmal musst du einfach wissen, dass es völlig normal ist, wenn nach etwa 10.000 Wörtern plötzlich alles komplizierter wird. Dann musst du hören, dass auch andere ihren Selbstzweifeln den Krieg erklären. Dann ist es wichtig zu sehen, was andere auf dem Weg zum Erfolg gelernt haben. Genau deshalb gibt es nichts, was beim Geschichtenschreiben so gut hilft, wie ein Netzwerk aus Menschen, mit denen du gemeinsam schreiben kannst <3 (Im Augenblick treffen wir uns jeden Sonntag Abend um 20:00 Uhr auf Twitch 😉 )
Dann müssen wir natürlich noch über deine Werkzeuge sprechen. Einen Link zur vollständigen Werkzeugkiste findest du übrigens rechts in der Seitenleiste (bzw. unter dem Artikel, wenn du diese Zeilen mobil liest) und einen Artikel über Programme, die dir helfen, deine Konzentration zu retten findest du hier. Aber auch an dieser Stelle möchte ich sie unbedingt erwähnen, die …
6. Schreibprogramme
Es ist (fast) völlig egal, mit welchem Programm du deine Geschichte schreibst. Schriftsteller haben schon geschrieben, als es noch keine Computer gab, deshalb ist Stift-und-Papier genauso eine Option wie spezialisierte Schriftsteller-Software. Aber (!), Fakt ist auch: Geschichtenschreiben ist kompliziert genug. Umso besser, wenn es ein Programm gibt, das dir die Arbeit leichter macht.
Meine Wahl ist dabei auf Scrivener gefallen (nach langer Suche). Hier erkläre ich dir ganz genau, warum ich Scrivener so genial finde, und hier findest du den Beginn einer Serie, die meine liebsten Funktionen beschreibt. Hier gibt es übrigens den Scrivener-Fast-Track, darin erkläre ich, wie ich eine funkelnagelneue Scrivener Datei genau aufsetze und welche Funktionen ich wie/wo in meinem Schreibprozess benutze. Wenn du also wissen willst, wie der nach über 20 veröffentlichten Büchern aussieht, bist du herzlich eingeladen 😉
Im Endeffekt ist Scrivner schön klein, genauso „kompliziert“, wie du es für dich machen möchtest, und es hilft dir massiv, den Überblick zu behalten. Ja, es kostet Geld, aber das ist durchaus berechtigt, vor allem weil es immer wieder geupdated wird, gleichzeitig ist es wesentlich günstiger als einige andere Software, die du da draußen finden kannst und trotzdem besser <3 . Und (!) ich bin der Meinung: Wenn du etwas richtig gut findest, dann solltest du Geld dafür ausgeben, um sicherzustellen, dass derjenige, der „es“ geschaffen hat, genug damit verdient, um weiterzumachen und „noch mehr coole Dinge“ zu schaffen 😎
7. Über diesen Blog und über mich 😉
Warum gibt es Schriftsteller-werden.de?
Dazu muss ich dir eine kleine Geschichte erzählen. Am Anfang (vor über 15 Jahren!) stand ich ganz alleine da. Ich wollte Schriftsteller werden und hatte keine Ahnung wie. Also hab ich alles gelesen, was ich über das Schreiben in die Finger bekommen konnte, aber meine Notizen waren ein Durcheinander (und ich dachte, dass ich damit nicht alleine bin).
Also habe ich meinen Blog gestartet, zum Einen, um meine Erkenntnisse für mich durchsuchbar zu machen, aber vor allem auch, weil ich dachte: Wenn ich schon meine Erfahrungen sammle, dann helfen sie so auch noch jemand anderem da draußen, seine Geschichten aufs Papier zu bringen.
Über 400 Artikel sagen, dass ich bereits ein riesiges Archiv geschaffen habe, genau das, was ich damals selbst gerne gefunden hätte. Dabei bin ich noch lange nicht fertig und mein Posteingang behauptet, meine Mission ist erfolgreich! Ich freue mich immer wieder riesig über all das positive Feedback, das ich bekomme und wünsche dir jetzt jede Menge Spaß beim Stöbern durch die Artikel. 😎 <3
Wie geht’s weiter?
Du bist mit all diesen Artikeln durch und hast immer noch nicht genug?
Dann hast du Glück 😎
Mittlerweile habe ich jede Menge eigene Methoden entwickelt (insbesondere während 12in12), um meine Geschichten möglichst schnell und effizient zu Papier zu bringen. Genau deshalb gibt es die Schriftsteller-werden-Akademie, um alles endlich an einem Ort zu sammeln und damit einen etwas anderen Einsteig ins Schreiben zu geben, den ich so noch in keinem Schreibratgeber gelesen habe, um deine Chancen zu maximieren, dass du wirklich fertig wirst.
Auf die Akademie bin ich unglaublich stolz, vor allem weil das Feedback so grandios positiv ist und weil ich fest überzeugt bin, dass es sich einfach lohnt, ein bisschen Geld in die Hand zu nehmen, um die ersten 15 Jahre Schreiberfahrung von jemand anderem (aka mir 😉 ) zu komprimieren und so den eigenen Lernprozess zu beschleunigen. Schon alleine wegen der Kosten, die du dir sparst, weil der Lektor weniger zu tun hat.
Wie auch immer dein nächster Schritt aussieht: Finde ein System, spring hinein in deine Geschichte, gib dein Bestes und bring sie endlich zu Ende, damit du sie korrigieren und die nächste Geschichte (noch) besser machen kannst. Denn am Ende ist es genau das, worum es im Leben geht: deine eigene Geschichte zur besten Geschichte zu machen, die sie sein kann <3
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